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Boese Maedchen sterben nicht

Boese Maedchen sterben nicht

Titel: Boese Maedchen sterben nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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zum Stehen. »Kommst du hier klar?«
    »Geh schon!«, rief ich und Barnabas wirbelte wieder herum und verschwand in dem lärmenden Chaos aus Feuerwehrautos und weinenden Menschen. Verdammt, er sah wirklich gut aus mit seinem wehenden Mantel und diesem Blitzen in den Augen.
    Ich wandte mich wieder Demus zu. Er fummelte an seinem Amulett herum und seine Augen wurden einen kurzen Moment silbern, bevor sie wieder ihr normales Grün annahmen. Er sah aus wie eine blank polierte Kupfermünze, so schön und rötlich golden, wie Barnabas schön und dunkel war. »Du bist so anders als Nakita«, stellte ich fest und er schenkte mir ein blendend weißes Grinsen.
    »Na ja, du bist auch nicht gerade Kairos’ Zwillingsschwester.«
    Ich konnte ein Schnauben nicht unterdrücken. »Gott sei Dank.«
    Ich verschränkte die Arme und ging bis zu der Lücke zwischen den beiden Lagerhäusern. Alles in mir sträubte sich dagegen, diesen vergleichsweise ruhigen Ort zu verlassen. Da draußen gab es nichts als Lärm, Lichter, Asche, dicken Qualm und herumspritzendes Wasser.
    »Wir sensen sie doch später, oder?«, fragte Demus. »Du willst bloß Ron ein bisschen ärgern und Barnabas hinters Licht führen, stimmt’s?«
    Ich ließ den Kopf hängen und holte tief Luft. Und noch mal von vorne. Ich hakte mich bei ihm ein und führte ihn hinaus in das Durcheinander. »Demus, ich glaube, wir müssen uns mal unterhalten.«
    »Da!«, ertönte eine schrille Stimme und wir fuhren beide herum, als wir erkannten, dass es Tammy war. »Da ist sie! Sie hat das Feuer gelegt!«
    Mir klappte die Kinnlade runter und ich blieb wie erstarrt stehen, als Demus sich von mir losmachte. Tammy stand mit einem Polizisten und einem Feuerwehrmann an einem kleinen freien Fleck. Neben ihr sah ich Johnny, der sich an eine verängstigt dreinblickende Frau mit einem Hund auf dem Arm drückte. Vielleicht die Mutter der beiden? Hinter ihnen stand Barnabas und versuchte, nicht entdeckt zu werden. Plötzlich ertönte ein himmlisches Läuten und ich erblickte in der Nähe Nakita, die dem weißen Todesengel gegenüberstand.
    Mein Herz gab ein heftiges Pochen von sich und blieb wieder stehen. Sie gibt mir die Schuld an dem Feuer? Und wer, bitte schön, hat sie davor gewarnt?
    »Heiliges Dilemma«, flüsterte ich, als ich merkte, wie Demus ein paar Schritte rückwärtsging und dann in der Menge untertauchte. Ich drehte mich um und wollte auch die Beine in die Hand nehmen, aber der Polizist war schneller. Ich spürte, wie ich unsanft herumgerissen wurde, dann starrte ich hinauf in ein strenges, rußverschmiertes Gesicht. Mann, war der riesig - und eine Pistole hatte er auch noch.
    »Sie ist heute Nachmittag in unsere Wohnung eingebrochen!«, schrie Tammy, die jetzt von einem zweiten Polizisten zurückgehalten wurde. »Ich hab die Polizei gerufen und sie haben drei Stunden gebraucht, bis sie da waren! Ich hab’s ihnen gesagt! Ich hab's ihnen gesagt und sie haben mich ausgelacht!«
    »Ich bin nicht in deine Wohnung eingebrochen!«, berichtigte ich entrüstet. »Dein Bruder hat uns reingelassen.«
    Das Feuer schien nun so gut wie gelöscht zu sein, aber sie ließen immer noch niemanden ins Haus. Der Parkplatz war voll von wütenden Leuten, die jetzt alle mich anstarrten.
    »Sie hat was von einem Feuer gesagt«, redete Tammy weiter. »Und dass ich heute Nacht nicht hier sein soll. Mom!«, schrie sie dann. »Das ist sie! Glaub mir, das ist alles ihre Schuld! Sie hat gesagt, dass es ein Feuer geben wird. Woher hätte sie das wissen sollen, wenn sie es nicht selbst gelegt hat?«
    »Du …«, begann die Frau und ihre Angst schien sich in Wut zu verwandeln. Der Hund auf ihrem Arm zappelte, als sie ihn zu fest drückte. »Du hast meine Wohnung angezündet? Warum?«
    Ihre Stimme schrillte über den Lärm der Feuerwehrautos hinweg und ich machte einen Schritt zurück, nur um gegen einen dritten Polizisten zu stoßen. Mist, ich war umzingelt. Da konnte mir auch Barnabas nicht mehr helfen. Der Polizist, der sich vor mir aufgebaut hatte, wirkte immer bedrohlicher. »So, Fräulein, dann sag uns mal, wie du heißt.«
    »Ich will, dass sie weggesperrt wird!«, kreischte Tammys Mutter und lenkte nur noch mehr Aufmerksamkeit auf uns. »Sie hat meine Wohnung in Brand gesetzt! Ich habe alles verloren! Alles!«
    Ich legte die Hand auf das Handy in meiner Hosentasche und dachte an meinen Dad. Auweia, ich konnte nicht zulassen, dass er einen Anruf bekam und erfuhr, dass ich zwei Zeitzonen weit weg war. »Äh,

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