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Böses Herz: Thriller (German Edition)

Böses Herz: Thriller (German Edition)

Titel: Böses Herz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Ehe war sie viel unabhängiger gewesen. Eddie hatte sie als gleichwertige Partnerin betrachtet, von der erwartet und sogar gefordert wurde, dass sie sich eine eigene Meinung bildete und ihre eigenen Entscheidungen fällte.
    Nach seinem Tod hatte sie sich selbst Fesseln angelegt. Sie war unsicher und ängstlich geworden, hatte davor zurückgescheut, umzuziehen oder eine neue Stelle zu suchen oder überhaupt etwas zu unternehmen, womit sie aus ihrem Alltagstrott ausgebrochen wäre, der von angenehmen Erinnerungen an eine glückliche Vergangenheit gesäumt war. Mit seiner ständigen Überwachung hatte Stan ihre Unselbstständigkeit noch gefördert. Ihr gefiel die Frau nicht, zu der sie geworden war. Sie vermisste die energische Honor Gillette, die sie früher gewesen war.
    Sie baute sich vor Coburn auf und erklärte: »Ich lasse dich nicht einfach so abhauen.«
    »Du lässt mich nicht? Nimm dich in Acht, Lady.«
    »Du hast mich in diesen ganzen Schlamassel hineingezogen.«
    »Da hatte ich keine Wahl. Jetzt habe ich eine.«
    »Ich auch.«
    »Da täuschst du dich. Hier zählt allein, wie ich entscheide, und ich entscheide, dass du mit deiner Freundin fährst.«
    »Ich werde das hier zu Ende bringen, Coburn.«
    »Du könntest dabei umkommen.« Er deutete auf Emily, die immer noch mit ihrem Stock spielte. »Willst du sie zum Waisenkind machen?«
    »Du solltest gar nicht versuchen, mich zu erpressen«, schoss sie wütend zurück. »Ich lasse mich nicht mehr einschüchtern oder herumschubsen. Ich will wissen, was Eddie damals zugestoßen ist.«
    »Das werde ich für dich herausfinden.«
    »Und genau darum geht es. Ich muss das herausfinden.«
    »Das ist nicht dein Job.«
    »Ist es wohl!«
    »Ach ja? Und warum?«
    »Weil ich es bisher nicht versucht habe.«
    Er sah sie erstaunt an.
    Sie hatte selbst nicht erwartet, dass sie ihre Gewissensbisse einfach so herausposaunen würde, aber nachdem es geschehen war, setzte sie noch einmal nach. »Ich hätte damals verlangen sollen, dass Eddies Tod genauer untersucht wird. Das habe ich nicht getan. Man hat mir erklärt, dass er bei einem Unfall starb, und ich habe mich mit dieser Erklärung abgefunden. Ich habe sie nie infrage gestellt, nicht einmal als wenig später der Polizist ermordet wurde, der Eddie gefunden hatte. Stattdessen ließ ich mich einwickeln und andere für mich entscheiden.« Sie bohrte den Zeigefinger in ihre Brust. »Jetzt entscheide ich. Ich bleibe dabei, bis ich weiß, was meinem Mann wirklich widerfahren ist.«
    Tori legte die Hand auf Honors Arm und meinte leise: »Das ist wirklich ehrenhaft und so, Süße, aber …«
    »Ich tue das nicht nur für mich. Er braucht mich.« Sie nickte zu Coburn hin, obwohl sie ihm die ganze Zeit in die Augen gesehen hatte. »Du brauchst mich. Das hast du selbst gesagt.«
    Er murmelte einen Fluch. »Stimmt, das habe ich gesagt, aber damit wollte ich …«
    »Mich nur manipulieren, ich weiß. Aber dabei hast du mir vor Augen geführt, dass du nicht auf mich verzichten kannst. Ohne meine Hilfe wirst du nicht finden, wonach du suchst. Nicht schnell genug. Dir bleiben nur noch ein paar Stunden. Ohne mich weißt du nicht mal, wo du suchen sollst. Du kennst dich hier nicht aus. Heute Morgen musste ich dir den Weg zeigen, weißt du noch?«
    Er biss die Zähne zusammen.
    Honor sah ihn an. »Du weißt, dass ich recht habe.«
    Er brütete ein paar Sekunden darüber, aber Honor wusste, dass sie gewonnen hatte, und zwar noch bevor er Tori das Handy zurückgab und ihr ein weiteres Mal seine Anweisungen aufzählte.
    Auf seine Frage hin beschrieb sie ihm grob, wo am Seeufer das Haus stand. »Es sind ungefähr zwei Stunden Fahrt dorthin, aber das hängt davon ab, wie dicht der Verkehr auf dem Freeway und auf der Brücke ist. Soll ich anrufen, wenn wir angekommen sind?«
    »Gibt es im Haus einen Festnetzanschluss?«
    Sie nannte ihm die Nummer, die sich Honor genauso fest einprägte wie Coburn. Er sagte: »Wir rufen an. Du gehst nur ans Telefon, wenn es erst ein einziges Mal und zwei Minuten später wieder läutet. Und lass das Handy ausgeschaltet. Nimm auch den Akku raus.«
    Honor protestierte. »Und wenn es im Studio einen Notfall gibt? Dann kann niemand sie erreichen.«
    Tori tat ihre Bedenken mit einem Handwedeln ab. »Es ist nur ein Fitnessclub, und ihr beide seid meine Familie. Außerdem ist das Studio bis unter die Dachpappe versichert.«
    Schließlich waren alle Details, die ihnen einfielen, geklärt, und es wurde Zeit für Honor, sich von

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