Bold, Emely
verhindern kann.“
Langsam konnte Sean verstehen, warum Payton so verzweifelt war. Er selbst fühlte sich neben dieser hübschen jungen Frau so lebendig, wie nie zuvor.
Erleichtert, im Moment nicht in Gefahr zu sein, und erschöpft von den Erlebnissen des Tages, schlief Ashley kurz darauf ein. Sean setzte sich neben sie und versuchte ebenfalls etwas Schlaf zu bekommen, doch seine neu entdeckten Gefühle hielten ihn wach. Vorsichtig, um sie nicht zu wecken, wickelte er sich eine Strähne ihres Haares um den Finger und genoss das warme weiche Gefühl. Das würde eine lange Nacht werden, fürchtete er.
„Alasdair Buchanan?“, fragte Kim irritiert.
„Ja. Der Schotte, der mich umbringen wollte.“
„Bist du sicher? Was sollen wir denn jetzt tun? Ich würde immer noch die Polizei rufen!“
Nachdenklich kaute ich auf der Innenseite meiner Backen herum und tigerte unruhig im Zimmer auf und ab.
Ich konnte kaum einen klaren Gedanken fassen! Alasdair war mir gefolgt! Ob Payton das wusste? War er vielleicht sogar ganz in der Nähe? Schnell schüttelte ich den Anflug von Hoffnung ab und versuchte stattdessen Kim zu überzeugen:
„Nein, die Polizei würde uns niemals glauben. Sie würden uns für betrunkene Teenager halten. Denk doch mal selbst nach: unsterbliche Schotten, die uns aufgrund einer uralten Hochlandfehde entführen und umbringen wollen! Klingt ja absolut glaubwürdig, oder?“, erwiderte ich ironisch. „Nein. Wir warten erst einmal auf Justin, dann sehen wir weiter. Aber du hast recht, wir brauchen auf jeden Fall Hilfe!“
Wie auf Bestellung stürzte Justin in diesem Moment schwer atmend ins Haus. Er brauchte einen Moment, um wieder zu Atem zu kommen, ehe er uns alles erzählen konnte:
„Justin, hast du ihnen unbemerkt folgen können?“, wollte Kim sogleich wissen.
„Ja, ein Stück! Sie sind den Kings Highway entlang gefahren. Sie waren natürlich viel schneller als ich, aber ich konnte sehen, wie sie in südlicher Richtung in den San Dupont Boulevard abgebogen sind. Ich bin dann noch bis zur Abzweigung hinterher, aber der Wagen war nicht mehr zu sehen. Tut mir leid. Wo bleibt denn die Polizei?“
„Sam will die Polizei nicht rufen!“
„Warum? Bist du irre? Ashley ist entführt worden und wer weiß, was man mit ihr macht!“
„Justin, bitte, hör mir erst mal zu!“, versuchte ich mir bei den beiden Gehör zu verschaffen, „Ich kenne die Entführer und ich denke, ich weiß, was sie wollen. Mich! Die Sache mit Ashley muss ein Versehen sein, oder so.“
„Was heißt das? Was wollen die Kerle von dir?“
Justin verstand nun gar nichts mehr.
„Das ist eine lange Geschichte. Ich kann dir das jetzt nicht alles erklären, aber ihr müsst mir vertrauen!“
„Na gut, aber was sollen wir denn dann tun?“
Das war eine gute Frage und wir brauchten eine noch bessere Antwort.
„Wir fahren den Dupont Boulevard ab und suchen nach einer Spur von dem Auto. Was anderes können wir ja kaum tun. Aber wenn ich recht habe, dann werden nicht wir diese Kerle finden müssen, sondern sie finden uns! “
„Das finde ich ja nun nicht gerade beruhigend!“, erwiderte Kim.
„Kim hat recht,“, stimmte ihr Justin zu, „wir sollten zumindest Ryan anrufen.“
„Ryan? Was hat der denn damit zu tun?“
Ich war wütend und ängstlich, aber dass meine Freunde anscheinend ohne den Sunnyboy Ryan wirklich nichts zustande brachten, ärgerte mich am meisten.
„Na Ryan könnte sich doch die Pistole seines Vaters schnappen und uns dann unterstützen. Er ist ein wirklich fabelhafter Schütze.“, erklärte Justin.
„Hm, ich weiß nicht recht. Denkt ihr wirklich, wir sollten da noch jemanden mit reinziehen?“, gab ich zu bedenken.
Justin nickte heftig, hatte bereits sein Handy aus der Tasche gezogen und Ryans Nummer gewählt.
„Ja, Sam, das denke ich! Ich habe auch ehrlich gesagt keine Lust, diesen zwei wirklich großen und kräftigen Kerlen allein gegenüberzutreten. Und dann auch noch unbewaffnet!“
Widerwillig musste ich ihm zustimmen. Nur zu gut konnte ich mich daran erinnern, wie ernst der Kampf zwischen Payton und Alasdair gewesen war. Und Justin gegenüber hatte Alasdair einen weiteren Vorteil: Er war unsterblich und auch nur zum Teil verwundbar!
Oh Gott, da war er wieder, der Gedanke an Payton. Obwohl meine Welt gerade vollkommen aus den Fugen geriet, konnte ich diesen Jungen einfach nicht aus meinen Gedanken heraushalten. Und der Vergleich Payton gegen Justin war wirklich lächerlich. Immerhin
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