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Böser Mann - Provinzkrimi

Böser Mann - Provinzkrimi

Titel: Böser Mann - Provinzkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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meine Mutter.«
    »Na, bist genug bestraf.«
    Hefiges Lachen allüberall.
    Im Nu waren die Biere verschwunden. Der Bärtigere nahm den von Luginger unterschriebenen Wisch wieder an sich, grüßte kurz in die Runde und sagte schließlich zu Moni: »Hast ein freches Maul, was?«
    Luginger stand jetzt dicht neben ihm. »Bei drei bist du draußen. «
    Grinsen, Zahnlücke, Schweiß unterm Bart. »Bleib locker, Mann. Die Kleine ist okay.«
    »Gibt’s eine Rechnung?«
    »Rechnung mach ich nicht. Mike sagt dir Bescheid, okay!«
    »Okay, okay, okay, okay«, blaffte Moni, als die beiden endlich verschwunden waren. Dann rief sie empört zu Luginger gewandt: »Was waren denn das für Arschlöcher?«
    Luginger hatte immer noch eine Hand in der Hosentasche. Langsam ließ er den Schlagring los und entspannte sich. Sammy piekste ihn in den Rücken und gluckste vor sich hin: »Mike kennt die falschen Leute.«

    Nickend ging Luginger zum Tresen zurück. Die Show war vorbei, der Geräuschpegel stieg, nur Moni wollte nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.
    »Franz, du redest mit Mike. So geht das nicht. Solche Scheißtypen braucht hier keiner. Hast du mich verstanden?«
    Luginger versuchte sie in den Arm zu nehmen.
    »Lass das. Kauf dir einen Opel, wie andere auch. Wegen deiner Scheißkiste tauchen hier solche Gestalten auf und machen einen auf Cowboy oder Rocker oder was weiß ich.«
    Mit energischen Schritten eilte sie durch das Lokal und verschwand hinter der Tür, auf der »Frauen« stand.
    Ihr Freund hat sie versetzt, dachte Luginger. Vorhin, ihr Blick aufs Handy. Das war eine SMS mit einer schlechten Nachricht. Tut mir leid, kann nicht kommen. Musst alleine schlafen.
    Im Minutentakt hatten die Bayern jetzt Chancen. Toni Kross zog aus sechzehn Metern ab, enttäuschtes Stöhnen, danach Müller und noch mal Kroos mit aussichtsreichen Möglichkeiten. Nix. Hände flogen durch die Luft, Köpfe wurden geschüttelt, und Ohs und Ahs füllten das Hammer-Eck.

    Frau Weibel sah müde aus.
    »Langer Tag?«, sagte Luginger, als sie sich an den Tresen stellte und mit den Fingern ihre Stirn massierte.
    »Kann man wohl sagen«, erwiderte sie matt.
    »Ihr Wein ist alle. Tut mir leid.«
    »Wein würde mich jetzt umhauen, guter Mann.«
    »Verstehe.«
    Luginger holte eine Flasche Wasser aus dem Kühlfach und füllte ein großes Glas bis zum Rand.

    »Kaffee dazu?«
    Frau Weibel nickte und zupfe ihr weißes T-Shirt unter den Armen zurecht.
    »Bei all dem Nostalgiekram, den Sie hier haben, vermisse ich einen Deckenventilator.«
    »Casablanca«, sagte Luginger.
    »So was in der Art, ja«, kam es einverständig zurück.
    Plötzlich stand Faulhuber neben ihr und hielt eine Zigarette in der Hand.
    »Sie wissen im Gegensatz zu vielen Banausen hier einen guten Wein zu schätzen, habe ich gehört. Darf ich Sie zu einem Glas einladen?«
    Frau Weibel lächelte, wie Faulhuber lächelte, und Luginger zog die Stirn in Falten.
    »Danke, ein andermal gerne. Hat wegen der Kippe schon jemand mit Ihnen geschimpf?«
    »Nö.«
    »Na, dann tue ich es.«
    Faulhuber drückte seine Zigarette aus.
    »Sie sind der Zahnarzt, stimmt’s?«
    Faulhuber nickte.
    Frau Weibel sah ihn lange an. Dann schien sie was sagen zu wollen, schüttelte den Kopf und trank einen Schluck Wasser.
    »Haben Sie Sorgen?«, fragte Faulhuber.
    »Ich? Sie sind gut, Sie sind wirklich gut.«
    »Hätte ja sein können«, meinte Faulhuber und schaute kurz zur Leinwand.
    Luginger servierte Frau Weibels Kaffee mit einem Stückchen Schokolade auf der Untertasse.
    Faulhuber schaute verdutzt. »Hergott noch mal, Franz, bist
du aufmerksam.« Und an die Kommissarin gewandt fuhr er fort: »Vor Ihnen hat noch keiner vom Franz seinen Kaffee mit Dressing bekommen. Aber schauen Sie zuerst aufs Papierchen. Gibt’s da ein Verfallsdatum?«
    Er grinste.
    Frau Weibel blickte auf ihre Armbanduhr und sagte zu Luginger: »Wir müssen uns unterhalten. Jetzt und allein.«
    Tor! Toor! Kawumm, drin das Ding. Müller mit dem Außenriss, ein Kunstschuss ins rechte Eck.
    Heider klatschte, Gernot riss die Arme hoch, und Faulhuber fragte Edi, wie so was überhaupt möglich sein könne: Mit dem Spann und dem Außenriss gleichzeitig die Kugel so hart zu treffen, dass sie kurz vor den Fingern des Torwarts eine Drehung zum Pfosten macht und unhaltbar im Netz zappelt.
    »Hat das nicht Zeit bis morgen?«, fragte Luginger.
    »Nein«, antwortete Frau Weibel kopfschüttelnd. »Außerdem haben Sie kein Auto, also sind Sie froh, dass ich zu

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