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Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Titel: Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanie McDonell
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war, um ein Glas zu suchen, fragte ich Fallon, ob irgendwer eine Idee hatte, wer die Tänzerin rausgeholt hatte oder wohin sie gegangen war.
    »Bloß Greenburg«, entgegnete er und kippte seinen Stuhl so weit zurück, wie es gehen wollte.
    Wenige Minuten später kehrte Goode mit einem Glas und einem Öffner zurück und stellte beides vor Fallon.
    »Hier«, sagte sie. »Aufmachen tu ich die Dose aber nicht.«

16
    »Gehen wir das schnell durch«, sagte Fallon und ließ den Blick über ein kleines Notizbuch wandern, das er aus seiner Tasche gezogen hatte.
    »Könnte für mich nicht schnell genug gehen«, sagte ich.
    »Niemand weiß, wer die Tänzerin abgeliefert hat. Vielleicht ein Taxifahrer, vielleicht auch nicht.«
    »Der Bursche, der sie abgeliefert hat, war nicht der Täter …«, warf Goode ein.
    »Weil der Täter, wenn er plötzlich Mitleid gehabt hätte, den Notruf gewählt hätte – kein Risiko eingegangen wäre, sich mit dem Opfer zusammen zu zeigen«, ergänzte Fallon, der stets stinksauer wurde, wenn ich stichelte, dass er und Goode jeweils die Sätze des anderen beendeten, wie ein Ehepaar.
    »Okay«, sagte ich. »Sagen wir, etwas ist während des Überfalls passiert. Eine Unterbrechung, oder vielleicht hat sie ihn abgewehrt. Vielleicht ist sie selbst in ein Taxi gestiegen. Sagen wir, der Bursche, der sie überfallen hat, folgte ihnen zum Bellevue.«
    »Dann hat sich der Bursche in der Klinik versteckt, den Arzt getötet und ist über den Fluss«, sagte Goode. »Hat die Stromzufuhr unterbrochen, hat dein Boot losgeschnitten, hat die Handys gestört und versucht, in Dr. Sloanes Schlafzimmer einzudringen, ist dann verschwunden – klingt wie Batman.«
    »Ich hatte an Hellboy gedacht«, sagte ich.
    »Der Täter muss einen Wagen gehabt haben«, sagte Fallon.
    »Vielleicht hat er sich auch ein Taxi genommen«, überlegte Goode.
    »Nicht in dem Regen, mit Blut an sich, gleich hinter ihr«, erwiderte Fallon. »Nein – er muss einen Wagen gehabt haben, um ihr zur Klinik zu folgen, und rechtzeitig dort eingetroffen sein, um mitzubekommen, wohin sie gegangen ist – die Notaufnahme ist das Nächstliegende. Aber danach – das ist ein Labyrinth da. Wenn er ihr nicht dicht auf den Fersen gefolgt ist, hätte er sie verloren.«
    »Du hast recht«, sagte ich. »Der Bursche ist rasch dorthin gelangt. Greenburg hat mir gesagt, die Tänzerin sei erst etwa fünfundzwanzig Minuten in der Notaufnahme gewesen, bevor man sie hoch in die Neurologie, in die neunte Etage, geschickt hat.«
    »Das kann nicht stimmen. Sie lassen alle stundenlang warten«, sagte Goode. »Selbst Schussverletzungen werden hingehalten. Sie war bei Bewusstsein – wie ist es ihr dann gelungen, so schnell aus der Notaufnahme rauszukommen?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte ich.
    Aber ich wusste es. Selbst mit Schnittwunden, verschrammt und blutig öffnete ihre Art von Schönheit überall die Türen.
    »Wo hat er deiner Ansicht nach wohl geparkt?«, überlegte Goode.
    »Bingo«, sagte Fallon, und Goode errötete, ihr Gesicht verfärbte sich binnen zwei Sekunden von weiß zu rosa zu rot. Wider Willen verspürte ich Mitleid mit ihr.
    »Also hat er ein Parkticket«, sagte ich und dachte an den ruhenden Verkehr rund um die Klinik. »Wie schnell kannst du eine Liste der Parktickets von letzter Nacht bekommen?«
    »Gar nicht«, erwiderte Fallon. »Sie sind noch nicht in einen Computer eingegeben – sie liegen noch alle unten bei den Beweismitteln.«
    »Ehrlich?«, fragte ich.
    »Ehrlich«, erwiderte Fallon.
    »Kurios«, sagte ich.
    »Ich gehe sie durch, wenn wir hier fertig sind«, sagte Goode. »Ich stelle Kopien derjenigen her, die in das richtige Zeitfenster fallen …«
    »Zieh sie einfach raus, Linda«, sagte Fallon, »und du kannst die Zahlen Meriwether durchgeben. Er kann die Nummernschilder schneller durchlaufen lassen als wir – und er kann uns auch die Namen der Großmütter der Fahrer sagen und was sie zum Abendessen hatten, stimmt’s, Nick?«
    »Je schneller, desto besser«, entgegnete ich mit einem Blick auf die Uhr.
    Goode funkelte mich an.
    »Linda, ist mir scheißegal«, sagte ich. »Von mir aus lese ich Meriwether die Zahlen vor.«
    »Oder ich lese die Zahlen und du fährst«, sagte Fallon. »Spielt keine Rolle.«
    »Ich habe nichts gesagt«, meinte Goode.
    »Okay«, sagte Fallon, »also folgt der Täter dem Taxi vom Tatort, lässt seinen Wagen irgendwo in der Nähe der Klinik stehen, folgt dem Mädchen in den Raum im

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