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Böse Dinge geschehen

Böse Dinge geschehen

Titel: Böse Dinge geschehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dolan
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sie Sie gestern Abend mit nach Hause genommen hat. Sie sahen es als Zeichen dafür, dass sie die schmutzige Affäre mit dem Freund ihres verstorbenen Mannes wieder aufnimmt. Es wirft ein schlechtes Licht auf sie. Wir hatten deshalb heute Morgen eine Sitzung.«
    »Wirklich? Das reicht aus, um eine Sitzung anzuberaumen?«
    »Es war nur eine kurze Sitzung«, sagte Elizabeth. »Ich sagte ihnen, dass sie sich irren. Sie verstehen Ihre Motive nicht. Sie glauben immer noch, Sie sind in einer Geschichte aus
Gray Streets
. Wenn Sie die letzte Nacht im Haus der Kristolls verbracht haben, dann, um dort Detektiv zu spielen.«
    Loogan blickte auf das Verandageländer hinunter. Es schien nicht mehr so stark zu leuchten. Er konnte Risse und Splitter im Anstrich erkennen.
    »Ist es schon wieder Zeit für Sie, mich daran zu erinnern, dass dies keine Geschichte aus
Gray Streets
ist?«, sagte er.
    »Es hat vorher auch nie etwas genützt.«
    |402| Er strich mit dem Daumen über die raue Farboberfläche auf dem Verandageländer.
    »Sie wissen noch, was Hideaway über Adrian Tully gesagt hat«, sagte er. »Dass sein Tod genau das war, was er zu sein schien – dass er sich selbst erschossen hat. Sie glauben das nicht, oder?«
    Sie machte einen Schritt auf ihn zu. »Sie glauben es offensichtlich selbst nicht.«
    »Laura hat ihn getötet«, sagte er. »Ich weiß, dass sie es getan hat. Alles beruht auf dieser zweiten Kugel. Sie hat Tully davon überzeugt, sich mit ihr dort draußen zu treffen, und dann stieg sie in sein Auto und schoss ihm in den Kopf. Mit dem zweiten Schuss sollte er Schmauchspuren an die Hand bekommen. Aber Sie haben die zweite Kugel nie gefunden.«
    »Nein.«
    »Sie ist nicht auf dem Feld gelandet«, sagte Loogan. »Laura hat sie wieder mitgenommen, als sie weggefahren ist. Das habe ich letzte Nacht begriffen. An der Wand in ihrer Garage hängt eine Dartscheibe, eine dicke Scheibe aus Kork in einer Metallschale. Sie hat sie mitgenommen, als sie zum Treffen mit Tully rausgefahren ist, und nachdem sie ihn erschossen hat, hat sie neben der Straße die Dartscheibe aufgestellt. Sie musste sie auf eine Art Staffelei stellen. Die steht auch in der Garage. Dann ist sie wieder in Tullys Auto gestiegen, hat ihm die Waffe in die Hand gedrückt und einen zweiten Schuss durch das offene Fenster an der Beifahrerseite auf die Dartscheibe abgefeuert. Der Metallmantel hat die Kugel gebremst, und der Kork hat sie abgefangen. Und dann hat sie alles wieder mitgenommen. Später hat sie die Kugel verschwinden lassen.«
    Elizabeth lehnte sich neben ihn ans Geländer. Sie nahm das Geschirrtuch von ihrer Schulter und faltete es geschäftig zu einem Quadrat zusammen.
    »Essen Sie Hühnchen, David?«
    Zeit verging, in der er versuchte, den Sinn dieser Frage zu |403| ergründen. Das Sonnenlicht schien nicht mehr so intensiv zu sein, aber die Glasperlen an ihrem Hals glitzerten immer noch.
    »Wovon reden Sie?«, sagte er.
    »Manche Leute essen es nicht«, erwiderte sie. »Aber so kommen Sie mir nicht vor. Wir essen Hühnchen zum Abendessen. Sarah hat es zubereitet. Sie kocht sowieso meistens bei uns. Sie hat es mit Zitrone und Pfeffer gewürzt, glaube ich, und in einem Schmortopf zusammen mit Brokkoli und Reis gebacken. Ich bin sicher, dass genug für drei da ist.«
    David Loogan stieß sich vom Geländer ab. Ihm war nicht länger schwindelig.
    »Es tut mir leid«, sagte er. »Ich hätte nicht zu Ihnen kommen sollen. Ich hätte Sie nicht beim Essen stören sollen.«
    Sie richtete sich ebenfalls auf. »Sie stören uns bei gar nichts. Wir haben noch nicht mal mit dem Salat angefangen. Sie sollten reinkommen und etwas essen, und dann können wir reden. Wir können über alles Mögliche reden. Selbst über Adrian Tully, wenn Sie das gerne möchten.«
    »Deshalb bin ich hierhergekommen«, sagte er.
    »Ich glaube, Sie wissen es besser.«
    Er blickte sie ruhig an. »Ich denke mir das nicht aus, falls Sie das meinen. Es ist alles da in Lauras Garage – die Staffelei, die Dartscheibe. Sie hat ihn umgebracht.«
    Elizabeth stand dicht neben ihm. »Natürlich hat sie das. Und sie wird davonkommen. Wahrscheinlich ist es genauso passiert, wie Sie es beschrieben haben. Aber die Kugel ist längst verschwunden. Sie wird nie deswegen vor Gericht kommen. Und selbst wenn es dazu käme, würde sie nie im Leben dafür verurteilt werden. Tullys Tod sieht wie ein Selbstmord aus. Und wenn er ermordet worden ist, dann ist Nathan Hideaway als Verdächtiger wie geschaffen. Er

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