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Bodycheck (German Edition)

Bodycheck (German Edition)

Titel: Bodycheck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Redlin
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Dort verbreiteten die Familien von Sascha und Mischa Aufbruchstimmung, als könnten sie gar nicht früh genug nach Hause kommen. Die Kinder bewunderten Manfreds Bulli. Ob das ein richtiger kleiner Lastwagen sei? Manfred nickte. Aber sicher! Mischa erkundigte sich nach dem vermutlich hohen Benzinverbrauch. Das könne man sich als Beamter nicht leisten. Sascha bestand darauf, beim nächsten Besuch den vereinbarten Ringkampf im Garten nachzuholen. Mama servierte ihm sein Frühstück wieder in der Küche.
    Nach dem Frühstück verabschiedete sich Manfred von Mama. Das fiel ihm schwer, denn sie hatten sich das ganze Wochenende über eigentlich kaum gesehen.
    Doch Mama zeigte Verständnis: «Du und Toralf seid ja ein Herz und eine Seele. Irgendwie passt ihr auch gut zusammen.»
    «Wie kommst du denn darauf?»
    Seine Mutter lächelte: «Eine Mutter spürt eine ganze Menge. Außerdem habe ich ja Augen im Kopf.»
    «Und was sehen deine Augen?»
    «Nun ja, ihr habt Spaß miteinander, ihr passt zusammen, und wie es scheint, kommt ihr gut miteinander aus. Was ja mit dir auch nicht immer einfach ist.»
    «Mama!»
    Sie drückte seine Hand. «Mach’s gut, Junge …»
    «Tschüss, Mama.» Er zog die Wagentür zu. Im Rückspiegel sah er Mama winken. Er fuhr das kurze Stück zu dem Haus mit den Stockrosen im Vorgarten. Auf sein Klingeln hin öffnete Hertha die Tür.
    «Komm rein, Toralf ist noch nicht da, muss aber jeden Moment kommen.»
    Hertha bot ihm einen Kaffee an, den er dankend ablehnte. Beide setzten sich in die Küche. Im Vergleich zu Mama erschien ihm Hertha viel fülliger. Manfred musste an das Gespräch während der Geburtstagsfeier denken und suchte nach den passenden Worten.
    «Dein Sohn will auf die Meisterschule gehen?»
    Ein überraschtes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Hatte sie das nicht gewusst?
    «Oh, das ist gut. Manchmal hab ich das Gefühl, er müsste mehr an sich denken.»
    «Wieso?», fragte er vorsichtig.
    «Na ja, er muss eben mal von hier weg. In Mecklenburg kann man doch heutzutage nichts werden als junger Mensch. Und das wird sich auch so schnell nicht ändern.»
    «Hm», brummte Manfred zustimmend. Die Frau hatte natürlich recht, aber er wollte sich nicht einmischen.
    «Sein Vater war auch so. Schlau, aber man musste ihm immer einen Tritt geben. Hatte nur Sport im Sinn, bis er dann zur Armee gekommen ist.» Hertha drehte die Kaffeetasse in der Hand.
    «Was hat er denn sportlich gemacht?» Manfred wollte das Gespräch in eine andere Richtung lenken.
    Herthas Augen begannen zu leuchten. «Geräteturnen. Wenn man ihm zusah, am Reck und an den Ringen …» Sie fuhr mit dem Finger am Rand der Kaffeetasse entlang. Die Tasse schmückte ein grellbuntes Siebziger-Jahre-Muster.
    Ist er also erblich vorbelastet, dachte Manfred. Pillen allein halfen eben auch nicht.
    Von draußen drang das Wummern eines Subwoofers in die Küche. Ein Auto rollte in die Einfahrt.
    «Ich geh mal raus», sagte Manfred. Hertha nickte und drückte kurz seinen Unterarm.
    Draußen stieg Toralf aus dem Wagen. Er schaute Manfred an und strahlte über beide Ohren.
    «Wir haben uns ja gestern nicht mehr gesehen, tut mir echt leid», entschuldigte sich Manfred.
    Toralf winkte ab: «Deine Rede war super. Sogar Marko fand sie gut. Der wird noch ein Fan von dir, wart’s ab! Im Übrigen haben wir uns doch gesehen, schließlich habe ich dich ins Bett gebracht.»
    «Du hast was? Willst du mich auf den Arm nehmen …», erwiderte Manfred ungläubig.
    Toralf lachte. «Du kannst dich nicht dran erinnern? Na, kein Wunder, ihr Wessis vertragt ja nichts.»
    Toralf berichtete feixend, wie er ihn hochgetragen und ausgezogen hatte.
    «Und du hast die Gelegenheit nicht ausgenutzt?»
    «Ausgenutzt? Wozu?»
    «Na, ich war allein und völlig wehrlos …»
    «Und vollkommen breit. Auf einmal wolltest du pissen … Hab geglaubt, mich trifft der Schlag. Das hab ich dich dann schön allein erledigen lassen.»
    Toralf berichtete, wie Manfred in das Waschbecken gepinkelt hatte und er ihn dabei hatte festhalten müssen.
    Manfred hielt sich lachend die Ohren zu: «Hör auf, ich will das alles überhaupt nicht wissen. Vielen Dank jedenfalls für die Hilfe von Mann zu Mann.»
    «Danke, gern geschehen. Wie isses, hauen wir ’n Schlag rein?»
    «Logo.»
    Sie machten sich an die zweite Hälfte. Am frühen Nachmittag kam Hertha wieder mit einem großen Tablett voll dick belegter Schnitten. Die beiden pausierten im Schatten eines Apfelbaums.
    «Ich hab mir noch über

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