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Böses Herz: Thriller (German Edition)

Böses Herz: Thriller (German Edition)

Titel: Böses Herz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Emily zu verabschieden.
    Mühsam hielt Honor die Tränen zurück, als sie ihre Tochter an die Brust drückte und sich dabei ermahnte, dass es am besten für ihr Kind war, mit Tori wegzufahren, auch wenn es ihr das Herz brach. Sie konnte nicht riskieren, dass Emily bei ihr und Coburn blieb und womöglich verletzt wurde.
    Trotzdem war Honor gewillt, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, das war sie Eddie schuldig. Und mehr noch sich selbst.
    Emily freute sich viel zu sehr, dass sie mit ihrer Tante Tori fahren durfte, um Honors Wehmut zu bemerken. »Kommst du auch mit Coburn zum See?«
    »Später. Bis dahin bleibst du ganz allein bei Tante Tori. Nur du allein! Wie ein großes Mädchen! Ist das nicht toll?«
    »Gehört das auch zu unserem Abenteuer?«
    Honor bemühte sich, gute Miene zu machen. »Das ist das Aufregendste daran.«
    »Auf dem Boot zu schlafen war am alleraufregendsten«, widersprach Emily. »Können wir noch mal da schlafen? Und darf ich dann lenken?«
    »Mal sehen.«
    »Das hat Coburn auch gesagt, aber ich glaube, er lässt mich nächstes Mal fahren.«
    Honor beugte sich zu ihr hinunter. »Ihr müsst jetzt los. Gib Mommy noch einen Kuss.«
    Emily setzte begeistert einen Schmatz auf Honors Wange und reckte dann Coburn die Arme entgegen. »Coburn. Küssen.«
    Er hatte neben ihnen gestanden wie ein Wachposten. Ihm war deutlich anzusehen, wie unangenehm es ihm war, so schutzlos im Freien zu stehen, und wie gern er die lange Abschiedsszene beschleunigt hätte. Jetzt fuhr sein Kopf herum, und sein Blick senkte sich auf Emily.
    »Küssen«, wiederholte sie.
    Nach kurzem Zögern beugte er sich zu ihr hinunter. Emily schlang die Arme um seinen Hals und küsste ihn auf die Wange. »Bye, Coburn.«
    »Bye.« Er richtete sich auf, machte auf dem Absatz kehrt und marschierte zum Pick-up. »Beeil dich«, rief er Honor über die Schulter zu.
    Emily kletterte auf den Rücksitz des Mini Coopers. Honor sah es nicht gern, dass sie ohne Kindersitz fuhr, aber Tori versprach, besonders vorsichtig zu fahren, bis sie anhalten und einen Sitz kaufen konnte.
    Als sich die beiden Frauen verabschiedeten, sah Tori sie argwöhnisch an. »Und du bist sicher, dass du das Richtige tust?«
    »Ich bin mir ganz und gar nicht sicher, aber ich muss es trotzdem tun.«
    Tori lächelte wehmütig. »Tief im Herzen warst du schon immer eine Pfadfinderin.« Sie schloss Honor in die Arme. »Ich will nicht mal so tun, als würde ich das alles kapieren, aber selbst ich bin schlau genug, um zu begreifen, dass du mir Emilys Leben anvertraust. Ich würde eher sterben, als zuzulassen, dass ihr etwas passiert.«
    »Das weiß ich doch. Danke für alles.«
    »Du brauchst mir nicht zu danken.«
    Die beiden Freundinnen sahen sich lang in unausgesprochenem Vertrauen an, dann stieg Tori ein. Gerade als Honor die Tür schließen wollte, sah Tori durch das offene Fahrerfenster zu ihr auf. »Mir ist piepegal, wer oder was dieser Coburn ist, ich hoffe nur, dass du endlich mal wieder flachgelegt wirst.«

30
    C lint Hamilton telefonierte jetzt schon seit zehn Minuten mit Tom VanAllen und lauschte dessen ausführlicher Schilderung der Ereignisse an diesem Morgen. Er klang unwillig, zögerlich und verunsichert, was Hamilton wenig überraschte, da der Bericht im Grunde nur ergab, dass Coburn seine Verfolger ein weiteres Mal übertölpelt und abgehängt hatte.
    Nachdem VanAllen zum Ende gekommen war, dankte Hamilton ihm gedankenverloren und schwieg danach fast eine volle Minute, während er die gewonnenen Erkenntnisse verarbeitete und analysierte. Schließlich fragte er: »Gab es auf dem Boot irgendwelche Hinweise auf einen Kampf?«
    »Ich schicke Ihnen ein paar Bilder per E-Mail. Unser Agent hat Innen- und Außenaufnahmen gemacht. Wie Sie sehen werden, ist der Kahn ein Schrotthaufen, aber falls Sie nach frischen Blutspuren oder Ähnlichem fragen, dann nein.«
    »Coburn hat das Handy dort liegen lassen, und es war eingeschaltet?«
    »Deputy Crawford und ich sind der Meinung, dass er es absichtlich hat liegen lassen.«
    »Um alle zu dem Boot zu locken, während er in die entgegengesetzte Richtung geflohen ist.«
    »Genau, Sir.«
    Hamilton zweifelte nicht daran, dass Coburn genau das beabsichtigt hatte. »Die Schuhabdrücke. Deuten sie darauf hin, dass Mrs. Gillette unter Zwang vom Boot geschafft wurde? Schleifspuren von Absätzen, etwas in dieser Richtung?«
    »Nein, Sir. Tatsächlich hat Crawford die Vermutung geäußert, dass Mrs. Gillette, anders als wir ursprünglich

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