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Boese - Horror

Boese - Horror

Titel: Boese - Horror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bentley Little
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und die verdammte Polizei zu blind war, das zu sehen? Wenn sie zu dumm war, etwas zu unternehmen, selbst wenn man mit dem Finger darauf zeigte?
    Doug fragte sich, wie der Postbote wohl diesen Tag verbrachte. Was machte der Bursche am vierten Juli? Am Feiertag war keine Post auszutragen, aber Doug konnte sich einfach nicht vorstellen, dass John Smith Hotdogs und Apfelkuchen aß und an patriotischen Feierlichkeiten teilnahm.
    Der Tag war heiß und die Stimmung beim Softballspiel am Nachmittag gedrückt. Es waren kaum genug Männer da, um zwei Mannschaften zu bilden, und es war offensichtlich, dass die meisten sich nur aus Pflichtgefühl gemeldet hatten. Das Spiel war hart und unsauber; die Bälle wurden mit Vorsatz auf die Körper der Schlagmänner geworfen, und es wurde absichtlich auf die Werfer gezielt. Den Zuschauern schien die Gemeinheit des Spieles zu gefallen, und bald riefen sie nach Blut. In der Vergangenheit war das Match immer freundschaftlich verlaufen. Freunde und Nachbarn hatten gutmütig ihre Teams angefeuert. Aber heute war die Menge gnadenlos und wollte Gewalt sehen. Ein Faustkampf entbrannte zwischen zwei Spielern, und unter den Zuschauern kam es zu Schlägereien, doch niemand machte Anstalten, die Prügeleien zu unterbinden.
    Doug, Trish und Billy blieben nur eine Weile und gingen dann zum Barbecue. Das Essen war mies: die Hotdogs und Hamburger trocken und verbrannt, die Cola zu warm. Und der vertraute Anblick von Ben Stockley fehlte, der sich mit seiner Kamera in Familientreffen drängte und die Vertreter der Stadt mit Fragen bombardierte, die sie nicht beantworten konnten oder wollten. Das alles trug zu der mürrischen Stimmung an diesem vierten Juli bei.
    Wie immer tauchte am späten Nachmittag Irene auf, und Trish winkte sie herüber. Wenigstens die alte Frau schien gute Laune zu haben; sie munterte Trish, Doug und Billy auf, indem sie Geschichten von früheren Feiertagen erzählte, als sie alle an einem Picknicktisch unter den Kiefern saßen.
    An diesem Abend nach dem Feuerwerk gerieten auf dem Parkplatz Bill Simms und Ron Lazarus aneinander. Sie schrien sich an und prügelten dann aufeinander ein, während die Familien der beiden zuschauten. Die Männer wälzten sich auf dem Boden, traten und schlugen und brüllten Obszönitäten. Doug und zwei andere Männer waren nötig, um die beiden zu trennen.
    »Du hast meinen Hund umgebracht!«, schrie Simms. »Du Scheißkerl!«
    »Ich habe deinen verdammten Köter nie angefasst, du Arsch!« Lazarus versuchte, seinen Widersacher anzuspucken, doch der Speichel landete harmlos vor seinen Füßen. »Aber ich wünschte, ich hätte ihn abgemurkst!«
    Doug hielt Simms fest, als dieser versuchte, sich loszureißen. Ein anderer Mann hielt Lazarus gepackt. Eine der Frauen lief los, um einen Polizisten zu holen, und kam mit Mike Trenton zurück, der die beiden Streithähne warnte, dass sie im Knast landen würden, wenn sie nicht sofort mit diesem Unsinn aufhörten.
    Wütend stampften die beiden Männer zu ihren Autos. Die Menge zerstreute sich, und Doug und der junge Cop blieben stehen und sahen sich an. Mike konnte Doug nicht lange in die Augen sehen und blickte weg.
    »Ich nehme an, man hat Ihnen gesagt, dass ich auf dem Revier gewesen bin.«
    Mike nickte. »Ich habe heute Morgen versucht, Sie anzurufen, aber es hat sich niemand gemeldet.«
    »Ich war zu Hause. Wir alle waren zu Hause.«
    Der Polizist zuckte mit den Achseln. »Ich hab zweimal angerufen, aber keiner hat den Hörer abgenommen.«
    »Warum haben Sie angerufen?«
    »Ich wollte Ihnen sagen, dass ich Mister Smith befragt und in Phoenix angerufen habe.«
    »Und?«
    »Er hat alles geleugnet. Ich habe natürlich nicht Ihren Namen genannt. Ich ...«
    »Was ist mit der Poststelle in Phoenix? Was haben die gesagt?«
    »Sie konnten nichts nachprüfen. Die Computer waren ausgefallen. Sie rufen uns an, sobald sie wieder Zugang zu den Informationen haben.«
    »Und was denken Sie?«
    Mike zögerte nur kurz. »Ich glaube Ihnen.«
    »Aber der Chief nicht.«
    »Nein, der Chief nicht.«
    Doug blickte zu Trish und Billy hinüber. »Geht schon mal zum Auto, okay? Ich komme gleich nach.«
    »Die Schlüssel«, sagte Trish und streckte die Hand aus.
    Doug grub die Schlüssel aus der Hosentasche und warf sie ihr zu. Trish fing sie aus der Luft, legte Billy den Arm um die Schulter und ging zum Bronco. Doug wandte sich wieder dem Polizisten zu. »Er ist kein Mensch, Mike.«
    Unbehagliches Schweigen senkte sich

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