Böses Spiel in Friesland - Kriminalroman
Reden halten konnte, aber keinen Sinn dafür hatte, wenn es um die Gefahr unserer Demokratie ging. Aber ging es wirklich um unsere Demokratie?, fragte ich mich, während Pekkeni schweigend neben mir saß.
Ferien, Freiheit, frische Luft, Freude und Freundin addierten sich, um mich abzulenken. Pekkeni ging voraus, ich folgte ihm über den Steg und sprang wie er in den See. Es war wie eine Wiedergeburt.
Verjüngt kletterte ich auf die Bretter und sah die Sonne, die immer noch ihre wärmenden Strahlen auf den See warf. Wir lösten unsere Frauen ab, die im Zimmer vor dem Kamin saßen. Ich rauchte eine Zigarette, Pekkeni holte Bier und mir war zumute, als wäre weder Abend noch Nacht. Die Sonne hatte ihren Stand behalten, und taghell lag der See vor uns. Wir tranken schweigend Bier, rauchten und blickten nach draußen.
Als die Frauen wieder bekleidet das Zimmer betraten, folgte ich Pekkeni zum letzten Gang in die Sauna. Als wir erfrischt vom See kamen, zogen auch wir uns an. Ohne großes Reden ging Pekkeni zur Garage, holte seinen Wagen heraus und deutete an, dass wir ihm folgen sollten.
Durch den schattigen Wald, der gelegentlich das Licht der ständigen Sonne durchließ, führte eine ausgefahrene Spur. Die Hütte stand auf einer Lichtung. Aus dicken Stämmen erbaut, wirkte sie auf Elke und mich faszinierend.
Toyala und Pekkeni schritten uns voran. Fünf Treppenstufen führten zum Balkon. Sie öffneten mit ihrem Schlüssel die Tür und wiesen voller Stolz in das Innere. Die Wände mit Holzbrettern grob vertäfelt, Kochnische und Wohnraum voll bestückt, winkten uns einen Frieden zu, den ich nie vergessenen werde.
Pekkeni schaltete den Stromkreis ein. Er funktionierte. Die Lampe brannte. Der Kühlschrank summte. Ich nahm von Toyala den Schlüssel in Empfang, und wir schauten vom Balkon beiden nach, als sie winkend zum Wagen gingen.
Wir betraten die Hütte. Erst jetzt entdeckte ich den Kamin, vor dem geschichtete Holzscheite lagen. Die Sonne stand hoch am Himmel. Der Wald lag im tiefen Schweigen der Mittsommernacht.
Elke zog sich aus. Ich warf ebenfalls meine Kleidung von mir, und wir hüpften lustig und unbeobachtet die Stiegen zum Ufer hinab und erfrischten uns im klaren Wasser des Sees in einer paradiesischen Natur, die wir für vier Wochen gebucht hatten.
Wir hatten lange in den Morgen hinein geschlafen, und ich wusste nicht, wie spät es war, als Elke mich weckte.
»Steh auf, Adam«, sagte sie zu mir und kniete vor mir wie Eva.
Die Sonne fiel voll in unser Ferienhaus, und es fehlte nur die Schlange, die zischte, als wir uns paradiesisch liebten.
Ich verspürte keinen Hunger, sondern genoss die Freiheit, die Losgelöstheit von meinen Problemen und den verflossenen Ereignissen. Lange lagen wir auf unserer Bettstatt, schweigend hielten wir unsere Hände und fühlten die wärmenden Sonnenstrahlen auf unseren blassen Körpern.
»Und jetzt ein Bad«, sagte Elke und suchte im Gepäck nach den Badelaken.
Alles in Elke lebte. Ihre Bewegungen waren fast tänzerisch und zeugten von ihren ausgeglichenen Gefühlen. Wie übermütige Siebzehnjährige nahmen wir im Lauf die Stufen zum Ufer. Zu unserem Haus gehörte ein in den See hinausragender Steg, an dem ein leicht zu bedienender Kahn angebunden auf dem spiegelglatten Wasser lag.
Elke breitete die Tücher aus, und wir legten uns auf die Laken, ließen die heiße Sonne auf unsere kalkweiße Haut brennen. Wir dösten und träumten in die Zeit, von der wir jetzt viel besaßen, und sprachen wenig, weil es nicht nötig war, etwas zu sagen.
Bachstelzen setzten sich ohne Scheu auf die Steine des Seeufers, und Möwen warfen sich in den fast windlosen Himmel. Entenfamilien fuhren wie zusammengestellte Konvois geordnet in nur wenigen Metern Entfernung am Steg vorbei.
Wir ließen uns braten, rieben uns in Zeitabständen mit einem Sonnenöl ein und schauten in die nie aufhören wollende Einsamkeit. Mein Blick suchte das weit entfernte Seeufer ab, streifte an kleinen Inseln vorbei und erfasste die Wälder, die zu einer grünen Linie vor dem strahlenden Blau des Himmels zusammenschrumpften. Ich hatte das Gefühl, als schaute ich beim lieben Gott durch das Schlüsselloch.
Erst als die hochgeschossenen Birken ihre Schatten auf unseren Steg warfen, stiegen wir in das kristallklare Wasser, um unsere aufgeheizten Körper abzukühlen.
Als wir uns abtrockneten, sagte Elke: »Wir müssen noch zum Kaufmann. Es sind gut dreißig Kilometer, hat Toyala gesagt.«
In unserer Hütte zogen
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