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Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Titel: Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanie McDonell
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einen großen Schluck Tomatensaft aus dem Glas, in das Goode ihn eingeschenkt hatte, nachdem sie die Dose geöffnet hatte. Dann holte er drei Schnellhefter aus der obersten Schublade seines Schreibtischs und reichte sie Goode. Sie waren mit seiner großen, verrückten Handschrift versehen:
Staten Island, Bronx, Manhattan.
Sobald sie sie hatte, machte sie sich auf zur Tür.
    »Gehen wir«, sagte Fallon und sah mich an. »In der Klinik wird keiner deinen Namen erfahren. Das ist meine Abmachung mit Sykes. Das Gespräch mit der alten Dame wird nicht allzu viel Zeit erfordern, und deine Tänzerin ist bei Meriwether gut aufgehoben.«
    »Es reicht«, sagte ich. »Sie ist nicht meine Tänzerin.«
    »Dein Gast, zum Teufel – komm schon«, sagte er und ging zur Tür.
    »Na gut«, sagte ich, weil Fallon und ich einander nicht häufig um einen Gefallen baten. »Rein und raus und keine Belästigungen.«
    »Nein«, versprach Fallon. »Gehen wir.«
    Goode wartete im Flur.
    »Thomas«, sagte sie, »du nimmst besser einen Schirm mit.«
    Menschen, die in Jersey Gemüse oder einen Rasen in Greenwich pflegten, mussten glücklich über den Regen gewesen sein. Da das Einzige, was in Manhattan wächst, das Geld ist – in einem guten Jahr –, hatte der strömende Regen für mich bereits einen ziemlich schalen Beigeschmack.
    Zum Glück parkte Fallons und Goodes schwarzer Impala auf der gegenüberliegenden Seite der Polizeiwache.
    Fallon stieg ein und nahm seine übliche lässige Haltung hinter dem Steuer ein, und wenige später ließ sich Goode, die stehen geblieben war, um die Parkscheine aus der Schachtel für die Beweismittel herauszufischen, neben mir auf dem Rücksitz nieder, sodass sie mir die Bilder vom Tatort in den Schnellheftern zeigen konnte.
    Fallon fuhr los, reihte sich geschmeidig in den Verkehr ein und räusperte sich.
    »Vor etwa einem Jahr«, begann er, »hatten ich und Abe Hirsh und ein paar andere Leute …«
    »Frauen«, unterbrach Goode.
    »Ist doch egal, ob es Mädchen oder Gänse waren«, sagte Fallon. »Worauf es ankommt, ist, dass ich mit Abe zusammen war.«
    Goode gab keinen Kommentar dazu ab.
    »Ich und Abe – ich kenne ihn seit der Akademie«, fuhr Fallon fort, »wir beide hatten diesen Samstagabend frei, und wir aßen bei einem Italiener auf Staten Island zu Abend …«
    »Staten Island?«, fragte ich.
    »Ja, da hat er aus der 113ten heraus gearbeitet. Gewöhnlich kommt er an seinem freien Abend in die City, aber er musste früh nach Hause zu der Frau …«
    »Die Frau war keine der Gänse im Restaurant«, sagte Goode.
    »Linda, was ist los mit dir, zum Teufel?«, fragte Fallon.
    »Nichts«, erwiderte sie. »Warum erzählst du ihm nicht einfach von dem Mord?«
    »Wie ich mich erinnere, hatte ich Hähnchen-Parmesan, und Abe aß Manicotti …«
    »Schon gut, Thomas«, sagte Goode.
    »Also, Abe erhielt einen Anruf, es gäbe einen 187 – Mord, du weißt schon«, fuhr Fallon fort. »Er ist Einsatzleiter, also muss er hin, und ich gehe mit, weil es um einen Mord geht, und was hätte ich sonst tun sollen? Brauchen etwa zwei Minuten, um dahin zu kommen. Die Jungs von der Spurensicherung waren bereits vor Ort, aber sie konnten nichts tun, weil sie auf die Leute von der Gerichtsmedizin warten mussten. Und du weißt, dass dort stets Personalnot herrscht, trara, trara, und es war Wochenende. Das Opfer war afroamerikanisch. Weiblich, siebenundzwanzig Jahre alt. Etwa fünfzig Kilo. Jemand hat sie brutal zusammengeschlagen und ihr den Hals gebrochen, was die Todesursache war. Keine Vergewaltigung. Kein Raub. Sie war hübsch. Damals nicht. Aber auf Bildern, die wir später sahen. Sie stammte von dort. Lebte mit ihren beiden Kindern zusammen. Sichere Nachbarschaft.«
    »Es heißt, die meisten Nachbarschaften in Staten Island sollen sicher sein«, bemerkte ich.
    »Ja, das heißt es – vermutlich haben sie gute Presse bekommen –, aber du weißt ja«, sagte Fallon. »Also ist dieses Mädchen auf dem Heimweg vom Lebensmittelgeschäft mit einem Karton Milch und etwas Katzenfutter. Die Gerichtsmedizin hat den Todeszeitpunkt auf etwa eine Stunde vor unserem Eintreffen dort angesetzt.«
    »Worauf warte ich jetzt eigentlich?«, fragte ich.
    »Bei deinem Anruf gestern Nacht«, erwiderte Fallon, »hast du mir gesagt, sie sei eine Balletttänzerin mit einer Gehirnerschütterung,und sie sei zusammengeschlagen und aufgeschlitzt worden. Was für Schnitte hat sie?«
    »Weißt du es schon?«
    »Die Zahl 44 auf dem

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