Böses Blut der Vampire
Hubschrauberpilot. Ich habe den Pilotenschein auch gemacht, nachdem Ali jetzt bei Interpol ist. In der Kasbah haben wir noch einen kleineren Viersitzer. Der hat aber keine große Reichweite.“ „Geil! Ich bin noch nie mit einem Hubschrauber geflogen!“, begeisterte Malte sich. „Wo müssen wir hin?“ „Wenn ihr euer Gepäck habt, dann fahren wir zum militärischen Teil des Airports, dort steht die Maschine.“ Sebastian holte sich einen Kofferwagen für sein Gepäck. Kerim machte große Augen. Er gab Cosmin einen Stoß in die Rippen, während er ihn leise fragte. „Sag mal, was hat er vor? Bereitet dein Freund einen Umzug zu uns vor? Davon hat Grandmère nichts gesagt.“ „Das ist nur das kleine Gepäck, wenn es nach ihm gegangen wäre, wären es noch zwei Koffer mehr geworden, allein für die Medikamente.“ „Was für Medikamente? Ist Sebastian krank? Muss er irgendwas regelmäßig nehmen?“ „Nein, er ist so gesund, wie es nur geht, aber er ist in der Beziehung leicht hysterisch“, flüsterte Cosmin dem anderen Vampir ins Ohr. „Es könnte ja sein, dass er ins Krankenhaus muss und er hasst Krankenhäuser.“ „Scheint ja doch ein guter Entschluss gewesen zu sein, die große Maschine zu nehmen“, murmelte Kerim kopfschüttelnd. „Das Gepäck hätten wir in dem kleinen Heli nicht mitbekommen.“
Drei Stunden später erreichten sie die Kasbah der Bucharis im Hohen Atlas und einige Mitarbeiter der Stiftung holten das Gepäck heraus, während die Besucher auf die Zimmer verteilt wurden.
„Ich nehme mal an, dass ihr beiden gern ein Zimmer zusammen haben wollt?“, wurden Cosmin und Sebastian gefragt und die beiden bejahten entschieden. „Dann quartiere ich euch in Elias Zimmer ein, das ist momentan fast leer. Die anderen Gästezimmer sind alle in Benutzung, wir haben wieder einige Studenten aus dem Austauschprogramm mit Jans Universität im Haus. Kommt mit!“ Elias Zimmer war ein großer und sehr gemütlicher Raum. Ein großes Bett stand drin, ebenso ein Schreibtisch und sogar ein Sofa mit einem Tisch und zwei Sesseln. Zwei große Schränke standen an der Wand. Das Sofa wirkte allerdings etwas mitgenommen und etwas zerfleddert. Cosmin fühlte sich ein wenig an den Abend erinnert, als er am Bett des schlafenden Sebastians stand, um ihm Manieren beizubringen. Und dann war das Unwetter gekommen. Aus dem Fenster hatten sie einen schönen Ausblick auf ein Tal, in das eine Straße führte. Wenig Verkehr war zu sehen, ein paar Fußgänger, ein Motorrad fuhr lärmend vorbei und dann herrschte schon wieder Stille. Die Luft war klar, es war etwas kühl und am Himmel hingen keine Wolken. „Schön habt ihr es hier“, kommentierte Cosmin anerkennend. „Den Gang runter ist auf der rechten Seite eine Tür, die zu eurem Bad führt. Das habt ihr für euch allein. Ihr könnt in Ruhe eure Sachen auspacken und dann in einer Stunde zum Essen kommen. Müsst ihr aber nicht, wenn ihr später essen wollt. Die Küche ist immer auf. Unten im Innenhof wird normalerweise gegessen und abends treffen wir uns auf dem Dach, wenn es warm ist. Dort trifft sich die Familie auch mit ihren Gästen zum Plaudern oder Spielen.“ „Danke, bis nachher dann.“ Mounia ließ die beiden allein und brachte Malte in das für ihn vorgesehene Zimmer, das ihr Cousin Ali früher bewohnt hatte. Sie selber bewohnte mit ihrer Familie ein kleines Haus neben der Kasbah, wie sie erklärte. Cosmin ließ sich rücklings auf das Bett fallen und blickte seinen Freund erwartungsvoll an. „Na Hase, was sagst du?“ „Hm ja, ist ganz nett hier“, gab Sebastian zu. „Ich gehe jetzt auspacken.“ „Ganz nett ist untertrieben! Das ist sehr schön hier!“, schüttelte Cosmin den Kopf. „Wenn du meinst. Ok, das Zimmer ist schön, aber will jetzt im Bad meine Sachen einräumen. Bin total durchgeschwitzt und werde danach duschen.“ „Ich sehe mich mal ein bisschen um hier, das ist ja ein riesiger Bau. Viel größer als unsere alte Burg in Hermannstadt. Kommst du allein zurecht?“ „Ja, geh du dich amüsieren, ich packe deine Sachen mit aus, dann habe ich wenigstens meine Ruhe“, seufzte Sebastian und blickte auf den Berg an Taschen, Rucksäcken und Koffern. Cosmin verschwand lachend aus dem Raum und die nächste Stunde beschäftigte Sebastian sich damit, seine und Cosmins Sachen in den Schränken zu verstauen. Danach war er total erledigt, etwas Reisemüdigkeit stellte sich ein und sein Blick fiel auf das bequeme Bett. Hunger hatte er nicht, essen
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