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Böses Spiel in Friesland - Kriminalroman

Böses Spiel in Friesland - Kriminalroman

Titel: Böses Spiel in Friesland - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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drei verstorbenen Schüler zu erlassen, weil sie Mitglieder einer kriminellen Vereinigung gewesen sein können. Ich hoffe, damit eine aufgestaute Kraft zu entfachen, die den von uns vermuteten Hintergrund aufdecken hilft.«
    Ich kannte Gregor seit vielen Jahren. Er trug selbst Kriegswunden an seinem Körper. Mir war klar, dass er sich entschieden hatte, trotz seines Alters den Kampf gegen Unbekannt erbarmungslos zu führen.
    Kommissar Feenwegen war wie umgewandelt. »Es täte mir gut, Herr Anwalt, wenn Sie mit Ihrem Elan bereits abgelegte Vermutungen aus verstaubten Akten neu beleben könnten.«
    Van Aaken stand auf. Er, Gregor und der Kommissar waren hochgewachsen. Sie blickten auf mich herab.
    »Herr Anwalt, meine volle Unterstützung ist Ihnen sicher«, sagte der Pfarrer.
    Sie verabschiedeten sich.
    Gregor rief ihnen nach: »Meine Herren, Sie hören von mir!«
    Ich stand mit meinem Freund allein in der Kanzlei.
    »Gregor, ich muss weg«, sagte ich. »Dein aufgezeigter Weg ist konsequent. Wir müssen jetzt zusammenhalten, denn ab heute haben wir Feinde, die wir nicht kennen.« Ich wusste, warum ich diese Äußerung machte, denn Anja und Erika hatten mich vor Gefahren gewarnt.
    Gregor stand vor mir. Sein Gesicht zeigte die Bereitschaft, jeden Kampf aufzunehmen. Sein Selbstvertrauen beseelte ihn.
    »Hajo, was sein muss, muss sein«, sagte er und reichte mir die Hand. »Du fährst zu Elke Schaverding?«
    Ich nickte.
    »Denk bitte an die neue Situation!«, rief er mir nach, als ich durch sein Vorzimmer schritt und das Lächeln des hübschen Mädchens mit nach draußen nahm.
    Tief in verwirrende Gedanken verstrickt, lenkte ich meinen Golf durch den Feierabendverkehr. Erst als ich seitlich der Straße die Felder und Wiesen ausmachte, über die sich die Dämmerung legte, wurde mir bewusst, dass ich rein mechanisch meinen Wagen steuerte.
    Gregors konsequente Schlussfolgerung aus den Gesprächen mit van Aaken, dem Kommissar und mir durfte nicht verniedlicht werden. Als Mathematiker konnte ich seiner Logik folgen. Mich hatte es mächtig erschüttert, dass Enno sich dem Verdacht ausgesetzt hatte, einer Einbrecherbande angehört zu haben, die einen militanten Hintergrund vermuten ließ. Seinen Tod konnte ich nur als Bestätigung auslegen.
    Ich fand keinen Blick in die frühabendlichen Wolken und die friedliche Weide- und Wiesenromantik mit den geduckten Bauernhäusern. Mich zerfraßen die Zweifel, die offen ließen, inwieweit Elkes leidende Haltung echt und aufrichtig war. Hatte sie mit Enno leben können, mit ihm die Freizeit, wissend um seine möglichen Ambitionen, teilen können? War ihre Hingabe zu mir aufrichtig?
    Uns hatte die Trauer zusammengebracht. Wir wollten vergessen und neu anfangen.
    Als ich vor dem hohen Bauernhaus meinen Wagen abstellte, sah ich verwundert auf einen Mercedes, dessen Typenbezeichnung über den Ansprüchen meiner Gehaltsgruppe lag. Es war aber nicht nur der Wagen, mehr noch erstaunte mich sein Kennzeichen der Stadt München.
    Ich näherte mich den Steinstufen, drückte die Klingel und musste mich gedulden.
    Vielleicht haben Elkes Eltern Besuch, dachte ich, als ich lange wartend vor der Tür stand.
    Zu meiner Überraschung öffnete Elke selbst die Tür. Sie wirkte gestresst und aufgeregt.
    »Da bist du endlich«, sagte sie und gab mir einen flüchtigen Kuss. Ihre Stimme hatte sich fast in Hektik überschlagen. »Ennos Freund aus München ist bei mir«, flüsterte sie und schritt mir eilig voraus.
    Der Besuch hätte mich unberührt gelassen wie kalter Kaffee, wenn ich nicht gerade als Mitglied eines Männerquartetts zu Elke gekommen wäre, das fast wie eine Antiverschwörung Machenschaften aufdecken wollte, in denen sich Enno verstrickt hatte.
    Ein Freund aus München?, dachte ich argwöhnisch, als ich hinter Elke die Treppe hochstieg. Konnte es mir vielleicht schon heute Abend gelingen, einen Blick durch das Fenster zu werfen, das mir den Blick auf die kriminellen Einbrüche in die Bank, auf das Waffendepot und die Ratshäuser verbarg? Diese Gedanken liefen blitzartig durch mein Hirn.
    Elke öffnete die Tür ihres Zimmers, das mich mit der himmlischen Musik von Dvořák verband.
    Wie aus einer neuen Welt stand der jüngere Mann vor mir. In seinen Gesichtszügen entdeckte ich ein ironisches und dennoch verbindliches Lächeln.
    »Nonninga«, sagte er, und ich wunderte mich über seinen kräftigen Händedruck.
    »Beruto«, sagte ich. Mein Blick glitt über seine schlanke Figur und nahm den teuren

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