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Böses Spiel in Friesland - Kriminalroman

Böses Spiel in Friesland - Kriminalroman

Titel: Böses Spiel in Friesland - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Tablett, stieg in den Fahrstuhl und wunderte mich, als mich die Melodie von »Polonaise Blankenese« begleitete.
    Elke duschte noch. Das Plätschern drang durch die Tür ins Zimmer.
    Ich setzte mich ans Fenster, öffnete eine Flasche Bier und fand Gefallen an dem Blick auf die grünen Hügel. Seitlich ragte die Sprungschanze vom Plateau wie eine Abschussrampe für Verrückte ins Tal. Unter mir entdeckte ich das Stadion und wunderte mich, wieso es mir bekannt vorkam. Schlagartig fiel mir ein, dass der FC Bayern München hier eine blamable 1:0-Niederlage in einem Europa-Cup-Spiel hatte einstecken müssen, das ich im Fernsehen verfolgt hatte.
    Elke trug nichts, als sie aus dem Duschraum kam. Ihren prächtigen Haarschmuck hatte sie zum Trocknen in Handtücher gewickelt. Sie setzte sich auf meine Oberschenkel, und ich wies auf das Stadion.
    »Da hat Bayern München gespielt«, sagte ich.
    Das Frühstück war im 7. Stock im Restaurant angerichtet. Es war der Raum, in dem am Abend die Tanzveranstaltung stattgefunden hatte. Man hatte ihn über Nacht nicht genügend gelüftet. Ein süßlicher Geruch klebte noch an Stühlen und Tischen, die vor knallroten Wänden standen. Eine große Weltkugel mit glitzernden Glassteinchen drehte sich noch über der Tanzfläche.
    Das übliche skandinavische Büfett erwartete uns. Wir näherten uns dem Kaffeearoma. Kannen standen griffbereit auf Wärmeplatten. Zwei vollschlanke Mädchen mit verkaterten Gesichtern luden auf ihre Teller, als würde die ganze Herrlichkeit gleich abgeräumt.
    Wir nahmen vom frischen Käse, langten zum getoasteten Roggenbrot, holten uns frischen Kaffee und setzten uns an einen Tisch, der uns den Blick auf die Stadt bot. Unter uns pulsierte bereits die Hektik, und der Gedanke, Ferien zu haben, stärkte unseren Appetit.
    Elke ging mehrmals zum reichlich gedeckten Tisch, schaufelte sich Salate und Heringe auf und sagte nicht viel, während ich genüsslich eine Zigarette rauchte. Ich beobachtete eine englische Familie, die sich löffelweise weißen Milchschleim auf Cornflakes lud.
    Gesättigt und ausgeruht verließen wir in bester Ferienstimmung das Hotel. Ich fand sofort die Ausgangsstraße. Die Landschaft hatte ihre Reize nicht verloren. Dichte Wälder wechselten gelegentlich mit weiten Weidelandschaften ab.
    Wir erreichten über Heinola und Lusi die Großstadt Mikkeli. Ich fuhr durch die Innenstadt, entlang des weiten Marktplatzes, hielt kurz vor der Kathedrale. Nach Juva waren es noch vierzig Kilometer, die wir fast mitzählten, denn der Nachmittag brachte keine Kühle. Die Dörfer, die sich umgeben von Wäldern und Seen märchenhaft friedlich darboten, reizten zum Besuch. Hätten wir keine feste Buchung vorgenommen, ich wäre mit Elke in irgendeines dieser Dörfer gefahren und hätte nach einem Unterschlupf gesucht.
    Die nächste Station war Savolinna. Die Stadt tauchte seitlich auf, wir sahen eine imponierende Holzkirche und bunte Häuser.
    Danach wurde es kritisch. Vor Punkhalsani mussten wir nach unseren Unterlagen abbiegen und mit einer kleinen Fähre das Dorf Pakasatani erreichen. Elke erkannte das Schild.
    Ich bog von der Betonstraße ab und glaubte, dass uns ein Fehler unterlaufen sei, denn der Wagen hoppelte über einen ausgewalzten Lehmstreifen, der voller Schlaglöcher war. Vorsichtig und misstrauisch steuerte ich den Golf in den von Mischwald umrandeten Weg und sagte zu Elke: »Hier sind wir am Ende der Welt! Das kann nicht richtig sein!«
    Wenden konnte ich nicht, dazu war der Weg zu schmal. Ich musste weiter.
    »Da!«, rief Elke, und auch ich erkannte das Vorsichtschild, das eine aufgeklappte Brücke zeigte. »Eine Fähre!«
    Es ging abschüssig über steiniges Geröll.
    Die gelbe Seilfähre lag abfahrtbereit. Sie fuhr sofort los.
    »Alles passt!«, rief Elke begeistert, als der Fährmann eine Bezahlung mit Handbewegungen ablehnte.
    Ich fuhr die Böschung hoch und sah hinter mir die Staubfahne, die der Golf aufgewirbelt hatte. Endlos zog sich die Geröllstraße dahin. Nur hin und wieder kam uns ein Fahrzeug entgegen, sonst umgab uns weit und breit nur grüne Einsamkeit. Ein gelbes Verkehrszeichen wies in den Wald.
    Ich las »Pakasatani«.
    Ein Schotterweg, noch lockerer als vorher, führte durch einen märchenhaften Wald. Seltene Blumen säumten in blassen Farben den Weg. Mein Wagen schleuderte trotz niedriger Gangart Steine seitlich von sich, und ich glaubte, ich hätte mich erneut verfahren. Doch dann entdeckte ich einen Pfeil auf gelbem Blech. Der

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