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Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8

Titel: Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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der Mörder so ist, wie du sagst, dann kann es sich über Jahre hinziehen! Was meinst du also, wenn du sagst, vorübergehend‹? Fünf Jahre? Zehn?«
    Ich konnte ihr keine Antwort geben.
    »Nein, Alex, kommt nicht in Frage. Ich lasse dich nicht allein. Zum Teufel mit dem Kerl - das lassen wir nicht mit uns machen.«
    »Robin - sie war schwanger. Ich habe gesehen, wie er sie zugerichtet hat.«
    »Nein!« Ihre Augen funkelten. »Ich will nichts davon hören!«
    Der Hund sprang von der Couch, setzte sich auf den Teppich und starrte uns an.
    »Hallo, Bully.« Ich streichelte ihn. »Hat er sich gut benommen?«
    »Wunderbar.«
    Er spürte die Zärtlichkeit in ihrer Stimme und spitzte die Ohren. Dann trabte er zum Sofa und legte seine Schnauze auf ihr Knie. Sie streichelte ihm den Kopf, und er gab ihr einen langen, feuchten Hunde-Handkuss.
    »Du könntest ihn mitnehmen«, sagte ich. »Seines männlichen Beschützerinstinkts könntest du absolut sicher sein.«
    »Schlag es dir aus dem Kopf, Alex. Außerdem wird er bestimmt nicht mehr lange bei uns sein. Heute Morgen bekam ich einen Anruf von einem Bulldoggen-Verein. Eine sehr nette Dame bedankte sich für deinen Brief und sagte, die kleinen Kerle würden kaum jemals mutwillig ausgesetzt und es wäre nur eine Frage der Zeit, bis der Besitzer sich melden würde und ihn wiederhaben wollte. Sie würde auf alle Fälle ihre Fühler ausstrecken.«
    »Bis jetzt hat ihn noch niemand als vermisst gemeldet?«
    »Nein, aber täusch dich nicht. Sie scheint ziemlich sicher zu sein, dass sie den Besitzer finden wird. Sie bot an, vorbeizukommen und ihn uns abzunehmen, aber ich sagte, wir würden uns solange um ihn kümmern.«
    Der Hund schaute mich erwartungsvoll an. Ich legte ihm meine Hand auf den Kopf, und er ließ ein tiefes, wohliges Knurren vernehmen.
    »Ich verstehe jetzt, wie Pflegeeltern sich fühlen müssen.« Sie zog sein weiches Kinn zu sich heran und küsste es. »Hast du schon gegessen?«
    »Nein.«
    »Ich kann dir etwas zurechtmachen, wenn du hungrig bist.«
    »Nicht nötig. Ich mache mir ein Sandwich.«
    »Nein, lass mich das tun, Alex. Ich muss irgendetwas machen. Danach können wir ins Bett gehen, Kreuzworträtsel lösen, fernsehen und wer weiß, was uns noch einfällt.«
    »Wer weiß.« Ich drückte sie an mich.
     
    Etwa um Mitternacht schalteten wir die Lichter aus. Ich schlief schnell ein, doch am Morgen fühlte ich mich wie erschlagen.
    Ich überging das Frühstück, fütterte den Hund und unterhielt mich mit Robin, bis die beiden in der Garage verschwanden.
    Sobald ich allein war, rief ich in New York an, bei Shirley Rosenblatt, und bekam wieder dieselbe aufs Band gesprochene Nachricht zu hören. Ich wiederholte meinen Spruch und fügte hinzu, es sei jetzt noch dringender, dass sie sich so bald wie möglich mit mir in Verbindung setzte. Ich duschte, rasierte mich und zog mich an, doch es kam kein Rückruf.
    Als Nächstes versuchte ich es bei Jean Jeffers. Sie war in irgendeiner Besprechung außerhalb der Klinik und hatte bei ihrer Sekretärin nichts hinterlassen, was Lyle Gritz betraf. Sie hatte versprochen, alles zu versuchen, etwas über ihn herauszufinden - offenbar erfolglos.
    Die Auskunft hatte keinen Eintrag über eine Ramona oder Rowena Basille, doch es gab eine »Basille, R.« in der South Hauser Street.
    Eine ältere Frau hob ab: »Ja?«
    »Mrs. Basille?«
    »Ja, Roberta Basille. Mit wem spreche ich, bitte?«
    »Mein Name ist Alex Delaware. Ich bin Psychologe. Ich berate die Polizei...«
    »Ach ja?« Sie schien aufzuhorchen.
    »Tut mir leid, wenn ich Sie störe...«
    »Was ist los? Was ist passiert?«
    »Nichts, Mrs. Basille. Ich wollte Sie nur etwas fragen.«
    »Über Rebecca?«
    »Über jemand, den Rebecca gekannt haben könnte.«
    »Wen?«
    »Einen Freund von David Hewitt.«
    Sie stöhnte, als sie den Namen hörte. »Was für ein Freund? Wer? Ich verstehe nicht.«
    »Ein Mann namens Lyle Gritz.«
    »Was ist mit ihm? Was ist passiert?«
    »Haben Sie den Namen je gehört?«
    »Nein. Was hat das alles mit Rebecca zu tun?«
    »Eigentlich nichts, Mrs. Basille, aber Gritz könnte in andere Verbrechen verwickelt sein, mit denen wir beschäftigt sind. Er könnte auch die Namen Silk oder Merino benutzt haben.«
    »Was für Verbrechen? Morde?«
    »Ja.«
    »Das verstehe ich nicht - wieso ruft dann ein Psychologe an? Das sind Sie doch, oder?«
    »Ja, aber es ist im Moment noch keine offizielle Untersuchung.«
    Stille am anderen Ende, dann: »Nun sag schon,

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