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Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8

Titel: Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Gritz sei kleiner als Hewitt.«
    Er nickte. »Das passt. Als man sich um solche Kleinigkeiten noch gekümmert hat, ist er des öfteren wegen Trunkenheit und Randalieren aufgegriffen worden. Dann Drogenbesitz und Ladendiebstähle, nichts Größeres.«
    »Wann kam er nach L. A.?«
    »Die erste Festnahme war vor vierzehn Jahren. Der Computer führt ihn ohne festen Wohnsitz. Es ist auch kein Bewährungshelfer vermerkt, obwohl er ein paar Mal Bewährung bekam, bevor man ihn für seine Schandtaten ins Bezirksgefängnis steckte. Er hat alles abgesessen.«
    »Irgendein Hinweis, dass er psychisch gestört ist?«
    »So etwas kommt nicht in die Akte, sofern er nicht als geisteskranker Sexualverbrecher oder mit sonstigen psychopathischen Gewalttaten aufgefallen ist.«
    »Ich werde am Montag Jean Jeffers anrufen und sie fragen, ob er einmal zu ihren Patienten gehört hat.«
    »Gut. Inzwischen können wir hoffen, dass unsere Freunde von der Autobahn etwas wissen. Bis jetzt ist es nur ein Name.«
    »Wir sollten etwas zu essen mitnehmen. Das bringt sie vielleicht zum Reden.«
    »Gute Idee. Es gibt einen Minimarkt auf dem Weg, unten am Olympic.«
    Wir fuhren eine Weile, ohne zu reden. Milo rieb sich das Gesicht.
    »Was hast du?«, fragte ich schließlich.
    »Ach, nichts Besonderes. Es geht um die beiden Schulschwänzer, von denen ich dir erzählt habe. Das Opfer, die alte Frau, ist heute Nachmittag gestorben.«
    »Tut mir leid. Das heißt, es ist jetzt ein Mordfall?«
    »Ein Scheiß ist es. Sie litt an Arterienverkalkung und hatte einen großen Tumor im Darm. In der Autopsie steht, es sei nur eine Frage der Zeit gewesen. Dazu ihr Alter und die Tatsache, dass die beiden sie eigentlich nicht angerührt haben; im Endeffekt wäre es Zeitverschwendung, eine Mordanklage aufzubauen. Als sie im Krankenhaus ankam, war sie schon so fertig, dass sie nicht mehr befragt werden konnte, und ohne ihre Aussage ist nichts zu machen. Wahrscheinlich können wir die kleinen Halunken nicht mal wegen Raub drankriegen. Das heißt, sie bekommen eine kleine Standpauke gehalten und dürfen gehen. Jede Wette: Bevor sie anfangen, sich zu rasieren, werden sie noch jemanden auf dem Gewissen haben.«
    Wir kamen zum Sunset und reihten uns in den flüssigen, schnellen Verkehr von Beverly Hills Richtung Westen ein. »Ich denke über eine mögliche Verbindung zwischen Parks und Shipler nach«, überlegte ich laut. »Sie könnten bei de Bosch in Gruppentherapie gewesen sein, als Eltern von Problemkindern, zusammen mit dem Mörder. Vielleicht fühlte er sich dort schlecht behandelt und entwickelte einen Hass.«
    »Gruppentherapie...«
    »Sie müssen ein gemeinsames Problem gehabt haben. Was sonst könnte Leute mit so unterschiedlichem Hintergrund zu de Bosch führen?«
    »Interessant... Aber wenn es eine Elterngruppe war, dann kann de Bosch sie nicht abgehalten haben. Er starb neunzehnhundertachtzig, und die Parks-Kinder sind jetzt sechs und sieben Jahre alt. Er war schon tot, als sie geboren wurden. Zur Zeit des Mordes waren sie Säuglinge. Wie kann man in dem Alter ein Problemkind sein?«
    »Vielleicht ging es um Erziehungsberatung oder um den Umgang mit Kleinkindern mit chronischen Krankheiten. Woher willst du außerdem wissen, dass Parks nur einmal verheiratet war?«
    »Aus der Akte.«
    »Okay. Vielleicht hat Katharina die Therapie gemacht oder sonst jemand vom Personal. Vielleicht glaubt der Mörder an Kollektivschuld. - Oder es ging überhaupt nicht um Kinder. Kinderpsychologen behandeln manchmal auch Erwachsene.«
    »Damit wären wir wieder bei der alten Frage: Was hast du damit zu tun?«
    »Es kann nur die Konferenz sein. Der Mörder leidet unter heftiger Paranoia. Seine Wut ist außer Kontrolle geraten. Für ihn ist jeder schuldig, der irgendetwas mit de Bosch zu tun hatte, besonders Psychologen, die sich an der öffentlichen Huldigung des Alten beteiligen. So muss auch Stoumen auf die Liste geraten sein.«
    »Du meinst also, wir sind hinter einem Massenmörder her, der es sowohl auf Psychologen als auch auf ihre Patienten abgesehen hat?«
    »Ich weiß nicht - ich kann nur raten. Was soll ich sonst tun?«
    Er bemerkte meine Frustration. »Schon gut, rate nur weiter, es schadet nichts und kostet den Steuerzahler keinen Cent. Für mich ist die Sache so verrückt, dass wir mit Logik sowieso nicht weiterkommen.«
    Wir schwiegen wieder eine Weile, bis er sagte: »De Boschs Heim war privat, wahrscheinlich teuer. Woher soll ein Schulhausmeister das Geld dafür

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