Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Böse Dinge geschehen

Böse Dinge geschehen

Titel: Böse Dinge geschehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dolan
Vom Netzwerk:
Druck zu lindern. Danach musste er operiert werden, um die inneren Blutungen zu stillen.
    In den Stunden nach der Operation verharrte Loogan im Zustand der Benommenheit, der auf die Medikamente zurückging. Regelmäßig kamen Schwestern, um die Funktion seiner Lunge zu überprüfen. Sie ließen ihn in Röhrchen blasen, kontrollierten seine Atmung und waren ständig wachsam, ob er Schleim abhustete. Und sie weckten ihn zu jeder Tages- und Nachtzeit, um ihm die Brust abzuklopfen.
    |391| Am Sonntagnachmittag kam Elizabeth auf ein paar Minuten zu Besuch, am Montagmorgen blieb sie länger. Sie erzählte ihm von Casimir Hifflyn und seiner Frau, die man erschossen in ihrem Hause aufgefunden hatte, das Ganze so arrangiert, dass es wie ein Mord mit anschließendem Selbstmord aussah. Sie zitierte die handgeschriebene Nachricht, das falsche Geständnis. Sie musste ihn gar nicht an Hideaways Worte erinnern:
Es ist erstaunlich, wozu ein Mann bereit ist, wenn etwas in Gefahr ist, das ihm wichtig ist. Drohen Sie einem Mann damit, seine Frau zu erschießen, und er wird sogar die Verantwortung für Verbrechen übernehmen, mit denen er gar nichts zu tun hat.
    Am nächsten Tag bekam Loogan zweimal Besuch. Zuerst kam Sarah Waishkey, während er am frühen Nachmittag ein Nickerchen machte. Sie ließ ihm ein Geschenk da, das sie für ihn gebastelt hatte: ein geflochtenes Lederarmband.
    Der zweite Besucher war ein Polizist namens Mitchum. Loogan ging mit ihm den Krankenhausflur hin und her und gab alles wieder, was Nathan Hideaway von dem Augenblick an gesagt und getan hatte, als er in Sean Wrentmores Eigentumswohnung aufgetaucht war. Mitchum hinterfragte jeden einzelnen Vorgang, von dem Schuss, der James Peltier tötete, bis zu den entscheidenden Vorfällen am Grab auf der Lichtung im Marshall Park. Loogan betonte, dass Hideaway, auch nachdem er ins Grab gestürzt war, den Revolver festgehalten hatte. Bis zum Schluss war eine Bedrohung von ihm ausgegangen. Elizabeth hatte in Notwehr gehandelt. Mitchum nickte bloß. »Mir müssen Sie das nicht sagen.«
    Ein ganzer Tag verging, bevor Loogan Elizabeth wiedersah. Sie saßen am Fenster in seinem Zimmer, grauer Novemberhimmel hinter den Jalousien, und sie erzählte ihm von ihrem Abstecher zu Nathan Hideaways Häuschen. Zusammen mit Carter Shan hatte sie Hideaways Habseligkeiten durchsucht und einen Erpresserbrief gefunden, der dem ähnelte, den Tom Kristoll erhalten hatte. Im Keller hatten sie eine alte schmiedeeiserne Badewanne |392| und Rückstände von Lauge entdeckt. Sie vermuteten, dass Sean Wrentmores Leiche in der Wanne gelandet sein könnte.
    Sein Fleisch sitzt nicht mehr auf seinen Knochen
, hatte Hideaway gesagt.
    »Die Knochen werden wir wahrscheinlich auch nie finden«, sagte Elizabeth zu Loogan. »Ich dachte, sie wären vielleicht in einem Sack im Teich hinter dem Haus, aber gestern haben wir einen Taucher reingeschickt. Er hat nichts gefunden.«
    Es gab noch weitere Neuigkeiten. Im Zusammenhang mit dem Mord an Michael Beccanti hatte es eine Verhaftung gegeben.
    »Es war Rachel Kent«, sagte sie. »Wir haben den Detektiv ausfindig gemacht, den sie beauftragt hat, um Bridget Shellcross nachzuspionieren. Er hat bestätigt, dass Beccanti und Shellcross eine Affäre hatten – und dass Kent davon wusste.
    Es gibt außerdem Spuren am Tatort, die auf sie hindeuten. Winzige Spuren von Blut und Hautrückständen. Als sie durch das aufgeschlitzte Fliegengitter am Fenster in Ihr Haus kletterte, hat sie sich den Arm aufgeritzt. Im Labor hat man am Freitag Spuren von Blut am Fliegengitter ausfindig gemacht. Die Blutgruppe wird mit ihrer übereinstimmen, und ein DN A-Test wird das Ergebnis untermauern, aber das ist alles nicht mehr von Bedeutung, weil Rachel Kent heute Nachmittag ein Geständnis abgelegt hat. Wir sind zu ihr gefahren, um sie zu einer Blutabnahme zu überreden. Aber sie hat sich geweigert. Zwei Stunden später ist sie dann mit ihrem Anwalt bei uns aufgetaucht. Sie hat die CD und den Erpresserbrief mitgebracht, die sie Beccanti entwendete, nachdem sie ihn erstochen hat. Ihr Anwalt meinte, dass dieses Vorgehen möglicherweise strafmildernd sein könnte.«
    Loogan starrte auf den grauen Himmel hinaus. »Rachel Kent«, sagte er.
    »Rachel Kent«, wiederholte Elizabeth. »Hideaway lag ganz richtig.«
     
    |393| Am Morgen des siebten Tages nach seiner Operation verließ David Loogan zu Fuß das Krankenhaus. Er trug eine neue Khakihose, ein blaues Oxfordhemd und eine Jeansjacke gegen

Weitere Kostenlose Bücher