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Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8

Titel: Böse Liebe - Ein Alex-Delaware-Roman 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Bürschchen, wer bist du? Bist du von einem dieser Gossenblätter? Das hab ich alles hinter mir. Ich sag dir, du kannst mich -«
    »Ich bin kein Reporter. Ich arbeite für die Polizei. Wenn Sie das bestätigt haben wollen, dann rufen Sie Detective Milo Sturgis an bei der Kriminalpolizei in West-L. A. Von ihm hab ich Ihren Namen. Er hat nach dem Mord an Rebecca die Untersuchung geleitet.«
    »Welcher war das noch - ach ja, der Dicke. Ja, er versuchte, nett zu mir zu sein. Aber wie kommt er dazu, Ihnen meinen Namen zu geben? Was machen Sie überhaupt? Irgendeine psychologische Studie? Mit mir als Versuchskarnickel?«
    »Nein, nichts dergleichen.«
    »Was dann?«
    Ich hatte keine Wahl. »Es ist sehr viel persönlicher, Mrs. Basille. Ich könnte das nächste Opfer sein.«
    »Opfer? Von wem? Von diesem Gritch?«
    »Gritz. Lyle Edward Gritz. Oder Silk oder -«
    »Nie gehört, keinen der Namen.«
    »Wir vermuten, er hat es auf Psychotherapeuten abgesehen. Er könnte für mehrere Morde verantwortlich sein, die die letzten fünf Jahre geschehen sind.«
    »Guter Gott.«
    »Der letzte war gestern in Santa Barbara. Eine Frau Katharina de Bosch.«
    »Gestern - o mein Gott.« Ihre Stimme änderte sich, wurde ruhiger, sanfter, doch immer noch voller Verwunderung. »Und Sie denken, jetzt ist er hinter Ihnen her?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Er scheint etwas gegen Therapeuten zu haben. Er hinterlässt jedes Mal eine Nachricht bei seinen Opfern, die Worte ›böse Liebe.«
    »Dasselbe, was dieser Drecksack geschrien hat!«
    »Deshalb glauben wir, es könnte da eine Verbindung geben. Vorige Woche bekam ich ein Tonband, auf dem die Worte auch vorkommen - und Hewitts Geschrei. Kurz darauf erhielt ich einen seltsamen Anruf, und dann ist jemand in meinen Garten eingedrungen...«
    »Wollen Sie sagen, Rebecca war nicht die Einzige, dass mehr dahintersteckt?«
    »Ich weiß wirklich nicht, Mrs. Basille.«
    »Aber das bedeutet es doch. Es war noch jemand anderes verwickelt in Rebeccas -«
    Ich hörte einen Knall. Ein paar Sekunden später: »Der Hörer ist mir aus der Hand gefallen. Sind Sie noch dran?«
    »Ja.«
    »Also. Was sagen Sie? Dieser Gritz könnte für den Tod meiner Tochter mitverantwortlich sein?«
    »Ich wollte, das wüsste ich. Gritz und Hewitt waren befreundet. Vielleicht stand Hewitt unter Gritz’ Einfluss.«
    »›Böse Liebe‹«, sagte sie, »niemand konnte mir je erklären, was das bedeutet.«
    »Es ist ein psychologischer Ausdruck, den Katharina de Boschs Vater geprägt hat - Dr. Andres de Bosch. Er war Psychologe und hatte ein Erziehungsheim oben in Santa Barbara.«
    Sie sagte nichts.
    »Lyle Gritz könnte als Kind dort gewesen sein. Hewitt auch. Hat Rebecca je etwas in der Richtung erwähnt?«
    »Nein... guter Gott... ich glaube, mir wird schlecht.«
    »Es tut mir wirklich leid, Mrs. -«
    »Wie war noch Ihr Name?«
    »Alex Delaware.«
    »Geben Sie mir Ihre Telefonnummer.«
    Das tat ich.
    »Gut«, sagte sie, »ich werde sofort diesen Sturgis anrufen und fragen, ob das stimmt, was Sie mir erzählen.«
    »Er ist im Augenblick in Santa Barbara. Sie können ihn dort bei der Polizei erreichen.« Ich kramte Sarah Graysons Visitenkarte hervor und las ihr die Telefonnummer vor. Dann legte sie auf, ohne ein weiteres Wort.
    Zehn Minuten später war sie wieder am Telefon.
    »Er war nicht da, aber ich konnte mit einer Polizistin sprechen, die sagt, Sie sind echt. Was kann ich also für Sie tun? Wenn Sie wollen, können wir uns treffen. Ich will wissen, wie Sie aussehen. Ich hasse das Telefon.«
    »Soll ich zu Ihnen nach Hause kommen?«
    »Ja - ach nein, das geht nicht. Es ist furchtbar hier. Ich war nie eine Musterhausfrau, und jetzt mache ich überhaupt nichts mehr. Wie wär’s im Hancock Park? Wissen Sie, wo der ist?«
    »Hinter den Museen?«
    »Genau. Es gibt dort einen schattigen Platz mit ein paar Bänken. Was haben Sie an?«
    »Jeans und ein weißes Hemd.«
    »Gut. Ich werde eine grüne Bluse tragen. Grün mit weißem Kragen. Also, halten Sie Ausschau nach einer hässlichen alten Frau in grüner Bluse.«
     
    Sie saß im Schatten einer Baumgruppe, eine Frau von etwa fünfundsechzig, mit schwarz gefärbtem Haar und einem runzligen kleinen Gesicht, die arthritischen Hände im Schoß gefaltet.
    Der Boden war mit trockenem Laub bedeckt. Es knisterte, als ich auf sie zuging. Sie schaute kaum auf, als ich vor ihr stehen blieb, sondern schlug nur mit der flachen Hand auf den Platz neben sich. Ich setzte mich.
    Gitarrenmusik wehte in

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