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Bodycheck (German Edition)

Bodycheck (German Edition)

Titel: Bodycheck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Redlin
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gern trainieren. Aber Sex wird es mit mir nicht geben, da will ich ganz offen sein. Ich bin da altmodisch, weißt du. Chris und ich sind zusammen, und da ist kein Platz für Seitensprünge.»
    Manfred war sprachlos. Das hatte er nicht erwartet. Mühsam rang er nach Worten und murmelte hilflos: «Tja, da kann man euch nur gratulieren. Ist selten, so was. Heutzutage …»
    «Wenn du magst, kannst du Chris und mich ja mal besuchen in unserer neuen Wohnung.»
    «Klar, warum nicht», antwortete Manfred kleinlaut.
    «Ich ruf dich die Tage mal an», versprach Thomas.
    Schweigend trabten die beiden Männer nebeneinanderher. Am Nordende des Sees verabschiedete sich Manfred. Der zweite Korb in so kurzer Zeit. Schöner Mist!

15
    Nur wenige Stunden nachdem Toralf erschöpft eingeschlafen war, sprang der Radiowecker an. Toralf schlief einfach weiter. Als er endlich aufwachte, war es höchste Zeit. Rasch zog er die Arbeitsklamotten über, sprang ins Auto und raste mit überhöhtem Tempo zur Baustelle. Als er mit leichter Verspätung endlich die Leiter zum Dach emporkletterte, hörte er den SMS-Ton auf dem Handy. Dafür hatte er jetzt keine Zeit. In der Frühstückspause waren es schon vier Nachrichten mit zunehmend vorwurfsvollem Inhalt. Toralf tippte umständlich eine Antwort-SMS und rief außerdem bei Birthe an. Sie nahm nicht ab. In der Mittagspause probierte er es erneut. Birthe ging nicht ran. Sie konnte aber auch stur sein!
    Nach Feierabend ein neuer Anrufversuch aus dem Auto. Toralf sprach auf die Voicebox. Er probierte ihren Festnetzanschluss, keine Reaktion. In seiner Not rief er bei seinen künftigen Schwiegereltern an. Birthes Vater Uwe nahm ab. Endlich! Birthe sei da, möchte aber nicht mit Toralf sprechen. Was denn los sei. Toralf antwortete, das wisse er auch nicht. Mach dir nichts draus, so sind halt die Frauen, wiegelte der Vater ab.
    Dennoch fuhr Toralf direkt zu Birthes Eltern. Birthe pflückte Eierpflaumen im Garten. Eine Weile sah Toralf ihr dabei schweigend zu. Anmutig und selbstbewusst sah sie aus. Birthe schien wütend zu sein, langte energisch in die Kronen der Niedrigstammgehölze und füllte eine Stiege nach der anderen. Toralf schlich sich an und umfasste sie von hinten. Sie stieß ihn von sich.
    «Komm mir nicht mit der Masche. Ich hab sowieso schon gemerkt, dass du mich die ganze Zeit anstarrst.»
    «Was ist denn los?»
    «Das weißt du doch besser als ich», entgegnete sie.
    «Was weiß ich besser?» Toralf war ratlos.
    «Denk mal nach!»
    «Weil ich nicht zurückgerufen habe?»
    «Nun stell dich nicht dumm!»
    «Schatz, nun kläre mich schon auf …»
    «Ich sage nur: Sonnabendnachmittag in den Kleinower Tannen. Der Lütte von Krawenz hat euch gesehen.»
    «Hat was gesehen?»
    «Du hast dich halb nackt mit dieser Schwuchtel aus Hamburg im Gras gewälzt. Er lag auf dir drauf. Weiß der Himmel, was da gelaufen ist. Zum Glück hat das Kind nicht alles gesehen.»
    Toralf setzte sich ins Gras. «Scheiße, Scheiße», murmelte er.
    «Was ist scheiße?», schrie sie und steigerte sich immer mehr in die Erregung hinein. «Du bist scheiße! Ein Scheißtyp! Erst mit diesem Kerl im Wald rummachen, ich glaube es nicht, und abends zu mir kommen, als sei nichts gewesen. Kein Wunder, dass du sofort eingepennt bist.»
    «Birthe, bitte …»
    «Bitte was? Für diesen Schwulen hattest du Sonnabend und Sonntag Zeit, für mich nicht!»
    «Birthe, wir haben doch Mamas Dach gemacht.»
    «Ja, und im Wald herumgetollt wie die jungen Hunde!»
    Toralf musste bei dem Vergleich lachen: «Ja, genau.»
    Birthe fing hemmungslos zu weinen an, setzte sich neben Toralf, und der nahm sie in den Arm. Sie schluchzte: «Du erzählst mir nicht alles. Und ich dummes Schaf dachte immer, wir hätten keine Geheimnisse.»
    «Aber Schatz, ich habe dir alles erzählt …»
    «Hast du nicht.» Die schluchzende Stimme bekam einen bösen Unterton. Worauf wollte sie hinaus? Toralf nahm Birthe noch etwas fester in den Arm, aber sie wand sich heraus: «Lass das.»
    «Aber Schatz, kuschel dich in meine Arme, und alles wird gut. Ich bin doch dein Pittiplatsch, der Liebe.»
    Birthe wurde jetzt wütend: «Komm mir nicht mit der Schmusenummer. Und lüg mich nicht an!»
    «Aber ich lüge dich nicht an …»
    «Du hast schon Freitagnacht mit diesem Manfred rumgemacht!»
    «Ich habe was?»
    «Nun streite es doch nicht ab. Du hast ihn schon so eigenartig angesehen, als wir zusammen bei Verena waren. Glaubst du, ich habe das nicht gemerkt?» Birthe schnäuzte

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