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Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8

Titel: Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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wie sie reagieren, wenn ich die Sache wieder ausgrabe. Und wenn ›böse Liebe irgendwo in Stoumens Akte auftaucht, dann geht die Sache über die Staatsgrenze hinaus.«
    »Hat sich aus Seattle schon jemand gemeldet?«
    »Ja. Sie schicken mir ihre Aufzeichnungen. Das könnte eine Woche dauern. Die Beamten, die den Fall bearbeitet haben, sind beide im Ruhestand und wollen nicht belästigt werden. Doch wenn die Akte etwas hervorbringt, muss ich ihnen wohl oder übel auf die Pelle rücken.«
    »Eine Maklerin, ein Hausmeister und ›böse Liebe. - Ich glaube immer noch, es hat etwas mit dieser Konferenz zu tun. Oder mit de Bosch selbst. Parks und Shipler könnten Patienten von ihm gewesen sein.«
    »Das ist kein Grund, sie umzubringen.«
    »Vielleicht war auch der Täter ein Patient, der aus irgendeinem Grund durchgedreht ist.«
    »Und was hättest du damit zu tun?«
    »Ich weiß nicht... es ergibt alles keinen Sinn.«
    »Hast du von der Jeffers etwas erfahren?«
    »In der Klinik kann sich niemand erinnern, ob Hewitt Freunde hatte. Sie verwies mich an seinen Anwalt. Der gab mir einen Namen und eine mögliche Adresse.« Ich erzählte ihm von meiner Begegnung mit den Leuten unter der Autobahn.
    »Gritz, sagst du.«
    »Ja. Ob es ein Vorname ist oder ein Nachname, konnte mir niemand sagen.«
    »Das macht nichts. Ich werde ihn jedenfalls überprüfen.«
    »Der Junge sagte, er hätte ihn seit etwa einer Woche nicht mehr gesehen. Bevor er verschwand, soll er überall erzählt haben, dass er bald zu Geld kommen würde. Vielleicht hatte er einen Job in Aussicht, oder er hat nur herumgesponnen. Es ist auch gut möglich, dass der Junge mich an der Nase herumführt. Aber er hat mir immerhin versprochen, sich umzuhören, und gesagt, ich soll wiederkommen.«
    »Zu Geld kommen! Davon redet doch jeder hier. Little Calcutta mag zwar ein Drecksloch sein, aber in der Hinsicht ist es genau wie der Rest von Los Angeles.«
    »Stimmt«, sagte ich, »aber wäre es nicht interessant, wenn Gritz tatsächlich erwartete, für etwas bezahlt zu werden - zum Beispiel dafür, meinen Karpfen zu töten, und für andere Bosheiten?«
    »Ein gedungener Fischmörder? Und wer soll der Auftraggeber sein?«
    »Der große Unbekannte... Ich weiß, es klingt lächerlich.«
    »Warum sollte jemand ausgerechnet einen obdachlosen Verrückten anheuern, um nachts in deinem Garten herumzuschleichen?«
    »Ja, ich gebe zu, das ist schwer zu verstehen; aber vielleicht hat man ihn deshalb genommen, weil er Hewitt kannte und seine Schreie imitieren konnte.«
    »Für mich klangen die beiden Aufnahmen vollkommen gleich, obwohl wir das vielleicht nie genau wissen werden. Ich habe mit dem Stimmenspezialisten im Sheriffbüro gesprochen. Für Gerichtszwecke sind Schreie absolut nutzlos. Um zu beweisen, dass zwei Stimmen gleich sind, braucht man zwei gleichlautende Sprachproben mit mindestens zwanzig Wörtern, und selbst dann wird es noch meistens angefochten und als Beweismittel abgelehnt.«
    »Und inoffiziell?«
    »Der Vergleich von Schreien ist ein sehr heikles Unterfangen. Die Merkmale stecken in Wörtern. Ich habe den Sheriff gebeten, es trotzdem zu versuchen. Er sagt, wir müssten mit einer Wartezeit rechnen, aber irgendwann würde er sich melden. - Warum meinst du, jemand hätte Hewitts Stimme imitiert?«
    »Das kann ich nicht sagen. Ich werde einfach den Eindruck nicht los, dass das Tonband zu einem Ritual gehört. Eine Art Zeremonie, deren Sinn nur der Mörder versteht.«
    »Und was ist mit der Kinderstimme?«
    »Das könnte ein Straßenkind sein, aus Little Calcutta zum Beispiel. Die Zustände dort würden erklären, warum die Stimme so maschinenhaft klingt - totale Verzweiflung. Du hättest es sehen sollen, Milo. Der Junge hatte nur noch drei Zähne, und er hustete, als hätte er Tuberkulose. Das Mädchen lag nackt auf der Erde, nur in ein paar Betttücher gewickelt, und versuchte, ihr Baby zu stillen. Für hundert Dollar hätten sie es mir wahrscheinlich verkauft.«
    »Ich kenne die Gegend«, sagte er leise.
    »Ich weiß. Das Elend ist überall. Für eine Weile habe ich mich nur geweigert, es wahrzunehmen.«
    »Was willst du tun? Alle Probleme der Menschheit lösen? Im Moment hast du genug eigene. Kennst du die Namen der Leute, die du getroffen hast?«
    »Wie das Mädchen heißt, weiß ich nicht. Der Junge nannte sich Terminator.«
    Milo lachte. »Und sonst war niemand da, nur die beiden und das Baby?«
    »Der Bursche sagte, es würde erst abends voll dort. Ich könnte

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