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Böse Dinge geschehen

Böse Dinge geschehen

Titel: Böse Dinge geschehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dolan
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Sünden.«
    Hideaways Gesichtsausdruck wurde ernst. »Aber wie der Zufall so will, habe ich keineswegs drei Leute umgebracht. Mr Loogan würde das wissen, wenn er ein bisschen darüber nachgedacht hätte. Denken Sie mal an Michael Beccanti. Ich soll ihn umgebracht haben, weil er Nachforschungen über Toms Tod anstellte. Aber Mr Loogan und er haben zusammengearbeitet, und sie waren beide in jener Nacht in Mr Loogans Haus. Warum sollte ich den einen umbringen und den anderen leben lassen?«
    Die schlichte Logik dieser Frage brachte Elizabeth aus dem Konzept. Sie blickte Hideaway neugierig an und fragte sich, ob er vielleicht die Wahrheit sagte.
    Hideaway fuhr fort: »Mr Loogan hat heute Nachmittag eine Geschichte über den Mord an Michael Beccanti erzählt. Vielleicht ist er der Wahrheit dabei näher gekommen, als er geahnt hat. Er sagte, Sandy Vogel habe Beccanti getötet, weil sie eine Affäre hatten und er sie wegen einer anderen Frau verlassen hat. Beccanti wurde ja erstochen, klar, und manche mögen sich fragen, ob eine Sekretärin Mitte vierzig eine gute Verdächtige bei einem solchen Verbrechen abgäbe. Aber darauf hatte Mr Loogan auch eine Antwort. Was wissen wir wirklich über Sandy Vogel? Vielleicht war sie mal Stuntfrau oder Kampfschwimmerin bei der Navy.«
    Keine Reaktion von Loogan. Nur das regelmäßige Geräusch des Spatens war zu hören.
    »Ich weiß zufällig«, fuhr Hideaway fort, »dass Sandy nie etwas anderes war als eine Sekretärin, und ich habe auch keinen Grund anzunehmen, dass sie je eine Affäre mit Michael Beccanti hatte. Aber ich weiß, dass Bridget Shellcross eine hatte.«
    |368| Das erregte Loogans Aufmerksamkeit. Er hielt einen Moment inne und starrte Hideaway an.
    »Ich habe sie einmal zusammen gesehen, in einem Café in der Innenstadt«, sagte Hideaway. »Später habe ich sie danach gefragt, und sie hat es mir erzählt. Bridget baut auf meine Verschwiegenheit. Manche Leute verwechseln Alter mit Tugend.«
    Elizabeth stieß mit dem Kopf an den Birkenstamm. »Wollen Sie damit sagen, dass Bridget Michael Beccanti erstochen hat? Muss ich auf das Offensichtliche hinweisen? Bridget Shellcross war weder Stuntfrau noch Kampfschwimmerin bei der Navy.«
    »Nein, Bridget wüsste nicht, was sie mit einem Messer anfangen soll«, gab Hideaway ihr lächelnd recht. »Aber Sie vergessen die Amazone, mit der sie zusammenlebt. Rachel Kent war Kampfsportlehrerin.«
    Er drehte sich um und sah Loogan an. »Ich denke, sie hat zufällig herausgefunden, dass Bridget eine Affäre mit Beccanti hatte. Toms Tod hat dann alles ins Rollen gebracht. Bridget war völlig am Boden zerstört. Im College war Tom mit ihr zusammen. Rachel wusste davon und hat, glaube ich, geargwöhnt, ob noch mehr an der Geschichte dran war – ob sie auch in jüngster Zeit noch etwas miteinander hatten.«
    Elizabeth dachte plötzlich an ihr letztes Gespräch mit Bridget Shellcross. Sie erinnerte sich an den kühlen Empfang, den die Frauen ihr bereitet hatten. Shellcross hatte davon erfahren, dass jemand ihr Foto in Restaurants herumgezeigt und Fragen gestellt hatte. Sie war entrüstet gewesen. Elizabeth hatte angenommen, dass der Mann einer ihrer Kollegen vom Ermittlungsdezernat gewesen war. Aber es gab noch eine andere Möglichkeit.
    »Rachel Kent hat einen Privatdetektiv angeheuert«, sagte sie.
    Hideaway nickte. »Ich glaube, ja. Und ich glaube, der Detektiv hat herausgefunden, dass Bridget sich nicht mit Tom getroffen hat, sondern mit Michael Beccanti. Für Rachel«, fuhr er mit einem kleinen Achselzucken fort, »wäre es ganz normal, Beccanti aufzulauern und ihn zu verfolgen. Eines Nachts geht er |369| spät noch zu Loogans Haus. Sie folgt ihm hinein. Es ist nicht ohne, in das Haus eines anderen einzubrechen. Alle Sinne sind gespannt, der Adrenalinpegel steigt. Sie hatte schon die ganze Zeit Fantasien gehabt, Beccanti umzubringen. Jetzt sieht sie ihre Chance und ergreift sie.«
    »Sie lügen«, sagte Loogan, auf seinen Spaten gestützt.
    Hideaway schüttelte den Kopf. »Zufälligerweise nicht.«
    »Sie sind derjenige, der Beccanti in mein Haus gefolgt ist. Sie sind derjenige, der ihn erstochen hat.«
    »Nein.«
    »Sie haben ihn erstochen«, sagte Loogan, »und Sie haben die CD und den Brief, die er bei sich hatte, mitgenommen. Den Erpressungsbrief. Rachel Kent hätte keinen Grund gehabt.«
    »Sie sehen ja, wie verzweifelt er mich als Bösewicht hinstellen will«, sagte Hideaway zu Elizabeth und zeigte lässig mit dem schwarzen Revolver

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