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Böse Dinge geschehen

Böse Dinge geschehen

Titel: Böse Dinge geschehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dolan
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Ihrer Zeit in Anspruch genommen«, sagte er. »Auf Sie wartet Ihr Abendessen.«
    Sie schlug die Beine übereinander. »Wir werden jetzt über Tom sprechen. Sie müssen das endlich loswerden.«
    Loogan griff nach dem Eistee, nahm einen Schluck. Elizabeth sah ihm geduldig zu.
    »An dem Abend, an dem Tom starb, hat Laura mich besucht«, sagte er.
    »Ja.«
    »Das war kein Zufall.«
    Ihre Finger spielten mit einer Glasperle. »Könnte einer gewesen sein«, sagte sie.
    »Tom und ich waren an dem Abend eigentlich verabredet«, sagte Loogan. »Wenn Laura nicht zu mir gekommen wäre, |407| wäre ich in Toms Büro gewesen, als Nathan Hideaway dort aufkreuzte.«
    »Es könnte immer noch ein Zufall gewesen sein. Wusste Laura, dass Sie mit Tom verabredet waren?«
    »Nicht von mir. Aber Tom könnte es ihr erzählt haben. Selbst wenn er das nicht getan hat, so wusste sie doch, dass Tom und ich es uns angewöhnt hatten, am Abend gemeinsam einen Drink zu nehmen – normalerweise in seinem Büro. An dem Abend wollte sie sichergehen, dass ich mich fernhielt. Sie wusste, was Hideaway vorhatte.«
    »Es ist immer noch möglich, dass sie geglaubt hat, Hideaway wolle nur mit Tom reden.«
    »Sie wusste, was auf dem Spiel stand«, sagte Loogan. »Sie wusste, was passieren könnte, wenn er nicht zu überreden wäre. Ich glaube, sie wollte, dass Tom auf die eine oder andere Weise zum Schweigen gebracht wird. Sie hatte das gleiche Motiv wie Nathan Hideaway. Sie wollte nicht, dass Tom wegen Sean Wrentmores Tod zur Polizei ging. Laura war diejenige, die Wrentmores Manuskript lektoriert hat. Sie hat eine Menge Arbeit hineingesteckt. Sie betrachtet es als ihr eigenes und will, dass es veröffentlicht wird. Sie hat Adrian Tully umgebracht, weil er von Wrentmore wusste und weil sie seiner Verschwiegenheit nicht traute. Aus dem gleichen Grund hat sie zugelassen, dass Hideaway Tom getötet hat.«
    Loogan betrachtete den Rand seines Glases. »Sie hat mich bei jeder Gelegenheit angelogen«, sagte er. »Sie tut immer noch so, als hätte sie nicht gewusst, dass es Hideaway war, der Tom umgebracht hat. Das Schlimmste ist, ein Teil von mir will ihr immer noch glauben. Ich möchte lieber glauben, dass sie Adrian Tully aus Rache erschossen hat – weil sie ernstlich glaubte, dass er derjenige war, der Tom umgebracht hat. Das ist einer der Gründe, warum ich hierhergekommen bin. Ein Teil von mir hat gehofft, Sie würden mich davon überzeugen, dass ich mich in ihr geirrt habe.«
    |408| Elizabeth verlagerte ihr Gewicht im Sessel. »Ich wünschte, ich könnte es. Aber Laura hat Tully nicht aus Rache erschossen.«
    »Ich weiß«, sagte Loogan leise.
    »Sie wusste, dass er Tom nicht getötet hat. Daran gibt es gar keinen Zweifel. Hideaway hat Tom mit einer Ausgabe von Shakespeares
Gesammelten Werken
niedergeschlagen. Er hat den Umschlag mitgenommen, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Später haben wir ein Stück vom Umschlag der
Gesammelten Werke
unter einem Sitz in Tullys Wagen gefunden. Es muss da hinterlassen worden sein, um ihm die Tat in die Schuhe zu schieben.«
    »Laura hat es da hinterlassen.«
    Elizabeth nickte. »Wenn das ein Stück vom selben Umschlag war, dann hat sie es von Hideaway bekommen. Wenn es von einem ähnlichen Umschlag stammte, dann hat Hideaway ihr erzählt, mit welchem Buch er Tom bewusstlos geschlagen hat – und dass er den Umschlag mitgenommen hat. Über dieses Detail habe ich nie mit ihr gesprochen, und es stand auch in keinem der Presseberichte. Ganz gleich, Laura wusste, dass Hideaway Tom umgebracht hat – zumindest danach wusste sie es.«
    »Nicht erst danach«, sagte Loogan. »Sie wusste es schon vorher. Sie wusste, was mit Tom geschehen würde.«
    »Da haben Sie möglicherweise recht. Hideaway und sie haben vielleicht schon die ganze Zeit zusammengearbeitet. Aber niemand wird das den Geschworenen beweisen können. Denn Laura hat einen guten Anwalt, und selbst wenn sie einen schlechten hätte, würde er behaupten, dass Hideaway Tom ohne ihr Wissen getötet und dann Tully umgebracht und ihm den Mord untergeschoben und dass sie mit beidem nichts zu tun gehabt hat.«
    Loogan lehnte sich an die Couchkissen. »Ich nehme an, dass es keine Rolle spielt, dass Hideaway den Mord an Tully geleugnet hat. In der Nacht auf der Lichtung sagte er, Tullys Tod wäre Selbstmord gewesen.«
    |409| Elizabeth rieb sich mit den Glasperlen am Kinn. »Es wäre besser für uns, er hätte Laura verraten«, sagte sie. »Ich denke, dass es möglich ist,

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