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Böse Dinge geschehen

Böse Dinge geschehen

Titel: Böse Dinge geschehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dolan
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mich an und fragte, ob ich vorbeikommen und ihm mit der Leiche helfen kann. Aber er hat mir nicht gesagt, dass das Wrentmore war. Er sagte, das wäre ein Dieb, den er bei dem Einbruch in sein Haus erwischt hat. Er wollte Wrentmores Identität |251| vor mir verbergen. Dieser Wagen, der blaue Civic, stand in Toms Garage. Es war Tullys Auto, Tully war an jenem Abend dabei gewesen, aber Tom wollte auch nicht, dass ich das erfuhr. Er hat mich glauben lassen, dass es das Auto des toten Einbrechers war. Nachdem wir uns der Leiche entledigt hatten, entledigten wir uns auch des Autos. Tom hat seinen Ford gefahren und ich den Civic, und wir haben ihn in einer finsteren Gegend einfach stehen gelassen. Tom hat mir wohl etwas vorgemacht, damit ich nicht erfahre, dass Adrian dabei gewesen ist.«
    »Aber warum sollte Tully seinen Wagen stehen lassen?«, fragte sie ihn.
    »Ich kann bloß spekulieren, dass er mit Wrentmores Wagen davongefahren ist, um den verschwinden zu lassen.«
    »Also gut«, sagte sie. »Aber das erklärt noch nicht die Fingerabdrücke auf der Plastiktüte.«
    Das Rauschen schien schwächer und die Verbindung wieder besser zu werden. »Ich habe auf dem Weg zu Tom an dem Abend bei einem Supermarkt gehalten«, sagte er. »Ich habe ein paar Sachen eingekauft – einen Spaten, Mineralwasser, lederne Gartenhandschuhe. Ich habe die Sachen aus meinem Auto in Tullys Wagen umgeladen und später aus Tullys Civic in Toms Auto. Aber dabei muss ich eine Plastiktüte in Tullys Wagen liegen gelassen haben. In der Nacht, in der er umgebracht wurde, muss sie immer noch in seinem Auto gewesen sein. Sagen wir mal, sie lag auf dem Boden vor dem Rücksitz, Tullys Mörder hat sie sich geschnappt, dachte vielleicht, da sind Tullys Fingerabdrücke drauf, er hat die Schachtel mit der Munition hineingeschoben und sie ins Handschuhfach gestopft. Das klingt doch plausibel, oder?«
    »Das ist nicht schlecht«, sagte Elizabeth. »Ich neige dazu, Ihnen zu glauben. Aber meine Meinung ist unerheblich. Sie haben eine Menge Leute vor den Kopf gestoßen, sind vom Tatort geflohen, als Beccanti starb. Sind in Valerie Calneros Wohnung aufgetaucht und haben sie dann einfach wegfahren lassen. Mein |252| Boss hat zu diesen Dingen eher eine düstere Meinung. Er ist ein liebenswerter Mensch, ausgeglichen, zurückhaltend, aber er findet, dass es nicht gerade ein gutes Licht auf uns wirft, wenn eine übermäßige Zahl von Leuten stirbt. Und Sie sind nicht gerade hilfreich. Es gibt unter den Leuten, mit denen ich zusammenarbeite, welche, die Sie verdächtigen, dass Sie Beccanti erstochen und es dann so hingedreht haben, dass es wie ein Einbruch aussieht. Andere sind überzeugt, dass Sie Tully erschossen haben. Je länger Sie warten, desto mehr sind sie davon überzeugt, dass Sie schuldig sind. Sie müssen sich stellen.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Ich möchte nicht missverstanden werden, Mr Loogan. Ich vermute, Sie glauben, dass Sie das Richtige tun, dass Sie etwas erreichen können, wenn Sie auf eigene Faust ermitteln, dass Sie auf irgendwelchen Wegen herausfinden können, wer Ihren Freund umgebracht hat. Vielleicht glauben Sie, dass ich Sie bedränge, sich zu stellen, weil es mein Job ist, weil das die offizielle Polizeiregel von mir verlangt, aber dass ich insgeheim auf Ihrer Seite bin und Ihnen eigentlich die Daumen drücke. Aber das ist nicht der Fall. Ich finde Ihr Verhalten nicht richtig. Ich glaube nicht, dass Sie auf diese Weise irgendetwas erreichen werden.«
    »Ich verstehe.«
    »Das hoffe ich«, sagte sie. »Sehen Sie, ich sollte Ihnen das wahrscheinlich gar nicht erzählen, aber morgen wird Ihr Bild in allen Zeitungen sein. Vermutlich auch in den Nachrichten. Es wäre schon heute überall gekommen, aber wir hatten Schwierigkeiten, ein Foto von Ihnen aufzutreiben. Bei
Gray Streets
gibt es kein Foto von Ihnen.«
    »Sie sind nie dazu gekommen, eins zu machen.«
    »Wir haben schließlich das Foto aus Ihrem Führerschein genommen. Die werden elektronisch gespeichert. Wir mussten es ein bisschen aufpeppen. Als es aufgenommen wurde, hatten Sie einen Schnauzer und einen Bart.«
    »Es war Winter.«
    |253| »Wir haben es bearbeiten lassen. Morgen werden Sie das Ergebnis sehen. Sie sollten sich jetzt sofort freiwillig stellen. Dann wird es für Sie besser ausgehen.«
    »Ich wünschte, ich könnte es.« Er schien einen Moment zu schwanken, und sie versuchte, sein Schweigen zu interpretieren. »Aber ich bin dazu nicht bereit.«
    »Ich habe Schwierigkeiten,

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