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Boese - Horror

Boese - Horror

Titel: Boese - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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den Öffnungen an der Decke, und das vertraute, leise Pfeifen des Verdunstungskühlers war nicht zu hören. Das Postamt war trotzdem voller Menschen. Sechs oder sieben Leute standen Schlange, Briefe und Pakete in den Händen, und Doug nahm den beinahe Übelkeit erregenden, säuerlichen Geruch vom Parfüm der Frauen und dem Deodorant der Männer wahr, der sich mit dem Aroma von frischem Schweiß mischte. Doug warf einen Blick zum Schalter, doch Howard war nicht da. Stattdessen stand der Postbote hinter dem Schalter und sprach leise und geduldig mit einer älteren Kundin. In seiner Stimme und auf seinem Gesicht lag Ernsthaftigkeit, doch sie war falsch und heuchlerisch - das oberflächliche Interesse, das ein gerissener Verkäufer seinem Opfer erweist, herablassend und beleidigend zugleich.
    Der Postbote schwitzte trotz der Schwüle kein bisschen.
    Doug versuchte, hinter den vertäfelten Raumteiler zu spähen, um herauszufinden, ob Howard irgendwo im hinteren Teil des Postamts war, aber er konnte nichts erkennen. Er war überrascht, dass Howard dem Postboten die Verantwortung am Schalter überließ, zumal er neu in der Stadt war. Doug konnte sich nicht erinnern, dass Bob Ronda jemals hinter dem Schalter gestanden hatte; ja, er war kaum einmal im Postamt gewesen, außer um einen Packen Briefe zu bringen oder abzuholen. Doug hatte immer nur Howard hinter dem Schalter arbeiten sehen.
    Irgendwie machte ihn das noch wütender auf den Postboten.
    Die alte Frau nahm das Wechselgeld, das der Postbote ihr gegeben hatte, steckte es in ihre Geldbörse und schlurfte davon. Doug ging rasch an den anderen Kunden vorbei zum Schalter. »Entschuldigung«, sagte er, »ich möchte mit Howard sprechen.«
    Der Postbote sah ihn an, und die Andeutung eine Lächelns umspielte seine dünnen Lippen. »Es sind andere Leute vor Ihnen in der Schlange, Sir. Bitte warten Sie, bis Sie an der Reihe sind.« Sein Blick ruhte für einen Augenblick auf den feuchten Briefen in Dougs Hand. Er sagte nichts, und seine Augen verrieten nicht, ob er sie wiedererkannte, doch sein Lächeln wurde breiter.
    »Würden Sie ihn nur bitten, einen Moment herauszukommen?«
    »Es tut mir leid, Sir. Bitte warten Sie, bis Sie an der Reihe sind.«
    Doug wollte heftig widersprechen, doch als er sich umdrehte und die Leute hinter sich sah, die ihn ungeduldig anblickten, sagte er: »Also gut«, und stellte sich ans Ende der Schlange.
    Zehn Minuten später war er wieder am Schalter. Er hatte den Postboten ununterbrochen beobachtet, hatte ihn studiert und nach Anzeichen von irgendetwas Ungewöhnlichem gesucht. Doch abgesehen davon, dass der Mann eine Art natürliche Überlegenheit ausstrahlte, schien nichts verkehrt zu sein. Der Postbote schaute Doug nicht ein einziges Mal an.
    Dougs Furcht und seine Wut waren nun ungefähr gleich groß.
    Er trat an den Schalter und wischte sich mit der Hand den Schweiß von der Stirn. »Ich möchte mit Howard sprechen.«
    »Mr. Crowell ist heute nicht da.«
    Die Worte waren so einfach und doch so unerwartet, dass sie Doug völlig überraschend trafen. Howard war nicht da? Howard war immer da! »Ist er krank?«, fragte Doug.
    »Ja. Kann ich Ihnen helfen?«
    Doug starrte ihn voller Wut an. »Vielleicht. Meine Familie und ich sind gestern zum Picknicken am Clear Creek gewesen. Wir haben ungeöffnete, nicht zugestellte Post gefunden, die am Ufer des Bachs verstreut war.«
    Ein leichtes Lächeln umspielte die Lippen des Postboten. »Verstreut?«
    Seine spöttische Sprechweise glich so sehr der von Trish, dass Doug für eine Sekunde der Mut verließ. Doch er fasste sich sofort wieder und legte die Umschläge auf den Schalter. »Hier sind ein paar Briefe, die wir gerettet haben.«
    Der Postbote streckte die Hand nach den Umschlägen aus, aber Doug zog sie zurück. »Die gebe ich Howard selbst.«
    »Es tut mir leid, aber es ist die Pflicht des Postdienstes, Briefe umgehend zuzustellen. Es ist gegen das Gesetz, dass Sie nicht zugestellte Poststücke zurückhalten.«
    Doug spürte, wie ihm das Adrenalin in die Adern schoss. Er schwitzte jetzt am ganzen Körper und wischte sich wieder die Stirn ab. »Das hier scheinen alles Rechnungen zu sein«, erklärte er. »Und da waren noch Hunderte anderer Rechnungen am Creek. Und wissen Sie was? Ich habe in letzter Zeit meine regelmäßigen Rechnungen nicht mehr bekommen. Ich glaube, ich habe keine einzige Rechnung bekommen, seitdem Ihr Vorgänger gestorben ist. Ich weiß nicht, was da läuft, aber ein großer Teil

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