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Böse Dinge geschehen

Böse Dinge geschehen

Titel: Böse Dinge geschehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dolan
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gekommen. Aber dann hat jemand – ein Partner, ein Komplize   – Tully zu diesem Maisfeld rausgelockt und ihn erschossen, damit er nichts sagen kann.«
    Harvey Mitchum lachte auf. »Oh, bitte nicht, Kim. Es ist schon kompliziert genug. Es wäre furchtbar, das alles für die Geschworenen aufzudröseln.«
    Reyes wollte antworten, aber McCaleb schnitt ihr das Wort ab. »Wir sollten weitermachen«, sagte er. »Wir müssen auch noch Elizabeth hören.«
    Elizabeth holte Luft und begann dann, über ihre Gespräche mit Bridget Shellcross, Casimir Hifflyn und Nathan Hideaway |184| zu berichten. Die Finger ihrer rechten Hand wanderten automatisch zu ihrer Halskette, während sie sprach. Als sie fertig war, bat McCaleb sie um ihre Analyse. Glaubte sie, dass einer von den Dreien in Kristolls Tod verwickelt wäre – oder in Tullys?
    »Hifflyn und Hideaway leben beide allein«, antwortete Elizabeth. »Hideaways Frau ist vor sechs Jahren gestorben. Hifflyn sagt, seine Frau sei in Europa, obwohl ich das noch nicht bestätigt bekommen habe. Ich werde mich noch darum kümmern. Ich möchte nicht später herausfinden, dass sie im Garten unter Steinplatten begraben liegt.«
    Ihre Finger spielten mit den Glasperlen. »Keiner von ihnen hat also ein Alibi für den Abend von Kristolls Ermordung oder die Nacht von Tullys. Bridget Shellcrosss lebt mit einer Frau namens Rachel Kent zusammen und behauptet, an beiden Abenden mit ihr zu Hause gewesen zu sein.
    Shellcross ist eine zierliche Frau, und die Vorstellung, wie sie einen Körper durch ein Fenster wuchtet, ist eher komisch, aber die beiden zusammen hätten es durchaus gewesen sein können. Rachel allerdings hätte es auch allein hingekriegt. Cass Hifflyn behauptet, dass Shellcross früher eine Beziehung mit Tom Kristoll hatte. Das führt zu der Möglichkeit, dass Shellcross vor kurzem wieder mit Kristoll zusammengekommen ist. Falls das so war und falls Rachel davon Wind bekommen hat – also, ich kann mir Rachel schon vorstellen, wie sie Kristoll aus dem Fenster verhilft.
    Hifflyn sagt auch, dass er, als er auf dem College war, mit Laura Kristoll zusammen gewesen ist und dass Tom Kristoll sie ihm ausgespannt hat. Das gibt ihm natürlich ein Motiv, sich an Kristoll zu rächen – ein zwanzig Jahre altes Motiv. Falls er Kristoll aus Rache getötet hat, dann ist es vielleicht der überlegteste, geduldigste Racheakt in der Geschichte gewesen.
    Hideaway hat kein für mich erkennbares Motiv. Kristoll war sein Wohltäter. Fürs Protokoll, Hideaway ist sechzig Jahre alt, aber er ist ein vitaler Sechzigjähriger. Er hält sich in Form. Ich |185| würde sagen, er ist durchaus fähig, einen Körper durch ein Fenster zu schieben.«
    Sie rollte die Glasperlen über ihre Haut. »Alle drei – Shellcross, Hifflyn und Hideaway – kannten Adrian Tully. Ich glaube, jeder von ihnen hätte sich eine Geschichte ausdenken können, die ihn dazu bringt, mitten in der Nacht zu einem Treffen in einer einsamen Straße zu kommen.«
    Es gab noch weitere Diskussionen, bevor die Sitzung zum Ende kam. Owen McCaleb wollte wissen, ob es andere gab, die vielleicht in der Lage gewesen wären, Tully in eine einsame Straße hinauszulocken. Laura Kristolls Name kam zusätzlich auf die Liste. Man müsste sie dazu noch befragen. Andere Möglichkeiten mussten ausgelotet werden: die einer kürzlich wiederaufgenommenen Affäre zwischen Tom Kristoll und Bridget Shellcross oder zwischen Laura Kristoll und Casimir Hifflyn. Man müsste alle möglichen Nachforschungen anstellen, Hotelangestellten Fotos zeigen.
    Es war schon ein ganzes Stück nach sieben, als Elizabeth die City Hall verließ. Der Himmel war dunkelblau und klar, und es wehte eine kühle Brise. Als sie in ihre Straße einbog, begann ein Regenschauer niederzuprasseln. Aus der Ferne sah sie ihr Haus, das Verandalicht brannte. Im Licht erkannte sie Sarah und mit ihr eine andere Gestalt, die am Geländer lehnte. Erst dachte Elizabeth, dass es Sarahs Schulfreund wäre, Billy Rydell, aber Billy war groß und sehr dünn. Er hatte dunkles, nicht zu bändigendes Haar. Der Mann auf der Veranda hatte breitere Schultern. Sarah sprach angeregt mit ihm und gestikulierte dabei. Wenn er sich ins Licht vorbeugte, schimmerte sein Haar kupfern. Es war David Loogan.
    Elizabeth stieg aus dem Wagen und kam den Gehweg entlang. Jetzt konnte sie die Bedeutung von Sarahs Gesten entschlüsseln. Ihre Tochter jonglierte. Drei Apfelsinen flogen im Bogen durch die Luft. Sarah sah sie und winkte

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