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Bold, Emely

Titel: Bold, Emely Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: The Curse-Vanoras Fluch
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scherzten. Kyle hatte am Morgen einen Eimer Milch umgeschüttet, als er mit Lou, dem riesigen grauen Wolfshund gerauft hatte. Kyle war gerade sechzehn geworden und stattlich gebaut. Man sah ihm heute schon an, dass er ein starker Mann werden würde, genau wie seine Brüder oder sein Vater. Trotzdem reichte ihm Lou bis zur Taille und es konnte durchaus passieren, dass man bei einer Rauferei mit dem Höllenhund chancenlos unterlegen war. Zwar hatte Kyle gewonnen, sich dafür aber eine Ohrfeige von der Köchin eingefangen, weil er die Milch verschüttet hatte. Während Kyle sich den brummenden Schädel hielt, schleckte Lou genüsslich die Milch vom Boden auf.
    Jetzt suchte Kyle Trost bei Payton. Die Brüder standen sich sehr nahe. Während ihre großen Geschwister nur noch selten zuhause anzutreffen waren, vertrieben sich Payton und Kyle gerne ihre Zeit auf der Burg. Gerade hatte sich ihr Vater zu ihnen gesetzt und sie diskutierten über die Rinder. Schafe und Rinder waren ihre Haupteinnahmequelle, doch in letzter Zeit häuften sich Viehdiebstähle. Das war im Hochland eigentlich an der Tagesordnung, aber nun war innerhalb weniger Tage beinahe eine ganze Herde verschwunden.
    „Es fehlen wieder zwei Rinder.“, berichtete Fingal. Dieses Thema schlug dem alten Mann auf den Magen. Er hatte Zeit seines Lebens schon genug Auseinandersetzungen mit den benachbarten Clans geführt. Mittlerweile war er zu alt, um noch etwas für diese Spielchen übrig zu haben. Nachdenklich fuhr er sich mit den Fingern durch sein schulterlanges, schlohweißes Haar.
    „Ich denke seit geraumer Zeit über eine langfristige Lösung des Problems nach. Ich möchte gerne eure Meinung dazu hören.“
    Payton nickte und widmete Fingal seine ganze Aufmerksamkeit. Auch Kyle war gespannt, was sein Vater im Sinn hatte.
    „Wir haben uns vor vielen Jahren mit den Stuarts verbündet, denn nur gemeinsam waren wir stark genug, uns vor Übergriffen anderer Clans zu schützen. Dieses Bündnis hat sich bewährt. Auch nachdem der alte Stuart gestorben war, haben Cathal und ich unseren Eid erneuert. Euer Bruder Blair wird als mein Nachfolger sicher ebenso interessiert am Frieden mit Cathal sein, wie ich es immer war. Bis dahin war alles klar. Über diese Dinge waren Payton und Kyle längst im Bilde.
    „Nun könnte man sagen ich werde auf meine alten Tage sentimental, aber eigentlich möchte ich meinen Söhnen nur ein friedvolleres Leben hinterlassen, als ich es geführt habe. Die alte Fehde zwischen den Stuarts und den Camerons ist mir ein Dorn im Auge. Sie bringt uns oft in Schwierigkeiten, ohne dass wir etwas dazu beitragen. Aus diesem Grund habe ich mir überlegt, ein Bündnis mit den Camerons einzugehen.“
    Payton blickte zwischen seinem Vater und Kyle hin und her. Ihm gefiel die Vorstellung, die Differenzen zwischen den Clans auf diese Weise beizulegen. Allerdings konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Stuarts von dieser Idee begeistert sein würden.
    „Vater, wie stellst du dir das vor? Sollen wir die ständigen Diebstähle einfach vergessen und uns nicht länger wehren?“, fragte er deshalb.
    Fingal schüttelte den Kopf.
    „Nein, natürlich nicht. Wir müssen aufhören, gegenseitig unser Vieh zu stehlen und stattdessen anfangen, gemeinsam unsere Herden zu schützen. Dadurch könnten wir auf der gleichen Fläche beinahe doppelt so viele Rinder halten. Das Grenzland wäre ja dann sicher.“
    „Klingt gut. Aber wie?“
    „Ein Bündnis, das stärker ist, als ein Eid!“
    Fingal blickte in zwei fragende Gesichter.
    „Ein Ehebündnis. Ich habe schon mit Blair darüber gesprochen, doch der Vorschlag wurde von ihm nicht so gut aufgenommen.“
    Hinter seinem Humpen Bier kicherte Kyle.
    „Und ganz sicher wird Nathaira Stuart deine Idee noch sehr viel weniger gut aufnehmen.“
    Fingal nickte.
    „Ja, das fürchte ich auch, aber seit wann lassen wir die Frauen bei so wichtigen Entscheidungen mitreden? Nein, Blair wird tun, was ich von ihm verlange. Er weiß, was er für seinen Clan zu tun hat.“
    Trotz der überzeugten Worte seines Vaters blieb Payton skeptisch. Kyle hingegen schmunzelte.
    „Vater, wenn sich Blair dennoch weigern sollte, dann heirate einfach ich eine Cameron.“, bot er großmütig an.
    „Du?“, lachte Payton.
    „Ja ich! Hast du dir die Cameronweiber mal genau angesehen? Eine schöner als die andere. Da würde ich nicht Nein sagen!“
    Fingal klopfte sich lachend auf den Schenkel.
    „Ach so, daher weht der

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