Bold, Emely
Wind.“
Alle drei lachten noch immer, als Blair, Cathal Stuart und seine Schwester Nathaira zu ihnen in die Halle kamen. Alle drei sahen mürrisch aus und ihre wütenden Wortfetzen hallten durch den Raum. Fingal erhob sich und bat sie zu sich. Nur Cathal zog sich einen Stuhl heran, Blair blieb stehen und Nathaira wie immer an seiner Seite.
„Cathal, ciamar a tha thu?“, fragte Fingal nach dem Befinden seines Gastes.
„Mir geht es schlecht, denn es gab schon wieder Überfälle. Diesmal kam einer meiner Hirten zu Tode!“, berichtete der aufgebrachte Cathal.
„Ich kann diese Diebstähle nicht länger hinnehmen. Noch heute Nacht werde ich die Camerons aufsuchen. Dann werden wir schon sehen, ob sie unser Vieh in ihren Ställen stehen haben!“
Fingal konnte sehen, wie aufgebracht das junge Clansoberhaupt war. Immerhin musste sich dieser vor seinen Gefolgsleuten beweisen. Cathal konnte die Stimmen derer, die Vergeltung forderten nicht länger überhören. Doch Fingal wollte in diese Auseinandersetzung nicht noch mehr verwickelt werden.
„Das verstehe ich, doch du wirst diesmal auf meine Unterstützung verzichten müssen, …“
„Vater!“, rief Blair bestürzt, „Was redest du da? Natürlich stehen wir unserem Freund zur Seite.“
„Nein, das werden wir nicht!“, donnerte Fingal.
„Vater, das kann nicht dein Ernst sein. Ich werde mich deiner Anweisung nicht fügen! Cathal kann auf unsere Hilfe nicht verzichten!“
Auch Cathal hatte sich wieder erhoben und funkelte wütend über den Tisch.
„Fingal, bei allen Heiligen! Du kannst mir deine Unterstützung nicht verweigern! Wir haben einen mit Blut besiegelten Eid!“
Das alte Oberhaupt der McLeans erhob sich langsam, stützte sich auf den Tisch und mit mehr Entschlossenheit, als alle Anwesenden erwartet hatten, erklärte er:
„Cathal, mo charaid, ich verstehe, warum du so aufgebracht bist, aber es gibt auch andere Wege als den der Konfrontation. In meinem Alter möchte man vor allem sein Erbe gesichert wissen, und daher werde ich auf meine letzten Tage keinen Aufruhr mehr verursachen, noch im Kampf gute Männer verlieren, oder meine Leute willkürlicher Rache aussetzen. Nein, diesen Weg werden wir nicht noch einmal gehen. Ein Bündnis, das ist es, was euch und uns langfristig Frieden bringt.“
Schweigend starrten die Männer auf Fingal. Niemand sagte etwas. Nur Nathaira konnte sich nicht beherrschen. Wütend ging sie auf Fingal los.
„Du alter Feigling! Nur weil du nicht mehr genug Mumm in den Knochen hast. Der Clan wird Cathal die Gefolgschaft verweigern, wenn er nicht für ihre Sicherheit sorgt!“
Aufgebracht, wie sie war, hatte sie sich direkt vor Fingal aufgebaut. Kyle packte die Frau am Arm, riss sie von seinem Vater fort und verpasste ihr eine Ohrfeige.
„Was fällt dir ein, du dummes Weib. Misch dich nicht in Männersachen ein.“
Damit stieß er Nathaira in Richtung Ausgang und warf Blair einen tadelnden Blick zu.
„Vielleicht solltest du doch lieber eine Cameron zur Frau nehmen, denn mit der da wirst du nur Ärger haben!“
Blair, der stets impulsiv handelte, anstatt sich groß Gedanken zu machen, packte Kyle am Kragen und stieß ihn gegen den Tisch. Krachend flogen zwei Stühle um und Holz splitterte. Schnell kam Payton seinem kleinen Bruder zu Hilfe doch Fingal donnerte bereits seine Faust auf den Tisch.
„Seas! Hört sofort auf!“
Er blickte warnend von einem zum anderen, als er sprach:
„Cathal, nimm deine Schwester und geh! Du hast meine Antwort gehört. Und du Blair bleibst hier. Mit dir habe ich einiges zu besprechen!“ Damit drehte er sich um und verließ die Halle. Payton stand zwischen Kyle und Nathaira, denn die beiden schienen ihre Meinungsverschiedenheit noch nicht beigelegt zu haben.
„Beruhigt euch!“, versuchte Payton die Situation zu entspannen.
„Blair, was meint Kyle damit, du sollst eine Cameron heiraten? Du wirst mich heiraten, verstanden? Du hast es mir versprochen, als wir …, du weißt schon!“
„Ja doch! Da gibt es nichts, worüber du dich aufregen musst!“
Blair war wütend. Sein Vater hatte ihn vor seinem besten Freund gedemütigt und wie ein Kind behandelt, und jetzt drangsalierte ihn auch noch seine Verlobte Nathaira.
Kyle konnte nicht glauben, was er da hörte.
„Du Idiot! Du kannst nicht diese nighean na galladh über deinen Clan stellen!“, rief er aufbrausend.
Nun mischte sich auch Cathal wieder ein:
„Niemand – und schon gar nicht so ein halbes Kind wie du – nennt
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