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Böser Engel

Böser Engel

Titel: Böser Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Carter
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Janes Fuß gegen Fon Pyres Kopf. Der Dämon schwankte zur Seite, ließ jedoch nicht von mir ab.
    »Geduld, meine Kleine«, säuselte er. »Du kommst noch früh genug dran.«
    »Runter von ihm!«, schrie Jane und setzte zu einem weiteren Tritt an.
    Doch dieses Mal war der Dämon darauf vorbereitet. Er fing Janes Fuß ab und drehte ihn so schnell herum, dass sie bäuchlings hinfiel.
    »Vielleicht sollte ich mir deine kleine Freundin zuerst vorknöpfen«, raunte Fon Pyre. »Als Erstes breche ich jeden Knochen in ihrem Fuß und arbeite mich dann langsam nach oben vor.«
    »Nein!«, brüllte ich. »Lass sie los!«
    Und Fon Pyre gehorchte. Einfach so. Das Ganze schien ihn noch mehr zu überraschen als mich. Er war so perplex, dass er Janes dritten Angriff nicht kommen sah. Janes Fuß traf ihn mit voller Wucht in die Flanke. Im selben Moment lösten sich seine Krallen aus meiner Brust.
    »Aua!«, rief ich, während der Dämon gemeinsam mit ein paar Fetzen von meinem T-Shirt und meiner Haut quer durch den Raum flog.
    »Tut mir leid«, sagte Jane, rollte herum und hockte sich neben mich. »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Wird schon«, antwortete ich. »Mach dir um mich keine Sorgen. Sag mir lieber, wo …«
    Ehe ich den Satz beenden konnte, rammte Fon Pyre sich Jane so hart in den Bauch, dass sie auf den Rücken fiel.
    »Stopp!«, rief ich, als er eine Klaue in die Luft riss, um auszuholen. »Runter von ihr.«
    Sofort hopste der Dämon von Jane herunter. Jane versuchte, sich aufzurichten, doch Fon Pyre bekam ihre Bluse zu packen und holte zu einem weiteren Schlag aus.
    »Tu ihr nicht weh«, befahl ich ihm. Fon Pyre hielt inne. So langsam dämmerte mir, was hier vor sich ging. »Fon Pyre, geh zurück in dein Dreieck.«
    Der Dämon tat es. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hatte er das Spiel inzwischen auch durchschaut.
    »Rühr dich nicht von der Stelle«, sagte ich streng. Wie angewurzelt blieb er, wo er war. Wenn Blicke töten könnten, wäre ich in dem Moment allerdings gestorben.
    »Was … geht hier vor sich?«, fragte Jane keuchend, als wir uns beide erhoben. »Ich dachte, er wollte uns alle töten.«
    »Das hätte er auch getan«, erklärte ich ihr. »Aber jedes Mal, wenn ich ihn rufe, unterwerfe ich ihn meinem Willen. Das mache ich, damit er die Wahrheit spricht. Wie es scheint, verleiht mir das mehr Macht über ihn, als ich geahnt habe. Habe ich recht, Fon Pyre?«
    »Ja doch«, antwortete der Dämon zähneknirschend.
    »Soll das heißen, dass er alles tun muss, was du von ihm verlangst?«, wollte Jane wissen.
    »Wow, dir entgeht aber auch wirklich nichts«, zischte Fon Pyre.
    »Das war nicht sehr nett«, sagte ich. »Ohrfeige dich selbst.«
    Der Dämon hob die rechte Hand und schlug sich ins Gesicht.
    »Fester«, forderte ich ihn auf, woraufhin er weiter ausholte und sich noch einmal ohrfeigte. »Und jetzt entschuldigst du dich bei Jane und mir dafür, dass du versucht hast, uns umzubringen.«
    »Es tut mir leid, dass ich versucht habe, euch umzubringen.«
    »Niedlich«, meinte Jane. »Du hast deinen persönlichen Dämonensklaven.«
    »Aber nicht auf Dauer«, sagte ich und postierte mich vor dem Dreieck. »Ich schicke ihn zurück.«
    »Was? Warum?«, fragte Jane.
    »Er ist zu gefährlich«, antwortete ich. »Sobald ich ihn auch nur eine Sekunde aus den Augen lasse, könnte er uns beide um die Ecke bringen. Und sich anschließend nach Herzenslaune in der Stadt austoben.«
    »Dann befiehl ihm, es nicht zu tun.«
    »Du verstehst das nicht«, erklärte ich ihr. »Wenn ich meine Befehle nicht präzise genug formuliere und es auch nur den kleinsten Spielraum für Interpretation gibt …«
    »Sei eben vorsichtig«, sagte Jane. »Wir könnten seine Hilfe gut gebrauchen. Angenommen, der Mob findet uns …«
    »Es ist zu riskant«, unterbrach ich sie.
    »Er hat recht«, meldete Fon Pyre sich zu Wort. »Wir sind ja hier nicht auf einem Kindergeburtstag. Ich bin von Natur aus böse und werde immer darauf lauern, euch zu betrügen.«
    Überrascht blinzelte ich ihn an. Weshalb unterstützte er mich?
    »Warum unterstützt du mich?«, erkundigte ich mich.
    »Ich habe meine Gründe«, erwiderte Fon Pyre.
    »Du möchtest, dass ich dich zurückschicke«, überlegte ich laut. »Weshalb?«
    »Damit ich den Dämonen, die den Mob begleitet haben, erzählen kann, wo du bist«, lautete die Antwort.
    »Siehst du?«, bemerkte Jane. »Wenn wir ihn zurückschicken, ist das unser Todesurteil. Komm schon, Chester, du könntest mir ein wenig

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