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Bold, Emely

Titel: Bold, Emely Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: The Curse-Vanoras Fluch
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war der Schotte so viel mehr als nur ein einfacher neunzehnjähriger Junge. Dort, wo er herkam, aus der Zeit, aus der er kam, war man in diesem Alter bereits ein Mann, ein kriegerischer Kämpfer, oder eben auch ein Mörder! Noch immer wusste ich nicht, wo ich die Liebe meines Lebens einsortieren sollte: bei Gut oder Böse? Justin dagegen war definitiv gut und es konnte daher vermutlich wirklich nicht schaden, sich noch anderweitige Unterstützung zu sichern.
    „Na gut, aber sag ihm, er soll seinen Vater aus der Sache raushalten!“, warnte ich.
    Nach dem Telefonat blieb uns nichts weiter zu tun, als auf Ryan zu warten. Zum Glück hatte er kaum Fragen gestellt, als Justin ihn um Hilfe gebeten hatte. Und als Ryan dann auch noch erfuhr, dass ich es war, die in Schwierigkeiten steckte, hatte er natürlich nicht länger gezögert, sondern sofort die Waffe seines Vaters aus dessen Schrank entwendet und sich auf den Weg gemacht. Dafür würde er mit Sicherheit noch großen Ärger bekommen. Dass er dennoch nicht gezögert hatte uns zu helfen, verbesserte das Bild, welches ich von ihm hatte, wirklich um ein ganzes Stück.
    „Hi. Es kann los gehen.“, begrüßte er uns und es schien fast so, als war er begeistert, vor mir mal den Helden spielen zu können. Ob er wirklich wusste, dass das ganze tödlicher Ernst und bei Weitem kein Spiel war? Auf keinen Fall wollte ich noch mehr Menschen in Gefahr bringen, aber ich konnte und wollte mich dem auch nicht alleine stellen.
    Schweigend stiegen wir in den Kombi meiner Eltern und fuhren den Anweisungen von Justin folgend, zuerst den Kings Highway entlang, und bogen dann auf den San Dupont Boulevard ab. Der Verkehr war nun deutlich dichter und es wunderte mich nicht weiter, dass Justin den Wagen der Entführer hier aus den Augen verloren hatte. Allerdings war unsere Suche so vielversprechend wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Hunderte Autos, die die Straße entlangpreschten, etliche Parkplätze und die gesicherten Grundstücke einiger Motels boten den Entführern ein perfektes Versteck. Außerdem bestand zudem ja noch die Möglichkeit, dass die Schotten mit Ashley ganz aus der Stadt verschwunden waren.
    Gewissenhaft fuhren wir jede einzelne Straße ab, drehten auf allen Parkplätzen unsere Runde und versuchten über jede Hecke oder jeden Zaum zu spähen. Erst an der Stadtgrenze gab ich die schwache Hoffnung auf, dass wir Ashley in der Dunkelheit und ohne genauere Informationen finden würden, und wendete den Wagen.
    Während der Fahrt hatte ich versucht, Justin und Ryan die ganze Geschichte in aller Kürze zu erklären. Als ich aber auf das Thema Fluch, Unsterblichkeit und verfeindete Clans zu sprechen kam, merkte ich deutlich, dass die beiden mich am liebsten als verrückt abstempeln würden. Da Ashley aber wirklich verschwunden war, und auch Justin sich sicher war, dass der Mann wie Alasdair aussah, waren sie zumindest so weit, mich nicht sofort in eine Klinik einweisen zu lassen.
    Als wir wieder zu Hause waren, verschloss Ryan die Tür, ließ alle Rollos herunter und erklärte uns, dass es am sichersten für uns wäre, wenn wir alle zusammen im Wohnzimmer blieben. Da hätten wir die Tür im Blick und zur Not einen zweiten Ausgang über die Terrasse. Ob seine Überlegungen aus einem Kinofilm stammten oder einfach ihren Ursprung darin hatten, dass er Polizist werden wollte, konnte ich nicht sagen. Wie auch immer, er hatte auf jeden Fall recht. Nachdem er fachmännisch kontrolliert hatte, ob alle Fenster verschlossen waren und das Telefon funktionierte, setzte er sich etwas entspannter zu uns. Kim und Justin kuschelten sich auf dem Sessel eng aneinander, während Ryan und ich uns das Sofa teilten.
    „Hey, Sam, soll ich dich auch etwas trösten?“, fragte Ryan grinsend.
    „Oh Mann, kannst du wirklich nie damit aufhören?“, fuhr ich ihn genervt an.
    Er hob entschuldigend die Hände.
    „Doch doch, schon gut! Aber du musst doch verstehen, dass ich es noch ein letztes Mal versuchen musste, oder?“
    „Na gut, ich verzeihe dir, aber nur, weil du derjenige mit der Knarre bist.“
    Ryan grinste und ich lächelte ihn dennoch dankbar an. Keiner von uns hatte das Gefühl, dass es angebracht wäre, über banale Dinge zu sprechen. Daher hing jeder so seinen Gedanken nach und wir verbrachten eine beinahe schlaflose Nacht. Kim und Justin flüsterten gelegentlich miteinander, Ryan kontrollierte mehrfach die Fenster und ich versank in meinen Erinnerungen. Immer wieder drängten sich

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