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Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Titel: Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanie McDonell
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achten Stock.«
    »Wenn er sich ausreichend nah verstecken konnte, dass er uns weggehen sah«, sagte ich, »konnte er entweder nicht das Risiko eingehen, uns durch die Feuerschutztür zu folgen – oder er konnte uns nicht einholen. Wir haben einen Zickzackkurs zwischen den Feuertreppen und den Servicetreppen genommen, weil ich nicht die Klinikwache auf den Fersen haben wollte …«
    »Immer gut durchdacht«, sagte Goode.
    »Sie muss schnell gewesen sein – mit einer Kopfverletzung«, bemerkte Fallon.
    »Sie war diejenige, welche rennen wollte«, sagte ich.
    »Also wartet er ab, bis die Luft rein ist«, sagte Fallon, »und er schnappt sich Greenburg …«
    Fallons Handy klingelte, und er drückte den Anruf weg.
    »Er zwingt Greenburg zu sagen, wer ich war«, sagte ich, »und wohin wir gegangen sind – und er erwürgt ihn, sodass Greenburg ihn nicht identifizieren kann.«
    Fallon wirbelte mehrmals seinen Stuhl herum.
    »Du hast recht«, sagte Goode zu mir. »Er hat Greenburg getötet, weil ihn der Arzt zu sehen bekam. Aus keinem anderen Grund.«
    »Seit wann brauchen die einen Grund?«, fragte Fallon. »Abgesehen davon, ein durchgeknallter Serienmörder zu sein?«
    »Ja«, antwortete Goode, »aber gewöhnlich hat der durchgeknallte Serienmörder einen Grund. Ein Muster – Sayler, gib das mal rüber!«
    Sie blickte auf ihren Schreibstift, den ich aufgenommen hatte und immer wieder unter meinen Finger rollte, wie eine Münze. Als ihr Handy klingelte, ignorierte sie es wie zuvor Fallon.
    »Offenbar entgeht mir hier etwas«, sagte ich und reichte ihr den Schreibstift zurück. »Wie aus heiterem Himmel sprecht ihr von einem Serienmörder. Ich dachte, Greenburgs Ermordung habe etwas mit der Tänzerin zu tun – jetzt sagt ihr, dass ein Typ Ärzte umbringt – welche Ärzte noch außer Greenburg?«
    »Es sind keine Ärzte«, erwiderte Goode. »Wir glauben, Greenburg war ein zufälliges Opfer der Umstände.«
    »Es sind Frauen«, sagte Fallon. »Tänzerinnen.«
    New York hatte nicht mit allzu vielen Serienmördern zu tun gehabt. Jeder Polizist weiß – und ist dankbar darum –, dass echte Serienmörder seltene Vögel sind. Fallon und Goode würden den Ausdruck niemals beiläufig verwenden.
    Als Fallons Handy erneut klingelte, ging er dran.
    »Ja, Sykes«, sagte er. »Ich war in einer Besprechung. Ja, sie auch. Was gibt’s?«
    Er hörte ein paar Herzschläge lang zu.
    »Nun, wir haben Glück«, sagte er.
    Ein Herzschlag.
    »Ich meine, ich habe den Burschen gefunden, der die Patientin rausgeholt hat.« Fallon zeigte auf mich.
    Ein weiterer Herzschlag.
    »Ich bin ein Detektiv – dafür werde ich bezahlt. Ich bring ihn rüber, aber ich habe keine Zeit, dass ihn die Klinik mit dem Protokoll belästigt.«
    Er schaltete ab.
    »Du bist so verdammt unglaublich, Tom«, sagte ich und erhob mich aus meinem Stuhl. »Ich gehe nicht ins Bellevue, weil dasnicht mein verdammtes Problem ist. Ich will nicht, dass sie meinen Namen erfahren, mein Gesicht sehen – nichts. Falls das ein Handel ist wie, ich gebe dir Bellevue, du gibst mir das Muster, kannst du das verdammte Muster behalten. Vielleicht ist das Mädchen das Ziel – aber das ist nicht mein Problem. Ich bringe sie her, sobald sie sich besser fühlt. Sie ist nicht mein verdammtes Problem.«
    »Also, Nick«, sagte Fallon, »möchtest du mir sagen, dass sie kein einziges Mal mehr dein Problem ist?«
    Vor Jahren war Fallon der einzige Polizist gewesen, der sich gewiss gewesen war, dass ich kein Mörder war. Er hatte seine Karriere aufs Spiel gesetzt, weil er öffentlich dem Distrikt-Staatsanwalt widersprochen hatte. Als ich ihn später fragte, woher er es gewusst hatte, bestand seine einzige Antwort darin, dass er sich mit dem Zeigefinger an die Stirn tippte.
    Ich setzte mich wieder, und Goode, die so getan hatte, als sei sie anderweitig mit einigen Notizen und Büroklammern beschäftigt gewesen, wandte sich an Fallon.
    »Was genau hat Sykes eigentlich gesagt?«,
    fragte sie.
    »Die alte Dame im Nachbarbett hat es sich gerade anders überlegt«, erwiderte Fallon. »Hat gesagt, sie würde reden, aber nur mit dem Burschen, der das Mädchen aus dem Zimmer gebracht hat. Hat gesagt, das war ein Seemann.«
    »Vermutlich erwartet sie von uns, ihn durch Zauberei zu finden«, sagte Goode.
    »Tut ihr nicht genau das?«, fragte ich Goode und warf ihr meinen Arm um die Schulter. Sie schüttelte ihn so rasch ab, dass ich fast einen Ellbogen ins Auge bekam.
    Fallon trank

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