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Böses Herz: Thriller (German Edition)

Böses Herz: Thriller (German Edition)

Titel: Böses Herz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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noch in der Fabrik an den Wagen montiert wurden, wissen sie, welche Marke und welches Modell wir fahren.«
    »Das heißt, wir riskieren, dass man uns anhält.«
    »Bis wir einen neuen Wagen beschafft haben.«
    »Du willst noch ein Auto stehlen?«
    »Genau.«
    »Und wem?«
    »Der Familie, die uns auch diesen Wagen geliehen hat.«
    Fast zwanzig Minuten kreuzten sie über Nebenstraßen, auf denen sich selbst die meisten Einheimischen verfahren hätten. Aber Coburn besaß ein fotografisches Gedächtnis für Orte, an denen er irgendwann gewesen war, verbunden mit einem unbeirrbaren Orientierungssinn, und konnte auf diese Weise das Haus, vor dem er den Pick-up gefunden hatte, wieder aufspüren.
    Das Haus war eine halbe Meile vom nächsten Nachbarn entfernt. Es stand ein gutes Stück von der Straße zurückgesetzt und wurde von einem dichten Pinienwäldchen abgeschirmt. Nur der Briefkasten an der Zufahrt verriet, dass hier jemand wohnte. Und in dem Briefkasten türmte sich immer noch die ungeöffnete Post.
    Während er den Pick-up langsam in die Zufahrt rollen ließ, stellte er erleichtert fest, dass sich seit seinem letzten Besuch vor achtzehn Stunden nichts verändert hatte. Die Besitzer waren noch nicht zurückgekehrt.
    »Wie bist du gestern hierhergekommen?«, wollte Honor wissen. »Wie hast du das Haus gefunden?«
    »Ich bin einfach herumgefahren und habe nach einem Wagen Ausschau gehalten, der leicht zu stehlen war. Dabei ist mir der Briefkasten aufgefallen. Ich bin vorbeigefahren, habe den anderen Wagen etwa zwei Meilen entfernt stehen lassen und bin dann zu Fuß zurück.« Er lenkte den Pick-up auf seinen ursprünglichen Standplatz hinter dem Haus und stellte den Motor ab.
    »Nettes Fleckchen«, bemerkte sie.
    Er zuckte mit den Achseln. »Kann sein. Jedenfalls dient es meinen Zwecken.«
    Honor blickte nachdenklich auf die verriegelten Fenster auf der Rückseite des Hauses. »Ich war mit einem Polizisten verheiratet, der einen Eid darauf abgelegt hatte, die Menschen und ihr Eigentum zu schützen. Hast du manchmal Gewissensbisse, wenn du Autos stiehlst oder Hausfriedensbruch begehst?«
    »Nein.«
    Sie sah ihn halb bekümmert und halb enttäuscht an.
    Beides machte ihn wütend. »Wenn du es nicht mit deinem Gewissen vereinbaren kannst, in fremde Häuser einzubrechen oder Autos zu klauen, hättest du mit deiner Freundin fahren sollen. Aber du wolltest das hier zu Ende bringen, Eddies wegen. Wenn du das wirklich willst und dabei am Leben bleiben möchtest, solltest du anfangen, wie ein Schwein zu denken.«
    »So wie du.«
    »Ich? Nein. Wie eines dieser Schweine, die junge Frauen von einer Stadt in die andere verschleppen, damit sie dort irgendwelchen Perversen als Sexsklavinnen dienen. Das ist eine Schweinerei. Und vielleicht hat dein Schatz Eddie dabei mitgemacht.«
    Er öffnete die Fahrertür und stieg aus. Er sah nicht zurück, um festzustellen, ob ihm Honor folgte. Er wusste, dass sie mitkommen würde. Er hatte wenig Feingefühl gezeigt, aber damit hatte er sie von ihren lähmenden Gewissensbissen befreien wollen.
    Außerdem stand ihm Sankt Eddie inzwischen bis hier. Und wer weiß? Vielleicht hatte sich Eddie damals tatsächlich auf Mädchentransporte verlegt.
    Die Garage stand zwanzig Meter vom Haus entfernt. Eine Außentreppe führte zu den Räumen darüber, aber Coburn interessierte sich ausschließlich für den Wagen, der ihm gestern aufgefallen war, als er durch die Glasscheibe im Garagentor gespäht hatte. Das Tor war durch ein altmodisches Metallband mit Vorhängeschloss gesichert, aber mit einer Brechstange aus dem Werkzeugkasten im Pick-up hatte er es innerhalb weniger Sekunden geknackt.
    Die Limousine war mindestens zehn Jahre alt, aber unter der Staubschicht war die Karosserie noch in guter Verfassung, und keiner der Reifen war platt. Die Schlüssel baumelten praktischerweise in der Zündung. Er kletterte in den Wagen, pumpte ein paar Mal das Gaspedal, drehte den Schlüssel und hielt den Atem an. Nach ein paar Versuchen und gutem Zureden startete der Motor. Der Tank war der Anzeige zufolge halb voll. Er fuhr den Wagen ins Freie, schaltete dann in den Leerlauf und stieg wieder aus.
    Nachdem er das Garagentor wieder zugezogen hatte, legte er das verbogene Schlossband davor, damit es, wenigstens aus einiger Entfernung, aussah, als wäre es noch intakt. Anschließend sah er Honor an, die immer noch vor Wut köchelte, und nickte zur Beifahrertür hin. »Einsteigen.«
    »Hat er eine

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