Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Böse Dinge geschehen

Böse Dinge geschehen

Titel: Böse Dinge geschehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dolan
Vom Netzwerk:
einer Bank in Sichtweite von Angell Hall. Auf dem Trottoir kamen Studenten an ihm vorbei, und ein paar versammelten sich und ließen Zigaretten herumgehen. Zwanzig nach drei kam Laura Kristoll die Treppe der Angell Hall herunter. Zwei Studenten begleiteten sie: ein Mädchen mit langen rotbraunen Haaren und ein Junge mit einem schwarzen Schnurrbart, einem Ziegenbärtchen und rasiertem Schädel. Loogan erkannte sie wieder von den Partys in Kristolls Haus.
    Loogan erhob sich von der Bank, und Laura erblickte ihn. Sie sagte etwas zu den Studenten, und die gingen ohne sie weiter über den Platz. Das Mädchen mit den rotbraunen Haaren blickte sich nach Loogan um und beugte sich dann zu dem Jungen mit dem rasierten Schädel vor, um ihm etwas zuzuflüstern.
    Laura Kristoll trug einen langen Wollmantel und einen Seidenschal. Ihr blondes Haar fiel auf die Seite. Loogan blieb neben der Bank stehen und ließ sie zu ihm kommen.
    »Hallo, David«, sagte sie. »Ich habe gehört, dass du gestern Abend mit Tom in der Stadt warst.«
    »Genau.«
    »Erst Kino, dann was trinken«, sagte sie. »Ich vermute, es war wohl mehr Trinken als Kino. Tom hat heute Morgen wie ein Bär geschlafen.«
    »Ich auch.«
    »Du auch. Aber nicht wie ein Bär. Du hast wunderschön geschlafen, da bin ich ganz sicher. Und dann bist du aufgewacht und bist hierhergekommen.« Es war eine Feststellung, aber ihr Blick machte eine Frage daraus.
    »Ich musste dich sehen«, sagte Loogan mit leiser Stimme. »Ich hoffe, das ist nicht   … indiskret.«
    »Sei nicht albern«, sagte sie. »Du bist immer diskret.«
    |49| »Ich brauche   … nur ein paar Minuten von deiner Zeit.« Er sorgte dafür, dass seine Stimme etwas schelmisch klang. »Können wir in dein Büro gehen?«
    »Du bist süß, David. Aber ich habe jetzt eine Sitzung.«
    »Du kannst doch zu spät kommen. Lass uns in dein Büro gehen. Ich muss dich sehen.«
    Sie schwankte einen Augenblick lang, dann drehte sie sich wortlos um und stieg die Treppe zur Angell Hall wieder zurück. Er folgte ihr in ihr Büro. Sie verschloss die Tür und ging beiläufig zum Fenster, um die Jalousien zuzuziehen. Sie schlüpfte aus ihrem Mantel und warf ihn über einen Stuhl.
    Dann drehte sie sich herum und presste sich an ihn. Er küsste sie leidenschaftlich: ihren Mund, ihren Hals. Er zerrte den Seidenschal weg, seine Finger knöpften ihre Bluse auf. Er drehte sie herum und zog die Zipfel ihrer Bluse aus ihrem Rock. Er strich mit seiner rechten Hand über ihren Bauch, seine linke streichelte ihren Hals.
    Sie atmete lang und geräuschvoll aus. »Ich habe wirklich keine Zeit, David. Man wird mich vermissen.«
    »Ich muss dich nur anschauen«, sagte er. »Lass mich dich anschauen, und dann kannst du gehen.«
    Er zog ihr die Bluse über die Arme und streifte sie dann ab. Hakte vorn ihren BH auf und zog ihn ihr auf die gleiche Weise aus. Er hob ihre Arme an, bis sie seitlich ausgestreckt waren, und zog mit den Zeigefingern zwei Linien von ihren Handgelenken zu ihren Schulterblättern, dann strich er in einer einzigen Linie ihren Rücken hinunter. Er drehte sie zu sich um und zog noch eine Linie von den Sommersprossen an ihrem Hals bis hinunter zwischen ihre kleinen Brüste.
    »Das ist es, was ich wollte«, sagte er.
    Sie lehnte sich an die Kante ihres Schreibtisches. Mit ihren blauen Augen sah sie ihn durchdringend an.
    »Du bist perfekt«, sagte er. »Deine Haut ist makellos.«
    Sie griff nach seinem Mantelkragen und zog ihn dicht zu sich |50| heran. Er spürte ihre Lippen an seinem Hals und hörte sie nur ein einziges Wort flüstern: »Gefährlich.«
     
    Eine Woche verging, bevor Loogan Tom Kristoll wiedersah. Das war an einem Abend. Loogan hatte den Nachmittag in der Stadt verbracht und zwei ausländische Filme gesehen, deren Handlung er nur mit äußerster Mühe hätte wiedergeben können. Am Tag zuvor war er nach Toledo gefahren, um sich eine Ausstellung über die Geschichte der Glasbläserei anzusehen. Davor hatte er in Chicago ein Theaterstück und in Detroit ein Konzert besucht.
    Jetzt saß er auf der Hollywoodschaukel auf der Veranda seines gemieteten Hauses und sah zu, wie der Regen aus dem kühlen grauen Himmel fiel. Er hatte einen Stift in der Hand und ein Notizbuch offen auf seinen Knien liegen. Er machte sich Notizen zu dem Thema, das seine Gedanken in Toledo, Chicago und Detroit beherrscht hatte.
     
    Jemand, den Tom Kristoll als Michael Beccanti identifiziert, wurde am Abend des 7.   Oktober im Arbeitszimmer in Toms

Weitere Kostenlose Bücher