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Böser Mann - Provinzkrimi

Böser Mann - Provinzkrimi

Titel: Böser Mann - Provinzkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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den blöden Kisten und seinen Gefühlen. Für ein Mädchen namens Britta, bei dem er nie eine Chance haben würde, und seiner überdrehten Genugtuung, weil es ihn ausgewählt hatte, ihr zu helfen.
    »Hey«, rief Luginger, der jetzt knapp hinter ihm stand, »ich kann auch suchen, wenn du mir sagst, wonach.«
    Vor Schreck fiel Mike eine Kiste aus den Händen. Er drehte sich um und fragte entgeistert: »Wo kommst du denn her?«
    »Du zitterst ja schlimmer als Gernots Knie«, knurrte Luginger. »Beruhig dich mal, ja.«

    Mike trat wütend gegen einige Kartons. »Irgendwo da drin muss ein Laptop sein. Den brauch ich.«
    »Den braucht die Höpfner, Mike. Nicht du.«
    Mike zog Rotz Richtung Stirnhöhle. »Ich erklär’s dir später, okay?«
    Luginger nickte. »Die Garage wird nicht genutzt. Ich mein, hier fährt niemand rein und raus. Hier steht nur Krempel drin«, sagte er, während er nachdachte.
    Mike öffnete weiter wahllos Kisten und überprüfe ihren Inhalt. Frustriert stemmte er sie wieder an ihren Platz zurück.
    »Wenn du so weitermachst, bist du heut Nacht noch nicht fertig«, bemerkte Luginger, trat seine Zigarette aus und schaute die Kistenberge an. Vierte Reihe, links, ganz oben. Ein Herz. Mit Filzstift aufgemalt.
    Luginger hob die Kiste an und stellte sie auf den Boden.
    »Na also«, sagte er, als er Mike den Laptop zeigte. »Fragt sich nur, ob der auch Strauss gehört hat.«
    Mike öffnete den Deckel. »Hundertprozent. Sony. Da stand der drauf, hat Britta gesagt.«
    »Na dann«, sagte Luginger zufrieden. »Hast deine Mission ja erfüllt.«
    Mike kramte sein Handy aus einer Jackentasche und rief eine Nummer auf. »Ich hab’s. Alles klar. Wo treffen wir uns?«
    Mike nickte und nickte. Dann sagte er: »Okay. In zehn Minuten bin ich da.«
    Gemeinsam zogen sie das Garagentor zu. Mit dem Laptop unterm Arm ging Mike zum Volvo. Luginger öffnete die Beifahrertür und stieg ein. Mike stutzte.
    »Was soll das?«
    »Hast schon mal drüber nachgedacht, dass Britta Höpfner
dich nur ausnutzt?«, fragte Luginger und versuchte so entspannt wie möglich zu klingen. »Wie soll’s denn weitergehen? Hast eine Idee?«
    Mike steckte den Schlüssel ins Zündschloss. Bevor er ihn rumdrehen konnte, griff ihm Luginger in den Arm.
    »Kleine Programmänderung«, sagte er. »Wir fahren zu meiner Mutter. Ruf die Höpfner an und sag ihr Bescheid. Drachenweg 5.«
    »Bist du bescheuert? Stimmt’s bei dir noch?« Mike war kurz davor auszurasten. »Was kümmern dich meine Angelegenheiten? «
    Luginger ließ seinen Arm los und blickte geradeaus. »Ich will wissen, was da drauf ist. Ich will wissen, ob es außer den Fotos von Sammy und Frau Fischer auf dem Scheißhandy noch mehr gibt. Kapiert?«
    Mike überlegte, während Luginger an seinem Telefon verlangt wurde.
    »Weibel hier. Herrgott noch mal, die Höpfner ist nicht mehr im Café Knoll. Die muss vor ein, zwei Minuten hier weg sein.«
    »Sitzt der Geiger noch da?«
    »Woher wissen Sie das, Herr Luginger?«
    »Intuition.«
    »Reden Sie keinen Müll. Wo ist Britta Höpfner? Wenn Sie mir etwas verschweigen, reiß ich Ihnen den Kopf ab. Wo sind Sie eigentlich?«
    »Auf einer Expedition. Und fragen Sie Herrn Geiger, von wem der Krempel in seiner linken Garagenhälfte ist. Ich ruf Sie an, wenn ich hier mit Ausmisten fertig bin.«
    »Wer war das?«, wollte Mike wissen, nachdem Luginger das Gespräch beendet hatte.

    »Die Polizei, mein Lieber. Wegen deiner Britta.«
    »Scheiße«, entgegnete Mike genervt und suchte auf seinem Handy eine Nummer.
    »Hör zu, wir müssen alles anders machen. Komm in den Drachenweg 5, da wohnt Anna Luginger. Das ist gegenüber vom Brettmann. Der Bauwagen ist nicht sicher, Geiger könnte den kennen.«
    Mike trommelte noch ein paarmal aufs Lenkrad, dann machte er den Motor an.

    Die Strecke fahr ich heute schon zum vierten Mal, dachte Luginger, nachdem sie Sammys Rad eingepackt hatten. Jahrelang komm ich da nicht hin, und jetzt kenn ich jeden Grashalm am Wegesrand.
    »Was weißt du über Geiger?«, fragte er Mike.
    »Nichts.«
    »Was hat dir die Höpfner vorm Café Knoll eigentlich erzählt? Ich hab euch beobachtet.«
    »Halt dich da raus, ja«, brummte Mike und würgte den dritten Gang rein.
    »Wenn mein Pick-up wieder läuft, kannst du machen, was du willst. Auch einfahren, wenn dir danach ist.«
    Als Mike zurückschaltete und erneut das Getriebe krachte, knurrte Luginger irgendwas von Zwischengas, Reparatur und Leichtsinn.
    »Keine Kohle«, murmelte

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