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Boeses mit Boesem

Boeses mit Boesem

Titel: Boeses mit Boesem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elliott Hall
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Beendigung ihrer Herrschaft war. Sie haben nicht geglaubt, dass hier einfach nur ganz normale Leute sich selbst verteidigt haben. Egal, was man ihnen sagt, die Ältesten weigern sich zu glauben, dass keine Rebellen am Werk sind. Die Tatsache, dass sie noch keine Beweise für die Verschwörung gefunden haben, bedeutet in ihren Augen einfach nur, dass die gut verborgen gehalten wird. Die haben Angst, genau wie wir.« Überall, an jeder Subway-Station und in jeder Straße, hingen Schilder, Plakate und Fahnen, die uns aufforderten, unsere Freunde zu beschatten, unseren Nachbarn zu misstrauen und nie, nie, niemals die Augen zu schließen.
    »Außerdem haben sogar Paranoide Feinde«, fuhr er fort. »Jefferson zufolge ist er nicht der einzige Gründungsvater, der wieder aufgetaucht ist, als sein Land ihn brauchte.«
    Dieser Jefferson führte also Cal, Jack, Isaac und wer weiß |158| wie viele andere. Wenn Cal die Wahrheit sagte, gab es auch einen Adams, einen Madison und natürlich einen Washington, die jeder eigene Zellen anführten. Ich hörte gerne, dass es da draußen jemanden gab, der den Schlaf der Ältesten störte, aber nur Idioten gingen davon aus, dass der Feind ihrer Feinde automatisch ihr Freund war.
    »Was wird Ihr geheimnisvoller Wohltäter jetzt, da Isaac verschwunden ist, unternehmen?«
    »Isaac wusste, worauf er sich eingelassen hatte«, sagte Jack. »Um zu enthüllen, was die Ältesten und Glass taten, war er bereit, das Risiko einzugehen. Wenn ich anstelle von Isaac verschwunden wäre, würde ich wollen, dass die Operation weitergeht. Ich weiß, dass er es genauso gesehen hat.«
    »Haben Sie irgendetwas Handfestes, das das Video mit dieser Wand hier verbindet?«, fragte ich.
    »Das war Isaacs Job.«
    »Wir hätten gerne, dass Sie da weitermachen, wo er aufgehört hat«, sagte Cal. »Jack und ich sind den Behörden zu gut bekannt.«
    »Falls Sie das vergessen haben, ich bin für die verdammt noch mal auch nicht gerade ein Fremder.« Meine Brust erinnerte mich daran, wozu es führte, wenn man mit zwei gebrochenen Rippen die Stimme erhob.
    Ich blickte zur Decke der Grand Central Station hoch, obgleich ich die zuvor schon hundertmal gesehen hatte. Dort waren die Sternbilder aufgemalt, die einzige Möglichkeit für einen Bahnhof, der niemals schläft, den Nachthimmel zu sehen. Götter und Dämonen der Antike blickten auf uns herunter, ihre Körper aus Lichtpunkten zusammengesetzt. Die Sterne waren seitenverkehrt aufgemalt, und keine der Erklärungen, die ich bisher je dazu gehört hatte, hatte mich befriedigt. Ich hoffte immer, einer aus dieser Menagerie von Gottheiten würde sich einmal dazu herablassen, mir einen Hinweis zu geben, aber die Herrschaften waren und blieben |159| so zurückhaltend und selbstbezogen wie vor der Geburt Christi.
    Ich versuchte, mir vorzustellen, was Cal und Jack da sagten – wie viele Menschen involviert sein mussten, die die Entführung, die Folterung und wahrscheinlich den Tod Hunderter ihrer Mitbürger einfach mit einem Schulterzucken abtaten   –, aber selbst mein unerschöpflicher Vorrat an Zynismus reichte dazu nicht aus. »Wenn Sie diese verrückte Idee verfolgen und Ihr Leben für einen Mann riskieren wollen, den Sie nie persönlich kennengelernt haben, dann bitte ohne mich. Ich gebe Ihnen Bescheid, sobald ich irgendetwas Konkretes über Isaac weiß. So viel bin ich Ihnen schuldig.«
    Cal nickte. Meine Antwort schien ihn nicht zu überraschen. »Ich weiß, dass Sie verstehen, was ich sage, aber es nicht sehen wollen. Das ist in Ordnung. Jack und ich wollten es auch nicht glauben. Uns allen dreien ist vom Hallelujah-Chor schon übel mitgespielt worden, aber so ist das Leben nun mal. Wir dachten, dass es immer noch ein paar Grundregeln gibt und am Ende des Tages auch sie sich daran erinnern würden, dass wir alle Amerikaner sind. Jeder darf mal rumbrüllen und jeder muss irgendwann nach Hause. Diese Tage sind vorbei.«
    »Sie glauben wirklich, dass die Ältesten Amerikaner verschwinden lassen?«, fragte ich.
    »Wir wissen es«, antwortete Jack. »Folgen Sie Isaacs Spur lange genug, dann werden Sie es auch wissen.«
    Cal flüsterte mir ein paar Ziffern ins Ohr und ließ sie mich wiederholen. »Fragen Sie nach Franklin«, sagte er.
    Ich ließ die beiden zuerst gehen. Pendler eilten auf allen Seiten an mir vorbei und schenkten mir so viel Aufmerksamkeit wie irgendeiner Statue. Ich fühlte mich diesen Fotos ausgeliefert. Ich schaffte es nicht, sie anzuschauen. Aus dem

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