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Böses Herz: Thriller (German Edition)

Böses Herz: Thriller (German Edition)

Titel: Böses Herz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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diesem Spiel, aber sie war gefährlich und musste eliminiert werden. Das konnte Doral akzeptieren. So wie er damals schließlich akzeptiert hatte, dass Eddie sterben musste.
    Er und Fred hatten sich mit aller Kraft für Eddie eingesetzt und diesen Beschluss abzuwenden versucht. Sie hatten darum gebettelt, ihn am Leben lassen zu dürfen. Musste Eddie, ihr Freund aus Kindertagen, wirklich sterben ? Vielleicht genügte es ja, ihm eine Warnung zukommen zu lassen oder ihn mit geeigneten Mitteln einzuschüchtern.
    Keine losen Enden. Keine Gnade. Nicht einmal für Eddie hatten sie eine Ausnahme machen dürfen. Ihr Freund hatte eine Grenze überschritten. Er musste beseitigt werden. Der Befehl war so unmissverständlich ausgesprochen worden, dass ihn sogar ein Einjähriger verstanden hätte, und so hatten er und Fred zum Wohl aller Beteiligten einen Unfall inszeniert, bei dem sie Eddie so schnell und schmerzlos wie möglich sterben lassen konnten.
    Doral hoffte, dass er für Honor einen ebenso angenehmen Abgang inszenieren konnte.
    Aber falls sie unter Schmerzen starb, hatte sie das allein diesem verfluchten Coburn zu verdanken, der sie erst in diese Geschichte hineingezogen hatte – denn Doral war überzeugt, dass sie Eddies Geheimnis nicht kannte – und sie dann um den schnellen Tod gebracht hatte, der eigentlich ihr zugedacht gewesen war.
    Natürlich musste Doral sie erst einmal finden, bevor er überhaupt etwas unternehmen konnte.
    Wie so oft zeigte sein Gesprächspartner fast telepathische Fähigkeiten, die Doral wieder einmal eine Gänsehaut über den Rücken jagten: »Coburn ist tot, und er war der Einzige, der wusste, wo sie sich aufhält. Wie willst du sie jetzt finden?«
    »Na ja, vielleicht kommt sie von selbst aus ihrem Versteck, nachdem Coburn jetzt Asche ist.«
    »Darauf willst du warten?«
    Womit klar war, dass Warten keine besonders gute Idee war. »Nein, natürlich nicht. Ich konzentriere mich auf Tori Shirah. Weil ich sicher bin, dass wir Honor und Emily finden, sobald wir sie aufgespürt haben.«
    »Ich hoffe um deinetwillen, dass du recht hast, Doral. Endlich mal.«
    Damit war die Leitung tot. Doral klappte das Handy zu und merkte, dass seine Hand zitterte, als er den Pick-up anlassen wollte.
    Man hätte meinen können, er würde dafür beglückwünscht werden, dass er Coburn erwischt hatte, dieses Arschloch, das an dem ganzen Fiasko schuld war. Stattdessen hatte man ihm die nächste kaum verhohlene Drohung serviert. Er hatte es also immer noch verschissen.
    Er fuhr den Pick-up vom überfüllten Parkplatz einer heruntergekommenen Bar, wo er kurz mit sich selbst auf den Erfolg mit der Autobombe angestoßen hatte, bevor er angerufen hatte. Er fädelte sich in den Strom der Autos ein, die zu dem Gelände an den Gleisen fuhren, wo immer noch Tom VanAllens zerfetzter Wagen vor sich hin qualmte. Die Gaffer wurden von der Rauchwolke angezogen wie Motten vom Licht.
    Dass er diesen Aufruhr verursacht hatte, war Balsam für sein wundes Ego. Zu dumm, dass er nicht damit angeben durfte.
    Ein Teil der Neugierigen hatte die Druckwelle gespürt, andere hatten die Explosion gehört, ein paar wenige hatten tatsächlich den Feuerball gesehen, der diesen Teil der Stadt erhellt hatte. Doral musste zwei Blocks vor den Gleisen parken und den Rest des Weges zu Fuß gehen … zum zweiten Mal in dieser Nacht.
    Die Einsatzkräfte hatten den Tatort inzwischen abgesperrt. Immer noch waren uniformierte Polizisten damit beschäftigt, die Menge zurückzuhalten und Platz für die nachrückenden Einsatzwagen zu schaffen. Das Zucken der blauen und roten Einsatzlichter verlieh der Szene etwas Surreales.
    Die Neuankömmlinge quetschten jene aus, die schon länger da waren.
    Doral hörte die unterschiedlichsten Versionen darüber, was vorgefallen und wer dafür verantwortlich war, aber keine davon war korrekt. Es war die al-Qaida, es waren Drogendealer, die im Kofferraum ihres Autos ein Meth-Labor betrieben hatten, es waren zwei liebeskranke Teenager, die einen Selbstmordpakt geschlossen hatten. Die verschiedenen Hypothesen heiterten Doral wieder auf.
    Man kondolierte ihm zum Tod seines Zwillingsbruders, der ebenfalls dieser Verbrechenswelle zum Opfer gefallen war. Erst der Massenmord am Sonntag. Dann am Dienstag eine Entführung. Jetzt eine Autobombe. Besorgte Bürger wollten wissen, was mit ihrem friedlichen Städtchen passiert war.
    In seiner Rolle als Vertreter der Stadt gelobte Doral tiefernst, dass die Stadtverwaltung und die

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