Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Boese - Horror

Boese - Horror

Titel: Boese - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
Vom Netzwerk:
Polizisten den Kleiderschrank durchsuchte.
    Sofort schlug Doug der Geruch entgegen: Ein intensiver, süß-säuerlicher Gestank, der ihm Übelkeit verursachte, sodass er würgen musste.
    Blut.
    »O Gott«, flüsterte Doug.
    Die Leiche des Mädchens lag auf dem Bett. Neben den Messern. Sie war nackt und lag auf dem Bauch, das Gesicht abgewandt. Durch das blutige Loch in ihrer Kopfhaut war der hintere Teil ihres Schädels sichtbar. Der Knochen war an mehreren Stellen abgesplittert, sodass die blassen Windungen des Gehirns sichtbar wurden. Ihr Rücken war mit Dutzenden von Stichen und Schnitten übersät, und die Haut ihrer Hinterbacken war abgezogen worden, sodass der Muskel darunter freigelegt war. Blut tränkte das Bettlaken.
    Doug konnte den Anblick nicht ertragen und blickte hoch. An der Wand über dem Bett waren Schnappschüsse anderer nackter Mädchen an die Wandverkleidung geklebt worden. Dutzende von Fotos. Alle Mädchen waren verstümmelt - mit Messern, die denen glichen, die auf dem Bett lagen.
    »Ich habe das nicht getan!«, rief Hobie. »Ich schwöre bei Gott, ich habe das nicht getan! Ich bin nach Hause gekommen und fand sie ...«
    Die Männer beim Kleiderschrank drehten sich um. Chief Catfields Augen weiteten sich, als er Doug sah. »Bringt ihn hier raus!«, brüllte er.
    »Aber ... Ich wollte nur, dass er sieht, was sein Freund getan hat«, stammelte der schnurrbärtige Polizist.
    »Es ist mir scheißegal, was Sie wollten!«
    Doug stolperte rückwärts aus dem Raum und rang nach Luft; man brauchte ihm gar nicht zu sagen, dass er verschwinden sollte. Er konnte immer noch den schweren, Übelkeit erregenden Geruch von frischem Blut riechen und hatte seinen abstoßend salzigen Moschusgeschmack im Mund. Einen Augenblick stand er keuchend da, die Hände auf die Knie gestützt, und versuchte, das Würgen zu unterdrücken.
    »Ich war das nicht«, sagte Hobie. »Das war der Postbote!« Er packte Doug bei den Schultern, und Doug konnte kleine Blutspritzer auf Hobies Wangen sehen. »Er hat mir eine Falle gestellt!«
    »Sag nichts, bevor du einen Anwalt hast«, sagte Doug und starrte seinen Freund an. Hobie blickte unterwürfig zur Seite.
    »Wir haben dich am Wickel, Hobie, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche«, sagte der schnurrbärtige Polizist. »Du bist erledigt.«
    »Ich war es nicht ...«
    »Halt die Schnauze!«, rief Doug.
    »Wir sind es, die hier bestimmen, wer die Schnauze hält.« Der Chief kam aus dem Schlafzimmer. »Was haben Sie überhaupt hier zu suchen?«
    Doug versuchte immer noch, den Geschmack auf der Zunge und den Geruch in der Nase loszuwerden. »Hobie hat mich angerufen.«
    »Sind Sie sein Anwalt?«
    »Nein. Ich bin sein Freund.«
    »Und wer hat Sie durchgelassen? Freunde sind normalerweise an Tatorten nicht zugelassen.«
    Doug hob die Hände. »Wenn Sie wollen, dass ich gehen soll, dann gehe ich.«
    »Nein!«, protestierte Hobie.
    »Ich besorg dir einen Anwalt«, versprach Doug. »Ich beschaffe dir alles, was du brauchst. Mach dir keine Sorgen. Hier kann ich sowieso nichts für dich tun.«
    »Ich war es nicht ...«, schluchzte Hobie. Tränen liefen ihm über die Wangen und färbten sich rosa, als sie sich mit den Blutspritzern auf seiner Haut vermischten.
    »Ich weiß, dass du es nicht warst. Und wir werden dich hier rausholen.«
    »Nein, das werden Sie nicht«, widersprach der Chief.
    »Aber du wirst ein paar Tage im Gefängnis bleiben müssen, bis alles geklärt ist. Soll ich jemanden für dich anrufen? Deine Eltern?«
    »Nein!«
    »Okay. Ich werde tun, was ich kann. Wir sehen uns am Morgen.«
    »Jeff!« Catfield winkte den schnauzbärtigen Polizisten zu sich. »Begleiten Sie Mister Albin zur Straße.«
    Der Polizist nickte. »Ja, Sir.«
    »Wir werden dich rausholen, Hobie«, versprach Doug.
    Auf der Straße redeten die Nachbarn laut und aufgebracht über das, was ihrer Meinung nach in Hobies Wohnwagen geschehen war. Eine stämmige, hässliche Frau mit Lockenwicklern rief, sie habe schon seit Jahren gewusst, dass Hobie praktizierender Satanist sei.
    Doug ging langsam zu seinem Wagen. Am liebsten wäre er losgerannt, so heiß brodelte das Adrenalin in seinen Adern, doch er zwang sich, bewusst langsam zu gehen und die gegensätzlichen Gefühle, die in seinem Innern tobten, unter Kontrolle zu halten. Es gab jetzt viel zu tun. Er musste einen Anwalt suchen, einen guten Anwalt, und herausfinden, welche Rechte Hobie hatte und ob er in Willis bleiben, ins County-Gefängnis oder ins

Weitere Kostenlose Bücher