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Böser Mann - Provinzkrimi

Böser Mann - Provinzkrimi

Titel: Böser Mann - Provinzkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Buchstaben ein. Der Benutzername bzw. das Kennwort ist falsch.
    »Jetzt rückwärts«, sagte sie, und Luginger dachte, wie beim Kreuzworträtsel. Zwei links, zwei rechts, vier fallen lassen. Oder war das beim Stricken?
    Mike gab ttriba ein. Falsch.
    Die alte Frau griff in die Dose und steckte sich einen trockenen Keks in den Mund. Dann schrieb sie auf Britta Höpfners Blatt weitere Kombinationen, die Mike ausprobieren sollte.
    Mike tippte wie wild, aber keine Variante brachte sie weiter.
    Während Anna Luginger immer neue Buchstabenfolgen ersann, fragte Luginger Britta Höpfner: »Warum sucht Sie eigentlich Frau Weibel?«
    Die junge Frau zuckte zusammen. Lugingers Frage hatte sie überrascht. Er sah, wie sie sich auf die Unterlippe biss und so tat, als müsste sie nicht antworten.
    »Drin«, rief Mike begeistert. »Wir sind drin. Csjuub, gibt’s so was. Klasse, Frau Luginger, klasse.«
    In Windeseile öffente er unterschiedliche Ordner, während Luginger seine Mutter fasziniert anstarrte.
    »Wie hast das denn gemacht?«, fragte er.
    »Du nimmst den jeweils folgenden Buchstaben, Bub. Auf b
folgt c auf r s, auf i j usw. Wenn jemand mit System verschlüsselt, verliert er immer.«
    »Ja, Mama, was redst denn so gschwollen daher! Mit System verschlüsselt, bist noch unter uns?«
    »Frag Dr. Brettmann. Systeme sind endlich und logisch, also werden sie durch Kombinieren geknackt. Das ist allein eine Frage der Rechenkapazität.«
    Luginger musste rauchen. Sofort und tief und ausgiebig und alleine.
    Während Mike schnell etliche Dateien durchsuchte, schaffte er Tabak in ein Papierchen und klebte es zu. Axel Strauss hatte unterschiedliche Dateiformate unter Namen wie »Bier«, »Mehr Bier« oder »Noch mehr Bier« abgelegt, ohne dass auf einen ersten Blick ersichtlich war, was warum wohin gehörte. Es gab Fotos, Namenlisten, Geldbeträge, Internetadressen und Wegbeschreibungen.
    Luginger ging zur Terrasse und öffnete die Tür. Erst jetzt fiel es ihm auf. Britta Höpfner hatte nicht mehr bei ihnen gestanden. Während sie voller Erwartung Mike über die Schulter geschaut hatten, war sie verschwunden. Er rannte zum Gästeklo. Nichts. Dann riss er die Eingangstür auf und sah, dass der kleine Audi weg war.
    Seine Mutter und Mike ahnten, was passiert sein musste, als er wieder im Wohnzimmer stand.
    »Warum ist sie abgehauen, Mike?«
    Mike schüttelte den Kopf.
    »Wo kann sie hin sein? Da stimmt doch was nicht, oder?«
    Keine weitere Reaktion.
    »Herrschaftszeiten, Mike, lass dir was einfallen. Die Weibel sucht sie, und blöd ist die auch nicht.«

    »Zum Bauwagen«, murmelte Mike. »Wahrscheinlich ist sie zum Bauwagen gefahren.«
    »Und wo steht das Ding?«
    »Nicht weit von hier. Alte Bahnhofstraße.«

    Als sie etwa dreißig Meter vor dem leeren Grundstück anhielten, war es fast dunkel. Luginger hatte vorgeschlagen, die letzten Meter zu Fuß zurückzulegen, um Britta Höpfner nicht aufzuscheuchen, falls sie wirklich dort sein sollte.
    Ihr Audi war nicht zu sehen. Das Grundstück, auf dem Axels Bauwagen stand, war völlig verwildert. Zwischen Sträuchern und hohem Gras schlängelte sich ein schmaler Weg zu einem frei stehenden Baum, unter dem der Wagen abgestellt worden war.
    Licht brannte.
    Buntes Teil, dachte Luginger. Rot, blau, schwarz und sogar Rolläden vor den Fenstern.
    »Strom?«, fragte Luginger.
    »Gasflasche«, antwortete Mike.
    »Gehen wir rein?«
    Mike nickte.
    Luginger öffnete die Tür. Niemand da. Ein Sofa, zwei billige Freischwinger, Couchtisch, Kochplatten, Kühlschrank, Regale. Che-Guevara-Poster über einer kleinen Kommode, halb voller Bierkasten, Wodka- und Colaflasche auf dem Boden, Gläser in einer Plastikwanne.
    »Heimelig«, sagte Luginger.
    »Scheiße«, brummte Mike.
    »War sie hier oder nicht?«, fragte Luginger.

    Als er sich näher umsehen wollte, rief Mike von draußen: »Hey, da ist sie. Da vorne steht ihr Auto.«
    Luginger sprintete los. Bis Mike begriffen hatte, dass Tempo angesagt war, sprang er schon über krüppelige Büsche, Baumstümpfe und Wurzelenden.
    »Los, los«, rief er Mike zu, ohne sich umzudrehen.
    Während er keuchte und seine Slipper unebenen Grund umpflügten, sah er Britta Höpfner in ihren Wagen steigen. Sekunden später fuhr sie die Alte Bahnhofstraße zurück Richtung Ortsmitte.
    Mit den Händen auf den Knien atmete Luginger hefig ein und aus. Laufen ist was für Junge, dachte er, als neben ihm eine Autotür aufsprang und Sammy aus Frau Weibels Luxusschüssel

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