Bodycheck (German Edition)
diesen Dennis konnte man immer wieder nur lachen.
Manfred schloss das Haus auf, und Dennis verschwand hinter der Tür für Gäste-Königstiger. Einen Moment später rauschte die Spülung, und Dennis war wieder draußen.
«Wo ich schon hier bin, könntest du mir eigentlich das Haus zeigen. Oder ist das indiskret?»
«Das ist zwar indiskret, aber warum nicht. Den Raum für kleine Königstiger kennst du ja schon.»
Dennis kicherte.
«Hier im Erdgeschoss ist außerdem die Küche und das Wohnzimmer.» Dennis warf Blicke in die Räume und nickte anerkennend.
«Oben ist mein Schlafzimmer, das Bad und ein kleines Gästezimmer. Aber da gehn wir jetzt nicht hoch, sonst wird’s wirklich indiskret.»
«Ohh …», setzte Dennis an, doch Manfred unterbrach ihn: «Dafür habe ich hier was viel Interessanteres für dich.»
Mit diesen Worten ging Manfred die Kellertreppe hinunter und öffnete eine der Türen. Nun war Dennis das erste Mal sprachlos. Im aufflackernden Neonlicht schauten beide in Manfreds Trainingskeller. Auf zwanzig Quadratmetern fand sich alles, was das Herz des Kraftsportlers begehrt. Eine massive Hantelbank bildete den Mittelpunkt, an der einen Schmalseite lagerten unzählige Kurzhanteln unterschiedlichen Gewichts, an der anderen Schmalseite stapelten sich Hantelscheiben von fünf bis zwanzig Kilogramm, und die Langseite des Raums war mit Spiegeln bedeckt.
«He, das ist gut, das ist richtig gut! Wenn ich hier erst mal in der Nachbarschaft wohne, weiß ich ja, wo ich mein Training hinverlege.»
«Was machst du denn so sportmäßig?», fragte Manfred.
«Oh, ich geh regelmäßig ins Studio, boxe ab und zu, aber nur aus Spaß. Hab jetzt grade mein Gewicht auf fünfundsiebzig Kilo gekriegt. Mein Traum sind achtzig oder besser neunzig.»
Manfred griff prüfend an Dennis’ Brust, sie war fest und austrainiert. «Stimmt, was du sagst.»
«Was denkst du denn, ich rede doch nicht so daher. Aber du hast bestimmt hundert Kilo?»
«Gut geschätzt. Allerdings achte ich verdammt drauf, dass es nicht mehr werden. Aber ich habe noch eine Überraschung …» Mit diesen Worten öffnete Manfred die nächste Tür.
«Was ist das? Ein leerer Raum?» Dennis war irritiert.
«Das scheint nur so. Bitte gehe nicht mit den Straßenschuhen hinein. Fühl nur mal den Fußboden.»
Dennis ging in die Hocke und betastete den Bodenbelag, der sich auch seitlich die Wände hochzog.
«Das ist weich … Das sind so was wie Judo-Matten!?! Ist das dein eigener Privat-Dojo?»
«So kann man das nennen. Ich bin aber mehr der Ringer.»
«Ey, wir müssen unbedingt mal zusammen auf die Matte gehen.»
«Und du bist sicher, dass dir das gefallen wird?»
«Da bin ich mir ganz sicher.»
Sie stiegen die Treppe wieder hoch.
«Was hattest du eigentlich heute Abend mit dem Bier vor? Das willst du doch wohl nicht allein weghauen? Weißt du was? Ich lade dich als Dankeschön zum Essen ein. Gibt’s hier was in der Nähe?»
Manfred sagte erfreut zu. Dennis die Sprungfeder war zwar eine Nervensäge, sah dabei aber umwerfend aus, und das konnte vieles wettmachen. Besonders, wenn man schlecht drauf war, weil der Mann des Herzens sich nicht gemeldet hatte.
Manfred schlug ein griechisches Restaurant vor, das sie zu Fuß erreichen konnten. Dort teilten sie sich eine riesige Fleischplatte und sparten nicht mit Ouzo. Die Stimmung lockerte sich immer mehr. Dennis war ein prima Unterhalter. Unablässig erzählte er Schwulenwitze.
«Zwei Säufer haben kein Geld mehr, um sich volllaufen zu lassen. Sagt der eine: ‹Ich habe ’ne Idee, wir holen eine Bratwurst, gehen in die Kneipe, trinken uns einen, und wenn wir zahlen sollen, stecke ich mir die Bratwurst in den Hosenschlitz und du lutschst daran.›
Gesagt, getan. Jedes Mal, wenn es ans Zahlen geht, geht einer in die Knie, saugt an der Bratwurst, und prompt werden beide mit den Worten ‹Raus, ihr schwulen Säue› rausgeschmissen, ohne dass sie bezahlen müssen. Nach zehn Kneipen sagt der Wurstlutscher: ‹Mann, ich kann nicht mehr. Jedes Mal, wenn ich runtergehe, scheuern sich meine Knie wund.› Sagt der andere: ‹Was soll ich denn sagen, ich habe das Würstchen nach der vierten Kneipe verloren …›»
Dennis haute sich auf die Schenkel vor Lachen, Manfred lächelte höflich.
Im Restaurant saßen sie sichtgeschützt in einer Ecke. Schon nach dem zweiten Ouzo spürte Manfred Dennis’ Bein an seinem Bein. Im Verlaufe des Abends wurde der Beinkontakt enger.
Manfred sah Dennis in die Augen: «Ich
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