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Boese - Horror

Boese - Horror

Titel: Boese - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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jemanden anzuschreien. Er schloss die Augen und zwang sich zur Ruhe. »Es tut mir leid«, sagte er. »Drehen Sie Wasser und Strom bitte wieder auf.«
    »Es wird aber bis heute Nachmittag dauern, ehe wir jemanden daransetzen können«, entgegnete das Mädchen. »Und da ist dann noch eine Anschlussgebühr von fünf Dollar ...«
    »Hören Sie«, sagte Doug, der darauf achtete, ruhig und leise zu sprechen, »Sie haben das verbockt. Sie haben mir Strom und Wasser abgedreht, ohne mich vorher zu fragen, und ich bin mir ganz sicher, dass ich nicht für einen Fehler bezahlen werde, den Sie gemacht haben.«
    Das Mädchen versteifte sich. »Technisch gesehen ist es nicht unser Fehler. Wir haben einen Brief bekommen ...«
    »Ich werde meine Zeit jetzt nicht mit Wortgeplänkel verplempern«, entgegnete Doug. »Lassen Sie mich mit Ihrem Vorgesetzten sprechen.«
    »Er ist gerade nicht im Büro, aber ich kann ihm Ihren Namen und Ihre Adresse hinterlassen, damit er Sie anruft, wenn er zurück ist.«
    »Tun Sie das. Und glauben Sie, Sie könnten dafür sorgen, dass ich wieder Strom und Wasser kriege? Meine Frau und mein Sohn würden irgendwann heute gerne ein Bad nehmen, und es wäre schön, wenn wir uns heute Abend etwas zu essen kochen könnten.«
    Das Mädchen nickte. »Wir werden das in Ordnung bringen. Es tut mir leid, dass Sie Unannehmlichkeiten hatten.« Ihre Stimme klang versöhnlich und ein wenig besorgt, und Doug begriff, dass sie sich Sorgen machte, was er ihrem Vorgesetzten sagen würde.
    »Es ist nicht Ihr Fehler«, beruhigte er sie. »Ich habe nicht vor, es an Ihnen auszulassen. Ich bin im Moment nur ziemlich fertig, wie Sie sich bestimmt denken können.«
    »Ja, sicher. Ich werde dafür sorgen, dass mein Vorgesetzter Sie anruft, sobald er zurück ist«, versprach sie.
    »Danke sehr.« Doug drehte sich und ging zur Tür hinaus, wobei er in seine Tasche griff, um die Wagenschlüssel herauszuholen.
    Seine Hände zitterten immer noch.
    Nach dem Besuch bei der Telefongesellschaft war Dougs Wut noch größer. Dort hatten sie auch einen Brief bekommen, der angeblich von ihm stammte und in dem er sie aufforderte, seine Telefonverbindung abzuschalten. Als Doug sie bat, sein Telefon wieder anzuschließen, wurde ihm gesagt, dass dafür eine Gebühr von zwanzig Dollar fällig sei und der früheste Termin für den Telefonservice der Donnerstag wäre. Doug arbeitete sich die Bürohierarchie hinauf und erzählte seine Geschichte schließlich dem Abteilungsleiter, der ihm unmissverständlich mitteilte, dass die Verbindung erst wieder eingerichtet würde, nachdem er die Gebühr bezahlt hätte, und dass der frühest mögliche Anschlusstermin der Mittwoch sei. Wenn er es wünsche, könne er ein Erstattungsgesuch einreichen, in dem er die Einzelheiten der Situation erklärte. Das Gesuch werde an die Zentrale von Mountain Bell geschickt, die über die Sache entscheiden müsse.
    Wutentbrannt fuhr Doug aus der kleinen Parklücke und rammte beinahe die alte Mrs. Buford, die wütend hupte. Sie kreischte irgendetwas, was Doug durch ihr geschlossenes Wagenfenster nicht verstehen konnte. Er winkte ihr entschuldigend zu.
    Briefe.
    Wer, zum Teufel, schickte Briefe an die Telefongesellschaft und das Gas- und Wasserwerk, dass sie die Lieferung einstellten?
    Nein, nicht wer. Warum? Doug wusste schon, wer die Briefe geschickt hatte - zumindest hatte er einen starken Verdacht.
    Der Postbote.
    John Smith.
    Doch es machte keinen Sinn, und Doug hatte keine Ahnung, warum der Postbote so etwas tun sollte, aber für ihn gab es keinen Zweifel, dass John Smith es gewesen war, der die falschen Botschaften geschickt hatte. Die nahezu perfekt gefälschte Unterschrift hatte etwas an sich, was Doug an die Nachrichtensprecherstimme des Postboten erinnerte. In seine Wut mischte sich Furcht, aber die Wut behielt eindeutig die Oberhand, und Doug fuhr direkt zum Postamt, um Howard seine Meinung kundzutun, seinen Verdacht, seine Anschuldigung.
    Der Parkplatz war voll, doch als er ankam, setzte gerade ein Jeep aus einer Parklücke zurück, und Doug fuhr schnell hinein. Er nahm die Umschläge vom Beifahrersitz. Sie waren immer noch feucht, und das Papier fühlte sich weich und leicht biegsam zwischen seinen Fingern an. Höflich nickte er dem alten Mann zu, der auf der Bank vor dem Gebäude saß; dann öffnete er die Tür.
    Als Erstes fiel ihm die Hitze auf. Es war warm draußen, aber hier drinnen war es geradezu höllisch. Die Luft war feucht und stand; keine Brise kam aus

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