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Bodycheck (German Edition)

Bodycheck (German Edition)

Titel: Bodycheck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Redlin
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Renovierung erlebt. Heute stand er als Fremdkörper inmitten der dörflichen Umgebung.
    Toralf klingelte an der Wohnungstür, Birthe öffnete und schlang noch im Treppenhaus die Arme um seinen Hals. Er registrierte das vertraute Parfum und gab ihr einen zärtlichen Kuss.
    «Schatz, lass uns mal reingehen, die Alte von nebenan hängt bestimmt wieder am Spion.» Toralf schob Birthe sanft, aber bestimmt in die Wohnung.
    Birthe lachte nur: «Lass sie doch! Außerdem schläft die schon. Komm einfach rein in unsere eigenen vier Wände!» Toralf lachte wieder: «Du meinst in deine vier Wände!»
    «Mein, dein, das könnte doch unsere Wohnung sein, wenn du hier mit einziehst.»
    «Ich ziehe in keine Mietwohnung», zischte Toralf. Er mochte ihr nicht deutlicher sagen, wie sehr ihn dieses Mietshaus abstieß. Toralf lag lieber unter seiner Dachschräge und schaute träumend in die Baumkronen. «Sag mal, warum bist du eigentlich nicht mit auf die Feier gekommen?»
    «Das ist doch die Freundin von deiner Mutter, wir kennen sie ja gar nicht. Und außerdem musste ich noch meinem Vater helfen. Du hast bestimmt schon wieder Hunger?»
    Toralf nickte. Die Geburtstagsfeier war zwar erst ein paar Stunden her, aber er hatte immer Appetit. Im Wohnzimmer wartete bereits der gedeckte Tisch. Toralf setzte sich und aß mit viel Appetit.
    «Schmeckt’s?»
    «Hmmm …», brummte Toralf und biss genussvoll von einem fingerdick bestrichenen Leberwurstbrot ab.
    Birthe legte ihre Hand auf Toralfs Hand: «Bummilein …»
    Was kommt nun, fragte sich Toralf. Mit ‹Bummilein› eingeleitete Sätze waren stets mit Vorsicht zu genießen.
    «… ich weiß, du willst das immer nicht hören, aber mein Vater hat mich grad heute wieder danach gefragt. Wir können den Bauplatz hinten am Ortsausgang Richtung Kleinow haben …»
    «Schatz, bitte. Nicht schon wieder …»
    «Bummilein, andere zahlen ein Heidengeld nur für das Grundstück. Und so ein Häuschen zu bauen, das kriegen wir beide doch mit links hin.»
    «Schatz, wann soll ich das denn noch machen?»
    «Aber Bummilein, dann gehst du mal eine Zeit lang etwas weniger in deine Muckibude. Du musst doch nicht jeden Abend dort hin. Dann sparst du auch jede Menge Benzin für die Fahrerei nach Parchim.»
    Toralf erstarrte. Erst sparte er den Sprit für die Fahrt ins Studio. Dann würden sie die Nahrungsmittelergänzungen einsparen. Sobald Birthe erst einmal Kontrolle über seine Einkünfte hatte, wäre dieser Posten gewiss fällig, dazu waren seine monatlichen Ausgaben für all diese Proteinpulver und die verzweigtkettigen Aminosäuren viel zu hoch. Statt der Muskeln würde sein Bauchumfang wachsen. Kürzlich hatte er es wieder in einem Bodybuilding-Magazin gelesen: Männer, die in einer festen Beziehung lebten, und vor allem Männer mit Kindern wiesen deutlich reduzierte Testosteronwerte im Blut auf. Er würde zu einem dieser Familienschlaffis mutieren, deren Leben von Frauen kontrolliert wurde. Mit Fahrten zum Tuningtreffen wäre es künftig Essig. Toralf schluckte den letzten Bissen hinunter und trank sein Bier aus.
    «Bummilein, sag doch mal was …»
    «Ach Birthe!» Toralf erhob sich vom Esstisch. «Du hast immer so viel Pläne …» Er ließ sich auf das Sofa plumpsen. Sein Blick fiel auf ein kleines Foto an der Wand. Birthe und er in der Geisterbahn, von einer automatischen Kamera aufgenommen. Das war im letzten November auf dem Parchimer Martinimarkt gewesen. Er hatte seinen Arm um Birthe gelegt, sie hatte sich an seine breite Brust geschmiegt. Seit über drei Jahren waren sie nun zusammen.
    «Bummilein, wir beide könnten so viel auf die Beine stellen …» Nach und nach deckte sie den Abendbrottisch ab und trug alles zurück in die Küche. «Und ich hab mit meinem Vater gesprochen, er würde uns auch helfen. Du weißt, er kennt jede Menge Leute …» Birthe schaute ins Wohnzimmer. «Bummilein?»
    Toralf war auf Birthes Sofa eingeschlafen.

8
    Am nächsten Vormittag räumte Manfred das Zimmer im Gasthof und verabschiedete sich von Verena.
    Mit verschmitztem Lächeln stellte sie fest: «Du hast dich ja bei uns ganz gut amüsiert.»
    «Das ist wohl wahr. So öde ist es gar nicht, euer Kleinow.»
    «Und du hast sogar Anschluss gefunden?», fragte Verena augenzwinkernd.
    «Man wird sehen. Heute machen wir noch die zweite Hälfte vom Dach.»
    «Na, dann wünsche ich dir viel Erfolg.»
    Vorsorglich hatte Manfred die Arbeitsklamotten schon angezogen. Mit dem Wagen fuhr er zum Haus von Mama und Eberhard.

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