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Bodyfinder - Das Echo der Toten

Bodyfinder - Das Echo der Toten

Titel: Bodyfinder - Das Echo der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Derting
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Vi. Ich hab absichtlich immer wieder von Lissy Adams angefangen und dir ihre Zettel gezeigt. Ich dachte, vielleicht bist du irgendwann so genervt, dass du dir deine Gefühle für mich eingestehst.«
    Lissy Adams. Schon der Name löste bei Violet schreckliches Unwohlsein aus. Sie rieb sich die Arme und hoffte, dass es Jay nicht auffiel.
    »Wie kommst du darauf, dass ich irgendwas empfunden hätte?«, fragte sie misstrauisch.
    Er grinste sie an. »Weil es so war«, sagte er nüchtern. »Ich weiß es, weil es bei mir so war, und es kann einfach nicht sein, dass du es nicht auch gespürt hast.«
    Sie leugnete es nicht weiter und fragte: »Dann hast du Lissy also benutzt, um mich eifersüchtig zu machen?« Es sollte empört klingen, aber das war nicht so einfach, weilsie in Wirklichkeit am liebsten durchs Zimmer getanzt wäre. Sie stellte sich vor, was Lissy sagen würde, wenn sie Jay mit ihr hier auf dem Bett sähe.
    »Nein, ich hab versucht, Lissy zu benutzen. Aber offenbar bist du noch starrsinniger, als ich dachte. Ich war mir sicher, dass es funktionieren würde. Stattdessen hast du es mir heimgezahlt und dich von … jemand anderem zum Ball einladen lassen.« Er knirschte mit den Zähnen und brachte es nicht über sich, Gradys Namen auszusprechen. »Und als mir klar wurde, dass du mit ihm hingehst, dachte ich mir, meine einzige Chance, dich an dem Abend zu sehen, wäre, Lissy zu fragen.«
    Violet konnte nicht anders, sie kicherte. Dass Jay sie dazu hatte bringen wollen, ihre Gefühle zu offenbaren. Dass Grady gestern Nacht versucht hatte, sie zu küssen. Und dann das hier, sie und Jay knutschend auf dem Bett. Es war verrückt.
    »Du findest das wohl witzig, was?«
    »Ich fürchte, beim Ball werde ich nichts zu lachen haben«, sagte sie, jetzt wieder ernst. »Ich werde zu Hause sitzen, während du mit Lissy Adams tanzen gehst.« Sie tat so, als würde ihr das nicht viel ausmachen, aber in Wahrheit gab es ihr einen heftigen Stich.
    Jay umfasste mit einer Hand ihren Nacken und schaute ihr in die Augen. Seine Nähe jagte ihr abermals einen Schauer über den Rücken. »Ich hab sie heute Morgenangerufen und abgesagt.« Seine Stimme klang heiser. »Ich hab ihr gesagt, dass ich mit dir hingehe.«
    Violets Herz machte einen Satz. Genau das hatte sie seit Wochen, seit Monaten hören wollen. Aber so leicht wollte sie Jay mit seinem hinterhältigen kleinen Spiel nicht davonkommen lassen. »Tut mir leid«, sagte sie mit gespieltem Ernst. »Ich bin schon verabredet. Außerdem kann ich mich nicht erinnern, dass du mich gefragt hättest.«
    Er sah sie mit schmalen Augen an. »Du bist mit mir verabredet. Grady kann sehen, wo er bleibt. Vielleicht geht Lissy mit ihm zum Ball, dann kann er sie den ganzen Abend betatschen.«
    Seine Nasenspitze berührte Violets. Sie beugte sich vor und seufzte, während ihre Lippen seine leicht streiften. »Na gut.« Sie tat so, als gäbe sie sich geschlagen. »Ich gehe mit dir zum Ball. Unter einer Bedingung.«
    Er verzog den Mund zu einem Lächeln. »Was du willst.«
    Sie schaute ihm in die Augen, während sie seine Unterlippe mit ihrer Zunge streifte. Diese Berührung ließ hunderttausend Schmetterlinge in ihrem Bauch flattern. »Sag mir, worüber du mit meinem Vater gesprochen hast.«
    Jay fuhr zurück, als hätte sie ihn geohrfeigt. Schnell setzte er sich auf. Das herausfordernde Lächeln war wie weggewischt.
    »Egal«, sagte sie und versuchte zurückzurudern. »Vergiss, dass ich davon angefangen hab.« Sie wollte, dass alles wieder so war wie vorher. Aber es war zu spät. Das sah sie an dem energischen Zug um seinen Mund.
    »Nein«, sagte er schroff. »Ich finde, wir müssen darüber reden, Violet.« Seine Stimme hatte einen harten Unterton angenommen. »Dein Vater hat mir erzählt, was heute im Wald geschehen ist. Er hat gesagt, dass du den Kerl aufgespürt hast, der all die Mädchen ermordet hat, und dass du dich in Gefahr begeben hast.« Violet war sich nicht sicher, wie sie seine Stimmung deuten sollte. Er fuhr sich durch das wirre Haar, und die Geste verriet, dass er außer sich vor Wut war. »Und es ist ja nicht das erste Mal, dass du so was gemacht hast. Du ziehst den Ärger förmlich an, und du bist die Einzige, der das nichts ausmacht. Ich darf gar nicht dran denken, was hätte passieren können, wenn ich letzte Nacht nicht aufgetaucht wäre, als Grady dich …« Er verstummte, als wäre die Vorstellung zu viel für ihn. »Du kannst ja nicht mal ins Einkaufszentrum gehen, ohne dich in

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