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Böse Dinge geschehen

Böse Dinge geschehen

Titel: Böse Dinge geschehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dolan
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lässig beiseite.
    Die gleiche Behandlung ließ er Elizabeth widerfahren, dann nahm er das Klappmesser vom Sofa und zerschnitt das Kabel, mit dem ihre Beine zusammengebunden gewesen waren.
    »Stehen Sie auf«, sagte er. »Sie auch, Mr Loogan.«

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    Kaum war der Notruf hereingekommen, war Carter Shan schon auf dem Weg zu Sean Wrentmores Wohnung.
    Er hatte sich mit Elizabeths Handyanbieter in Verbindung gesetzt und ihr Handy orten lassen. Der Sachbearbeiter war ohne weiteres dazu bereit gewesen, nachdem es sich um einen Notfall handelte. Als der Mann ihm den Straßennamen nannte, wusste Shan sofort Bescheid.
    Er fuhr in halsbrecherischer Geschwindigkeit durch Ann Arbor, wechselte, sooft es etwas zu bringen schien, die Spur und war als Erster am Tatort. Er entdeckte Elizabeths Wagen auf dem Parkplatz und betrat Wrentmores Wohnung mit gezogener Waffe.
    Wrentmores Nachbarin, die Krankenschwester Delia Ross, kniete neben Peltiers Leiche. Sie hatte den Notruf abgesetzt, nachdem sie den Schuss gehört hatte. Sie war von einer langen Schicht im Krankenhaus zurückgekehrt und gerade zu Bett gegangen. Zunächst hatte sie sich eingeredet, dass es sich um ein Auto mit einer Fehlzündung gehandelt hätte. Sie drehte sich um, zog die Decke über die Schultern und döste weiter, bis ihr einfiel, dass es Autos mit Fehlzündungen eigentlich nur in Büchern gab.
    Sie stand auf und ging ans Fenster. Es war nichts zu sehen. Sie holte sich ihren Mantel, trat hinaus und stand auf dem Bürgersteig unter dem blauschwarzen Himmel. Sie dachte an Sean Wrentmores leere Eigentumswohnung, an ein Unglück, das sich dort ereignet haben könnte. Jugendliche, die eingebrochen haben könnten, Teenager mit Feuerwerkskörpern. Sie lief zu Wrentmores Tür, der Türknopf ließ sich drehen, und noch |361| bevor sie eintrat, wusste sie schon, dass das, was sie gehört hatte, keine Knallkörper gewesen waren.
    Eine einzelne Lampe tauchte das Wohnzimmer in ein goldenes Licht. James Peltiers Leiche bildete eine ruhige Gestalt – bronzefarben und scharlachrot die beleuchtete Seite, fast schwarz die andere. Sie rief die Polizei und setzte sich dann zu ihm. Sie wusste sofort, dass ihm nicht mehr zu helfen war.
    Shan sprach in Wrentmores Küche mit ihr, dann bat er sie, draußen zu warten, während er versuchte, sich ein Bild von dem Geschehen zu machen. Er war sich sicher, dass Elizabeth hier gewesen war. Dafür gab es mehr Anhaltspunkte als nur ihren Wagen draußen. Auf dem Wohnzimmerfußboden lag ihre zerrissene Halskette, Glasperlen waren überall verstreut.
    Er bemerkte den umgestürzten Stuhl, die zerschnittenen Überreste eines Elektrokabels. In Peltiers Tasche fand er den Elektroschocker, auf dem Sofa den Revolver. Die Glasschiebetür im Schlafzimmer stand noch offen. Er verfolgte den Weg, den Peltiers Mörder genommen hatte, zurück.
    Inzwischen trafen auch Harvey Mitchum und Ron Wintergreen ein. Sie entdeckten noch andere Hinweise: James Peltiers Wagen unter dem Apfelbaum, in dem auf der Beifahrerseite Elizabeths Handy auf dem Fußboden lag. Loogans Auto stand zurückgelassen auf dem Restaurantparkplatz.
    Als Owen McCaleb ein paar Minuten später vorfuhr, hatten sich Shan und Mitchum schon eine Theorie zurechtgelegt, die der Wahrheit sehr nahe kam. Sie standen zusammen mit ihrem Chef auf dem Rasen vor Wrentmores Haus und skizzierten ihre Gedanken für ihn. Klar schien ihnen, dass Elizabeth auf der Suche nach Loogan hierhergekommen war. Sie entdeckte Peltier und stieg zu ihm ins Auto. Peltier überrumpelte sie, benutzte den Schocker, um sie zu betäuben, und trieb sie in die Wohnung. Es gab keine Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen, denn Loogan war bereits dort gewesen.
    »Nehmen wir mal an, Loogan hat kooperiert und Peltier hereingelassen, |362| weil Peltier Elizabeth bedroht hat«, sagte Shan. »Nachdem Peltier beide unter seine Kontrolle gebracht hatte, konnte er sich ein bisschen entspannen. Er hatte vor, Loogan zu töten, weil Loogan seinen Sohn getötet hat. Aber er konnte nicht widerstehen, ihn ein bisschen zu quälen. Er wollte, dass Loogan genau wusste, was auf ihn zukam.«
    »Aber er hat zu lange gewartet«, fügte Mitchum hinzu. »So lange, bis noch jemand aufkreuzen konnte. Jemand mit einem Revolver.«
    Owen McCaleb stand mit verschränkten Armen und gesenktem Kopf da. »Und dieser Jemand müsste auch Tom Kristolls Mörder sein«, sagte er. »Er ist hier aufgetaucht, weil Loogan sich so viel Mühe gegeben hat, sich zu einer

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