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Böser Bruder, toter Bruder

Böser Bruder, toter Bruder

Titel: Böser Bruder, toter Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Narinder Dhami
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bemitleidenswerte, stille Mia Jackson aus ihrem Mauseloch hervorgelock t … Und dann schreibt das Mädchen gleich den Siegeraufsatz!
    Wenn man es so betrachtet, ist M s Kennedy auch nur eine von denen, die uns benutzt und ausgenutzt haben, und wie Jamie bin ich es leid. Ich habe es sat t – so satt ! –, dass andere mir sagen, was ich tun soll.
    Eine enorme Wut macht sich in mir breit, als würde ich gleich explodieren. Ich wusste gar nicht, dass ich zu solchen Gefühlen überhaupt fähig bin.
    »Mia!« M s Kennedy versucht erneut, mich zu packen, und heult frustriert auf, als ich ihr mit einem raschen Schritt zur Seite ausweiche. »Sei kein Idiot! Komm endlich!«
    »Nein!«, schreie ich. Dann drehe ich mich um und renne zurück, weg vom Ausgang. Ich bin schnell, aber M s Kennedy ist schneller. Ich habe kurzzeitig vergessen, dass sie zu den Stars der Schullaufgruppe gehört und schon dreimal am London-Marathon teilgenommen hat.
    Sie holt mich an der Ecke ein, packt mich mit eisernem Griff an den Schultern und wirbelt mich zu sich herum. Dann schlägt sie mir ins Gesicht, nicht fest, aber immerhin fest genug, dass ich nach Luft schnappe. Meine Augen brennen und ich bin einen Moment lang außer Gefecht gesetzt.
    »Beruhige dich, Mia, und sei nicht dumm!« Sie umklammert meinen Arm und zerrt mich wieder in Richtung Ausgang.
    »Lassen Sie mich los!«, kreische ich und schlage mit der freien Hand nach ihr.
    Wir fangen an, miteinander zu ringen. M s Kennedy versucht, meinen freien Arm festzuhalten und mich weiterzuziehen, während ich mich heftig wehre und von ihr losreißen will.
    Ich kann nicht fassen, dass ich mit einer Lehrerin kämpfe. Aber ich bin verzweifelt.
    Fast schon instinktiv trete ich ihr fest auf den Fuß. Vor Schmerz schreit sie auf, lockert den Griff. Das nutze ich aus und versetze ihr einen heftigen Stoß.
    Ich schwöre, dass ich das nicht gewollt habe.
    M s Kennedy taumelt rückwärts und rutscht auf dem glatten Boden aus. Im Fallen stößt sie mit dem Kopf gegen die Fensterbank, dann verliert sie das Bewusstsein. Reglos bleibt sie auf dem Boden liegen, und ich starre mit ungläubigem Entsetzen auf sie herab.
    Oh Gott, ich habe eine Lehrerin umgebracht!
    Tränen strömen mir über die Wangen, als ich neben M s Kennedy auf die Knie sinke. Ich nehme ihr Handgelenk und will ihren Puls ertasten, dabei weiß ich gar nicht, wie man das macht. Panisch sehe ich mich nach Hilfe um, aber natürlich ist niemand hier. Was nun?
    Erleichtert schluchze ich auf, als M s Kennedys Lider zucken. Sie murmelt etwas Unverständliches, dann wird sie wieder bewusstlos. Jetzt erkenne ich auch, dass ihr Brustkorb sich hebt und senkt. Sie ist eindeutig am Lebe n – Gott sei Dank!
    Ich komme wieder auf die Füße, zögere aber. Nun hält mich nichts mehr davon ab, Jamie zu suchen, aber ich kann M s Kennedy nicht einfach hier liegen lassen. Sie könnte in Gefahr geraten und das kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Meine Nerven sind zum Zerreißen gespannt, während ich unschlüssig dastehe.
    Wie aus dem Nichts ertönt plötzlich laute klassische Musik. Vor Schreck mache ich fast einen Satz an die Decke. Es dauert ein paar Sekunden, bis ich begreife, dass M s Kennedys Handy klingelt.
    Ich bücke mich, hole das Telefo n – ein hypermodernes Designertei l – aus ihrer Jacke und blicke aufs Display. Keisha Powell . Meine Klassenlehrerin.
    Ich will schon die Aus -Taste drücken, als mir klar wird, dass das hier die Lösung für mein Problem ist, was ich mit der bewusstlosen M s Kennedy tun soll. Ich drücke auf die grüne Taste.
    »Hallo? Hallo?« M s Powell schreit los, sobald die Verbindung steht. »Natasha, um Himmels willen, wo bist du?«
    »Hallo«, murmele ich.
    Einen Moment erwäge ich, meine Stimme zu verstellen, aber ich kriege nicht mehr hin, als sehr tief und leise zu sprechen.
    »Natasha, die Polizei bringt uns von der Schule weg!«, schreit M s Powell weiter, ohne meine Antwort abzuwarten. Ihre sonst so ruhige und gelassene Stimme klingt hysterisch. Im Hintergrund höre ich alle möglichen Geräusche: Rufe, Schreie, Automotoren und eindeutig auch Weinen. »Sie wollen wissen, warum du noch nicht rausgekommen bist. Das bewaffnete Sonderkommando wird in zehn Minuten hier eintreffen! Du musst sofort rau s …«
    Ich schneide ihr das Wort ab. »M s Kennedy liegt im Flur, in der Nähe der 7 b.« Ich rede schnell und hastig, um meine Botschaft rüberzubringen. »Sie ist okay, aber sie hatte einen Unfall und ist

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