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Bodycheck (German Edition)

Bodycheck (German Edition)

Titel: Bodycheck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Redlin
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leise in ein Papiertaschentuch. «Dann hast du mich nach Haus gebracht und bist zu diesem Manfred.»
    «Aber Birthe, das stimmt doch …»
    Ihre Stimme wurde schriller. «Du sollst mich nicht anlügen. Tante Gudrun hat euch beide gesehen, weil sie mal wieder nicht einschlafen konnte. Du hast ihn erst nach Mitternacht zurück zum Gasthof gebracht.»
    «Schatz, das war anders …» Toralf verstummte. Was sollte er noch sagen? Es schien sinnlos.
    Nach einigen Minuten hatte Birthe sich wieder gefangen: «Toralf, ich möchte, dass wir uns erst einmal nicht mehr sehen.»
    «Was soll das heißen? Machst du Schluss oder was?»
    «Nein, aber ich muss rausfinden, was für mich gut ist. Ich möchte, dass du jetzt gehst.»
    «Wenn du mich jetzt wegschickst, dann ist für mich Schluss.» Toralf legte alle Bestimmtheit in seine Stimme, doch es klang irgendwie nur bockig. Vielleicht, wenn er Birthe von seinen Plänen und Träumen berichtete, vielleicht würde sie ihn verstehen.
    «Birthe, wenn du wüsstest, worüber ich mit diesem Manfred gesprochen habe. Er hat mich ermuntert, auf die Meisterschule zu gehen. Ich müsste nicht ewig in Kleinow bleiben …»
    «Dann geh man zu deinem Schwulen und lass mich hier allein. Was kann es denn da in der Großstadt geben, was du hier nicht auch bekommen könntest?»
    «Wenn ich wollte, könnte ich sogar studieren. Lehrer oder so.»
    «Ach, der Herr Abiturient will studieren? Wir sind dir hier wohl nicht mehr gut genug? Es tut mir leid, dass ich da nicht mithalten kann. Hat denn dein Manfred studiert?»
    «Aber Birthe, bitte. Darum geht es hier doch gar nicht …»
    «Soweit ich weiß, hat er noch nicht mal einen Job als Dachdecker. Lkw fährt er, dein Manfred.»
    Toralf dämmerte, dass sie ihm die Entscheidung abgenommen hatte. Seine Beziehung zu Birthe war beendet. Und Toralf war nicht einmal traurig deswegen. Er küsste sie ein letztes Mal auf das tränenverschmierte Gesicht, verabschiedete sich förmlich und ließ sie mit ihren Pflaumenbäumen allein.
    Am Haus begegnete er ihrem Vater.
    «Bleibst du zum Essen? Wann hast du denn Zeit, dass wir das Dach von der kleinen Scheune machen können?»
    Birthes Vater hatte einen Narren an Toralf gefressen, sie kamen prächtig miteinander aus.
    «Tut mir leid, ich kann nicht bleiben, frag deine Tochter. Beim Dach helfe ich dir gern, aber frag vorher Birthe, ob sie das will.»
    «Junge, ich verstehe nur Bahnhof …»
    «Macht nichts, Uwe. Du musst nur wissen, Birthe und ich haben uns eben getrennt.»
    «Aber das könnt ihr doch nicht machen …»
    Toralf schüttelte seinem gewesenen zukünftigen Schwiegervater kräftig die Hand und ließ ihn dann stehen.

16
    Der Donnerstag war für Manfred ganz normal verlaufen. Nur Toralf hatte immer noch nicht angerufen. Manfred war nun wirklich sauer auf ihn. Der war ja sogar zu verklemmt, um abzusagen. Fast bereute er, ihm mit dem Dach geholfen zu haben.
    Umso mehr freute er sich auf das Training der Ringergruppe. Das letzte Mal vor der Sommerpause. Er wollte bei Malte anrufen. Aber nein, das Bärenjunge weilte sicher schon in Südfrankreich und amüsierte sich mit dem Platzwart. Schade … Na ja, vielleicht würde einer der anderen Schwergewichte kommen. Oder wenigstens der große Neue, dieser Handball spielende Friseur. Mit ein bisschen Training konnte man aus dem noch was machen …
    Manfred wollte unbedingt Aggressionen abbauen. Voller Tatendrang betrat er die gruselige Altonaer Schule. Dort wartete Coach Paul, sonst erschien niemand. Urlaubszeit. Na gut, dann eben Paul, der hatte wenigstens was drauf. Doch Paul hatte keine Lust, nur für sie beide die Matten auszubreiten. Wollte lieber in die Kneipe auf ein Altbier. Manfred begleitete ihn, sah Paul beim Biertrinken zu und nippte dabei an einem Mineralwasser. Bald zog es Paul nach Hause zu seinem Freund. Sie verabschiedeten sich voneinander. Manfred stieg in seinen Bulli und steuerte ihn quer durch die Stadt. Zu Hause wartete allerdings niemand auf ihn. Vielleicht schaffe ich mir einen Hund an, ging es ihm durch den Kopf.
    Am Freitagnachmittag vergrub sich Manfred in die Arbeit. Wie immer gab es Kunden, die noch in letzter Minute beliefert werden wollten; heute waren es sogar drei an der Zahl. Anschließend half er noch im Verkauf, der neuerdings bis zwanzig Uhr offen blieb. Doch dann nutzte alles nichts mehr, Manfred musste nach Hause. Ein paar Flaschen Bier konnten jetzt nicht schaden. Mal eine Nacht so richtig versumpfen …
    Unterwegs hielt er an einer

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