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Böses Blut der Vampire

Böses Blut der Vampire

Titel: Böses Blut der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hagen Ulrich
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Sie lästert übrigens gern über Jan. Umgekehrt aber auch. Konstantin, den wir hier Kostja Bey nennen, kennt ihr ja schon, die beiden haben eine kleine Tochter, die schon im Bett ist. Übrigens das Patenkind von Jan. Morgen früh zeigt Kostja euch das Innere der Stiftung, damit ihr einen Eindruck bekommt von den Schätzen, die hier lagern.“ „Wieso Kostja Bey?“, fragte Sebastian und Kerim grinste. „Ach, das ist eine lange, teilweise ziemlich traurige Geschichte, die erzählt er euch vielleicht irgendwann einmal ausführlich. Oleg von Leistikow, der ja noch in Bonn bei Dr. Schäfer ist, heißt eigentlich Oleg Graf von Leistikow und hat noch so ein paar alte Titel, irgendwas mit Herr auf und Edler von weiß der Geier wo, ich hab den Namen des Ortes vergessen. Konstantin hat Elias das Leben gerettet. Er kam dabei selber beinahe ums Leben. Jedenfalls hat Oleg, der früher bei einem Geheimdienst arbeitete, ihn adoptiert und seitdem heißt er eben Konstantin Graf von Leistikow. Kostja ist die Kurzform von Konstantin und irgendwer hat dann angefangen, ihn Kostja Bey zu nennen. Bey ist eigentlich eine türkische Bezeichnung, aber es gab auch mal einen Bey von Tunis. Er ist ein netter Kerl, seit drei Jahren bei uns und mit Mounia verheiratet. Mittlerweile spricht er fast fließend arabisch, also unseren regionalen Dialekt und auch französisch. Er interessiert sich sehr für Geschichte und kennt sich im Labyrinth der Stiftung bestens aus.“ „Über wen tratscht mein lieber Mann jetzt wieder?“, fragte Nina und trat mit einem Teller in der Hand zu den Neuankömmlingen. „Ich tratsche nicht, ich erkläre den Dreien nur, was hier abläuft und habe ihnen gerade Kostja Bey vorgestellt. Und Mounia“, wehrte Kerim lachend ab. „Von Mounia hat Jan mich gewarnt. Er glaubt, dass sie ein Feuer spuckendes Untier ist“, meinte Sebastian. „Ich soll es ihr aber besser nicht sagen.“ „So, glaubt das blonde Monster das?“, säuselte plötzlich eine weibliche Stimme von hinten in sein Ohr und er zuckte wie von der Tarantel gestochen zusammen. Und es machte platsch im Fettnapf , dachte Sebastian. Fängt ja gut an. „Hallo Mounia“, sagte er mit schwacher Stimme. „Schön, dich wiederzusehen.“ „Ja, schön, dass du da bist. Komm, gehen wir ans Buffet, ich erklär dir, was es hier gibt“, sagte Mounia und zerrte ihn einfach mit. Mit schicksalsergebener Miene trollte Sebastian ihr hinterher, gefolgt von Malte, der beim Stichwort Essen aktiv wurde. Bald darauf kehrten sie zurück, Malte mit einem voll beladenen Teller und Sebastian mit vielen Kleinigkeiten, die er erst einmal probieren wollte.

Ein Mordanschlag

    Am frühen Montagmorgen traf Jörg Paulus mit seinem Wagen am DHL-Verteilerknoten ein und ging ins Büro, um seine Tour zu organisieren. Er nahm die Schlüssel für den Lieferwagen entgegen, der schon gepackt war mit vielen Paketen. Mit dem 3,5-Tonnen-Lieferwagen kam er gut klar, schnell deponierte er seinen Rucksack auf dem Beifahrersitz und ging die Liste der in Bonn anzusteuernden Ziele durch. Heute würde ihn die Tour auch nach Bad Godesberg führen. Wieder hörte er die Stimme in seinem Kopf, die ihn daran erinnerte, dass er eine Aufgabe zu erfüllen hätte, eine wichtige Aufgabe. Und dann würde er belohnt werden und sich endlich seine Wünsche erfüllen können. Die anderen, die hatten ihn dafür bestraft, dass er immer diese Bilder und Filme auf seinem Computer gehabt hatte. Und auch manchmal dabei mitgemacht hatte bei den Spielen mit den Kindern. Aber das würde bald vorbei sein, dann dürfte er wieder mit Kindern diese Spiele spielen. Vielleicht sogar wie die anderen nach Asien fahren, da sollte es für die Leute, die richtig viel Geld und Einfluss hatten, Inseln geben, streng bewachte Inseln, wo man richtig spielen konnte. Und es auch nicht schlimm war, wenn das Spielzeug kaputt ging.
Ja , sagte die Stimme in seinem Kopf wieder, nach dieser Aufgabe wird dir das zuteil, was du wirklich verdienst wie niemand sonst .
    Am Mittag hatte er einen Großteil seiner Pakete zugestellt. Der Bonner Norden und die Innenstadt waren abgearbeitet. Nun fuhr er nach Bad Godesberg über die B 9. Bald erreichte er seine erste Adresse in Plit tersdorf und brachte einer Fahrschule ein Paket. Jörg Paulus war in seinem Bezirk gut gelitten. Man kannte den höflichen Lieferanten, der seit einem halben Jahr den Bezirk übernommen hatte. Nun bog er in die Kronprinzenstraße ein und erreichte die Adresse, die immer wieder in

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