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Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8

Titel: Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Hund.«
    »Das ist er. Wir haben uns solche Sorgen gemacht. Wir hatten schon fast die Hoffnung aufgegeben.«
    »Nun haben Sie ihn ja gefunden.«
    »Ja, ist das nicht wunderbar? Und es geht ihm wirklich gut?«
    »Ja, wirklich. Ich nehme an, Sie möchten vorbeikommen und ihn abholen. Er sollte um zwei wieder hier sein.«
    Sie zögerte. »Um zwei? Gut, ich komme.«
    Ich beschäftigte mich so lange mit Telefonieren. Ich sprach anderthalb Stunden lang mit Shirley Rosenblatt. Dann rief ich Bert Harrison an, dann meine Versicherung, die sich in der Tat als Gaunerbande entpuppte.
    Um Viertel vor zwei erschien Mrs. Braithwait. Eine kleine, magere Frau um die sechzig, mit bläulicher Dauerwelle, sonnengebräunten Runzeln und lächelnden blauen Augen hinter einer Schmetterlingsbrille.
    Sie schaute sich verblüfft in der Werkstatt um.
    »Die Werkstatt gehört meiner Frau«, erklärte ich. »Wir sind beim Umziehen - beim Bauen, besser gesagt.«
    »Na dann viel Glück. Ich habe das hinter mir.«
    Ich schob einen Stuhl für sie an den Tisch, doch sie blieb stehen, öffnete ihre Handtasche und versuchte, mir einen Scheck in die Hand zu drücken. Zehn Dollar.
    »Nein«, sagte ich, »kommt nicht in Frage.«
    »Mein lieber Doktor, ich bestehe darauf!«
    »Es ist wirklich nicht nötig.«
    »Aber die Unkosten. Ich weiß, was Barry verdrückt.«
    »Das hat er abgearbeitet«, lächelte ich. »Er ist ein netter Kerl.«
    »Das ist er, nicht wahr?« Eigenartig, wie sie das sagte, so unbeteiligt. »Sind Sie sicher, dass Sie kein Geld nehmen wollen?«
    »Ja. Warum spenden Sie es nicht für einen guten Zweck?«
    Sie überlegte kurz. »Das ist eine gute Idee. Ich gebe den Scheck dem Verein für Familienplanung. Die brauchen immer Geld. - Wo haben Sie Barry eigentlich gefunden?«
    »Er tauchte einfach vor meinem Haus auf.«
    »Wie seltsam... zum Glück gibt es noch gute Samariter. So verliert man nicht vollkommen den Glauben an die Menschheit.«
    »Und wie haben Sie mich gefunden, Mrs. Braithwait?«
    »Mrs. Josephs vom Hundeverein hat mich benachrichtigt. Wir waren ein paar Tage nicht zu Hause, deshalb habe ich erst heute davon erfahren.«
    Die Tür ging auf, und Robin kam herein. Sie trug eine Tasche und hatte Bully an der Leine.
    »Barry«, rief Mrs. Braithwait. Sie stand auf. Der Hund trottete zu ihr und leckte ihr die Hand. »Barry, mein kleiner Barry! Du hast ein ganz schönes Abenteuer hinter dir, nicht wahr?«
    Er leckte sie noch ein bisschen ab, dann drehte er sich um und schaute an mir hoch.
    »Du siehst wunderbar aus, Barry«, sagte sie und dann zu uns: »Er sieht wirklich wunderbar aus. Tausend Dank.«
    »Es war uns ein Vergnügen«, sagte Robin, »er ist ein großartiger kleiner Kerl.«
    »Ja, das ist er, nicht wahr, Barrylein? So ein süßer Kerl - trotz seines Schnarchens. Hat er geschnarcht?«
    »Laut und deutlich«, antwortete Robin. Sie lächelte, doch gleichzeitig hatte sie diesen tränenfeuchten Blick, den ich so gut an ihr kannte. Ich drückte ihre Hand, und wir packten zusammen die Tasche aus. Der Hund trottete zu uns und rieb seinen Kopf an Robins Bein.
    »Das hatte Mutter so gern, sein Schnarchen. Barry war eigentlich Mutters Hund. Sie hielt englische und französische Doggen, über fünfzig Jahre lang. Sie hat sie gezüchtet und für Hundeschauen trainiert.«
    »Dann hat sie ihm bestimmt auch beigebracht, das Wasser zu meiden.«
    »Ja, natürlich. Sie hatte Froschteiche und einen großen Swimmingpool, und die armen Dinger gehen unter wie Steine. Als sie älter wurde, machte ihr der Rücken zu schaffen. Die Englischen wurden ihr zu schwer, und sie hatte nur noch französische Doggen; und dann wurden ihr sogar die zu viel. Barry war der letzte, den sie hatte.«
    Sie zog ein Leinentüchlein aus ihrer Handtasche, nahm die Brille ab und tupfte sich die Augen.
    »Mutter starb vor drei Wochen. Barry war ihr treuer Kamerad während ihrer Krankheit - nicht wahr, mein Liebling?«
    Sie streckte die Hand nach ihm aus. Er ließ von Robin ab, blieb aber neben ihr stehen.
    Mrs. Braithwait tupfte weitere Tränen ab. »Ich glaube, es ist nur ihm zu verdanken, dass sie uns so lange erhalten blieb, aber zuletzt - als wir schließlich den Krankenwagen rufen mussten - es war so furchtbar, so eine Aufregung - da muss Barry entwischt sein. Ich merkte es erst später...«
    »Wo wohnte Ihre Mutter?«, fragte ich.
    »Nicht weit von Comstock, südlich vom Sunset Boulevard.« Drei Kilometer von meinem Haus entfernt.
    »Er hat es geschafft, den Sunset

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