Böses Blut der Vampire
seinem Kopf spukte. Und er spürte den Blick der roten Augen, die ihm zuflüsterten, was er tun musste. Jörg Paulus stellte den Wagen ab und holte aus seinem Rucksack etwas, das er in die rechte Tasche seiner Cargojacke steckte. Er klingelte an der Tür und wartete. „Ich habe hier ein Paket für einen Jan Meyer-Frankenforst. Persönliche Zustellung. Ist er da?“, fragte er die ältere Dame freundlich, die die Tür geöffnet hatte. „Elias, kannst du Jan rufen? Hier ist ein Paket für ihn.“ „Ich schicke ihn runter. Ich muss gleich los, die Kinder abholen“, ertönte eine männliche Stimme, die einen leichten Akzent hatte. „Jan, unten ist die Post mit einem Paket für dich.“ Dann hörte der Zusteller das Geräusch eiliger Schritte die Treppe herunterkommen. Es erschien ein großer blonder junger Mann in der Tür. „Ich bin Jan Meyer-Frankenforst. Was haben Sie denn da Schönes für mich?“ Jörg Paulus hielt in der linken Hand ein Päckchen, nach dem Jan Meyer-Frankenforst schon die Hand ausstreckte. Doch die rechte Hand von Jörg Paulus bewegte sich in der weiten Tasche seiner Jacke. Große Freude wuchs in ihm heran, als er die Pistole in der Tasche hob und auf den vor ihm stehenden Mann richtete. Er betätigte den Abzug und schoss dem jungen Mann einmal, zweimal, dreimal in den Körper. Mit einem ungläubigen Ausdruck auf dem Gesicht und einem Aufschrei taumelte Jan Meyer-Frankenforst zurück und brach dann langsam in die Knie. Der Zusteller schoss weiter, bis das Magazin der Automatikpistole leer war. Sein Opfer ging zu Boden und unter ihm breitete sich eine Blutlache aus. Umhersirrende Querschläger, ein weiterer Schrei fiel und das dumpfe Geräusch eines auf den Boden fallenden Körpers. Ich habe meine Aufgabe erfüllt , dachte Jörg Paulus sehr zufrieden und kehrte ganz normalen Schrittes zu seinem Auto zurück. Voller Vorfreude dachte er an seine Belohnung, an sein neues Leben, das er sich aufzubauen dachte. Die Schreie hinter ihm nahm er gar nicht wahr. Im Auto zog er ein neues Magazin aus seinem Rucksack und wechselte es gegen das leere aus. Als die Schüsse fielen und Schreie ertönten und Elias von der Treppe aus seinen Mann zusammenbrechen sah, krallte sich eine eisige Faust um sein Herz. Wie konnte das denn sein? Wer schoss da auf seinen Mann? Und warum?
Fortsetzung folgt !
Nachwort
Nach meinem ersten Roman habe ich mich über viele Leseranfragen gefreut, die wissen wollten, ob und wie es mit den Vampiren Jan und Elias weitergeht. Es geht weiter, auch der vorliegende Band ist nicht der Letzte. Zur Fortsetzung liegt schon einiges vor.
Ich bedanke mich an dieser Stelle bei meinem geduldigen Verleger Achim Albers, der das Manuskript um einiges später bekommen hat, als ursprünglich geplant. Komisch, dass ein Jahr so schnell vorbei ist. Meine Lektorin Julia Schwenk hat mich unermüdlich daran erinnert, dass Autoren nicht vom Himmel fallen und immer an ihrer Schreiberei zu arbeiten haben. Ganz herzlichen Dank für die Korrekturen. Ein Dank geht auch an Barbara Frommann, der ich viele Bilder für die Webseite und das Umschlagbild des Bonner Münsters verdanke. Ebenso an meinen Mann, der mich nun auch schon fünfzehn Jahre erträgt, dafür kann ich ihm gar nicht genug danken. Mir macht es Spaß, darüber nachzudenken, wie Fantasygeschöpfe unter uns leben könnten, ohne allzu sehr aufzufallen. Vermutlich hätte auch Otto Normalvampir seine Alltagssorgen. Wohin mit abgelaufenen Blutkonserven? Was tun, wenn der Nachbar aus Versehen die aktuelle Ausgabe des Vampire‘s Health Magazine in die Hände bekommt? Oder wenn die bucklige Verwandtschaft mörderische Absichten hegt Etwaige Ähnlichkeiten mit lebenden Personen, Stadträten, Vampiren, Geistlichen sind natürlich rein zufällig und überhaupt nicht beabsichtigt. Also wirklich – wer kommt denn auf solche Ideen?
Ihr Hagen Ulrich
Kontakt zum Autor:
www.hochzeit-der-vampire.com
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www.facebook.com/Hagen.Ulrich
Hagen Ulrich, Hochzeit der Vampire 450 Seiten
ISBN print 978-3-86361- 190-3 auch als E-book
Single, schwul und Vampir. Als ob das nicht reichen würde. Ein furchtbares Unglück, bei dem ein Großteil des marokkanischen Buchari-Vampir-Clans ums Leben kommt, katapultiert den 22jährigen Oud-Musiker Elias in die Rolle des Erben der Familienstiftung, denn Lalla Sara, die 800 Jahre alte Vorsitzende der Stiftung, möchte sich eigentlich zur Ruhe setzen.
Während seines Studiums in Bonn verliebt er sich nun
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