Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8

Titel: Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
Vom Netzwerk:
fertig geworden wäre, aber das könnte auch gelogen sein.«
    »Solche Dinge können wir natürlich nachprüfen. Sarah wird jedenfalls noch mal mit Bancroft reden und versuchen, mehr Einzelheiten aus ihm herauszuholen.«
    Er trank von seinem Bier, doch das Essen rührte er nicht an. Ich schaute auf meinen Teller. Es hätte ebenso gut gebratene Watte sein können.
    »Mary Parks hat zwischen Ende der sechziger und Mitte der siebziger Jahre als Lehrerin hier gearbeitet. Damit haben wir den ungefähren Zeitrahmen. Lyle Gritz war damals etwa zehn oder elf Jahre alt. Harrison erinnert sich an Mary als eine sehr dogmatische junge Lehrerin. Vielleicht hat sie es übertrieben mit der Disziplin, in einer Weise, die ein Kind als ›böse Liebe auffassen könnte. Irgendwie war sie verwickelt in die Geschehnisse. Auch die meisten der Konferenzredner haben einmal hier gearbeitet. Die exakten Daten habe ich zu Hause in meinem Notizbuch. Komm, wir fahren nach Los Angeles zurück und schauen nach.«
    »Du fährst zurück. Ich bleibe ein oder zwei Tage hier und arbeite mit Sarah und Steen zusammen. Wenn etwas ist, kannst du in ihrem Büro Nachrichten hinterlassen.« Er gab mir Sarahs Visitenkarte.
    »Der Mörder scheint in Eile zu geraten. Früher war immer ein Jahr Abstand zwischen den Opfern, und jetzt Stoumen und Katharina innerhalb weniger Monate.«
    »Es sei denn, es hat noch mehr Morde gegeben, von denen wir nichts wissen.«
    »Richtig. Harvey Rosenblatt ist immer noch verschollen, und seine Frau beantwortet meinen Anruf nicht. Vielleicht ist er tot, und sie will nichts mehr davon hören. Aber ich werde es weiter versuchen. Wenn Rosenblatt noch lebt, muss ich ihn warnen. Harrison muss ich auch anrufen. Am besten sofort.«
    Ich ging wieder zu dem Münztelefon und wählte Ojai. Keine Antwort, kein Anrufbeantworter. Ich hoffte, das war ein Zeichen, dass er vorsichtig war. Das rote Männchen wäre sonst ein leichtes Opfer.
    Als ich zurückkam, hatte Milo sein Essen immer noch nicht angerührt.
    »Er ist weg«, sagte ich, »vielleicht ist er schon untergetaucht. Er sagte, er hätte die Möglichkeit, sich zu verkriechen.«
    »Ich werde einen Kollegen in Ojai bitten, bei ihm vorbeizuschauen. -Wie passt nun eigentlich Rebecca Basille in die ganze Angelegenheit? Sind Hewitts Schreie und die Tonbandaufnahme die einzige Verbindung?«
    »Hewitt könnte auch in de Boschs Heim gewesen sein. Oder der Mörder hatte großen Einfluss auf ihn und hatte ihm die Worte eingetrichtert. Nach Rebeccas Aufzeichnungen gab es eine enge Beziehung zwischen Hewitt und Gritz. Wenn Gritz unser Mann ist und meine Theorie stimmt, dass er kein Psychopath ist, dann wäre er in der Lage gewesen, bei Hewitt die richtigen Knöpfe zu drücken. Er hätte seine Paranoia aufpeitschen, ihn überreden, die Medikamente abzusetzen, und ihn gegen seine Therapeutin wenden können. Weil er Therapeuten hasste. Es gab auch noch einen anderen Grund, warum er Rebecca nicht leiden konnte: Hewitt hatte sich in sie verknallt.«
    Milo stocherte mit der Gabel in seinem Fisch. Dann gab er es auf und rieb sich das Gesicht. »Diesen Gritz habe ich immer noch nicht gefunden. Ich kenne jetzt seine ganze Akte. Alles nur Kleinigkeiten.«
    »Vielleicht hat Rebecca mit j emandem über Hewitt und Gritz geredet, mit einem Verwandten oder einem Freund. Hatte sie jemanden?«
    »Du meinst, sie könnte die Regeln gebrochen haben?«
    »Sie war eine Anfängerin. Wir wissen bereits, dass sie sehr unvorsichtig war.« Ich erzählte ihm von meinem Gespräch mit Jean Jeffers.
    »Von einem Freund wüsste ich nichts. Aber warum sollte sie die Geschichte vor Jean Jeffers geheim halten und stattdessen mit einem Laien darüber reden?«
    »Hätte sie Jean erzählt, was sich zwischen ihr und Hewitt abspielte, dann wäre ihr der Fall sofort entzogen worden. Gegenüber einem Außenstehenden hätte sie die Namen und andere Einzelheiten ändern können, so dass sie nicht das Gefühl hatte, einen Vertrauensbruch zu begehen. Mit wem könnte sie geredet haben?«
    »Die einzige Angehörige, die ich getroffen habe, war ihre Mutter. Sie hat die ganze Zeit nur geweint. Eine nette Frau... Sie wohnt nicht weit vom Kunstmuseum. Ramona oder Rowena oder so ähnlich war der Vorname.«
    »Ich werde sie demnächst mal interviewen. Deine Nachricht über das Tonband habe ich übrigens bekommen. Wann wird der Sheriff Zeit dafür haben?«
    »In den nächsten zwei Tagen, falls nichts Dringendes dazwischenkommt. Ich weiß nicht, ob es etwas

Weitere Kostenlose Bücher