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Bold, Emely

Titel: Bold, Emely Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: The Curse-Vanoras Fluch
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mir die Bilder auf, die beim Lesen von Grandmas Buch in meinem Kopf entstanden waren. Diese arme Frau namens Isobel, die bei dem Versuch ihr Kind zu retten, gestorben war. Der dunkle Himmel, die bedrohlichen Blitze, das alles sah ich so deutlich vor mir, wie die Bilder in meinem Traum. Was hatte Vanora mir gesagt? Stelle dich deinem Schicksal. Entsinne dich derer, von denen du abstammst. Hüte dich vor dem Abgrund. Was hatte sie damit gemeint? Zum Glück war ich mittlerweile zurück in Milford, wo es deutlich weniger Abgründe gab, als in den schottischen Highlands. Oder war der Abgrund eine Metapher? Aber wenn ja, wofür? Da ich dieses Rätsel nicht lösen konnte, wanderten meine unruhigen Gedanken weiter zu den Schotten. Alasdair war wirklich bedrohlich, und wenn er nicht allein war, wie Kim und Justin ja gesagt hatten, dann war von einer wirklichen Gefahr auszugehen. Sollte ich nicht lieber meine Eltern anrufen? Nein, denn wenn die Stuarts vorhatten, das, was ihnen damals nicht gelungen war, nun zu Ende zu bringen, dann war es besser, meine Eltern so weit wie möglich von der Gefahr entfernt zu wissen. Um Ashley machte ich mir eigentlich keine großen Sorgen: Immerhin war sie keine Nachfahrin der Camerons. Sie war meine Cousine väterlicherseits und hatte mit der Blutlinie der Camerons nichts zu schaffen. Darum würden die Stuarts sie sicherlich freilassen, sobald sie mich in ihre Fänge bekommen würden. Doch wie konnte ich mich ihnen stellen - ohne Payton an meiner Seite? Wo war Payton? Wusste er von der Gefahr, in der ich mich befand? Hatte Alasdair es womöglich geschafft, ihm etwas anzutun? Um mich davon zu vergewissern, dass es ihm gut ging, hätte ich ihn gerne angerufen. Aber ich hatte seine Nummer gelöscht. Ich war so verletzt gewesen, dass ich versucht hatte, ihn damit endgültig aus meinem Leben zu verbannen. Dabei würde mir schon der Klang seiner Stimme Trost spenden. Würde er mich denn überhaupt versuchen zu trösten oder zu beruhigen? Oder hatte er sich, nachdem ich ihn so ohne jedes weitere Wort verlassen hatte, auf die Seite seiner Familie gestellt? Immerhin war er schon früher den Anweisungen des Clans gefolgt. Ja, war dem Clan doch sogar durch einen Eid verpflichtet. Würde er es denn nach allem was geschehen war wagen, sich gegen den Clan zu stellen? Nur für die Liebe zu mir? Ich schätzte nicht, denn so besonders war ich ja nun auch wieder nicht. Wobei er mir doch versichert hatte, dass es etwas ganz Besonderes zwischen uns gab.
    Oh Himmel, meine Gedanken drehten sich doch im Kreis! Ich könnte genauso gut Blütenblätter abreißen und wüsste dann soviel wie jetzt! Er liebt mich – er liebt mich nicht – er liebt mich - oder eben nicht!
    Ryans Rückkehr von einer Kontrollrunde unterbrach meine finsteren Gedanken.
    „Na, willst du nicht versuchen etwas zu schlafen?“, fragte er.
    „Nein. Ich bezweifle auch, dass ich schlafen könnte.“
    „Verstehe ich. Mir geht es genauso. Sag mal, wo wollte Ashley denn eigentlich hin?“
    „Zu dir. Morgen oder übermorgen wollte ihr Vater kommen und sie abholen. Da wollte sie sich von dir verabschieden.“
    „Dann ist es also meine Schuld, dass sie jetzt verschwunden ist.“
    „Quatsch! Aber ich glaube, sie mag dich wirklich, und wenn du nicht immer so ein Idiot wärst, dann wüsstest du das auch.“
    „Sam, mal im Ernst: Ich bin noch keinem Mädchen begegnet, das mich wirklich mag. Die sehen doch immer nur den coolen Footballspieler.“
    „Ja, klar, weil das das Einzige ist, was du von dir zeigst. Eigentlich bist du da Ashley sehr ähnlich. Sie versteckt ihren lieben Kern auch hinter ihren sexy Klamotten und ihrer harten Art. Dabei glaube ich, dass sie sich nach dem Tod ihrer Mom nichts mehr wünscht, als jemanden, an den sie sich anlehnen kann. Jemanden, der für sie da ist.“
    „Das ist doch Gefühlsdusselei. Ich brauche jedenfalls niemanden, an den ich mich anlehnen kann.“
    „Klar. Und genau aus diesem Grund wirst du auch niemanden finden, der es ernst mit dir meint.“, entgegnete ich.
    Weil ich mich mit Ryan jetzt wirklich nicht streiten wollte, gähnte ich ausgiebig, rieb mir die Augen und kuschelte mich auf meine Seite der Couch. Zuerst tat ich nur so als wäre ich eingeschlafen, doch irgendwann hatte mich dann die Erschöpfung wohl doch übermannt, denn ich erwachte, als es an der Haustür klingelte. Im Nu waren wir alle hellwach, und die beiden Jungs stellten sich schützend vor uns. Ich strich mir das Shirt glatt und holte

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