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Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition)

Titel: Bolero - Ein Nick-Sayler-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanie McDonell
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wieder ins Gesicht, und er musste den Kopf zurückwerfen. Er ging langsam hin und her und spielte mit einem Gummiband.
    Er wollte wissen, wie lange ich für Owen Security gearbeitet hatte, wie lang ich für die Carterets gearbeitet hatte. Und was geschehen war, angefangen von dem Moment, als ich an diesem Morgen zur Tür hereingekommen war, um meine Schicht zu beginnen. Ich erzählte ihm alles, außer von Julia und mir.
    »Sie hat etwas zu essen bestellt«, sagte Fallon. »Hat sie normalerweise Essen von draußen bestellt?«
    »Nein«, erwiderte ich. »Normalerweise bereitet die Haushälterin die Mahlzeit zu, aber die Haushälterin ist früh an diesem Morgen in Urlaub gefahren.«
    »Sehr passend«, meinte Fallon.
    Ich weigerte mich, nach dem Köder zu schnappen, und er fuhr fort: »Was hat sie bestellt?«
    »Was macht das denn für einen
Unterschied?«, fragte ich zurück.
    »Vielleicht prüfe ich Ihr Gedächtnis«, erwiderte er. »Also, was war es?«
    »Sandwiches«, erwiderte ich. »Ein paar verschiedene Sorten. Was soll das? Sie haben die Schachtel, nicht wahr?«
    »Die Dame hatte einen guten Appetit«, sagte Fallon. »Das ist eine große Mahlzeit – wer sollte sonst noch zum Essen kommen?«
    »Niemand«, entgegnete ich.
    »Also hat sie ihren Gatten nicht erwartet«, sagte Fallon.
    »Wie ich Ihnen bereits gesagt habe«, bemerkte ich.
    »Auf der Terrasse war ein zerbrochener Tisch«, sagte er. »Gedeckt für zwei Personen. War das für Sie beide?«
    »Ja.«
    »Haben Sie gewöhnlich mit ihr gegessen?«
    »Gewöhnlich«, antwortete ich, »ja.«
    »Was haben Sie sonst mit ihr getan?«
    Schließlich schoss er sich auf mich ein.
    »Ich war ihr Bodyguard«, erwiderte ich. »Ich habe getan, was sie getan hat. Sie müssen die Routine kennen.«
    »Okay«, sagte er. »Zurück zum Gatten. Carteret kam etwa gegen zwölf Uhr dreißig nach Hause. Vermutlich wurde er nicht erwartet, denn der Tisch war für sie und Sie gedeckt. Oder Sie haben es vielleicht falsch verstanden,
vielleicht war es für sie und ihn.«
    »Er kommt nie vor sechs nach Hause«, sagte ich.
    »Außer heute«, sagte er. »Das ist interessant. Was ist geschehen, nachdem er gekommen ist?«
    »Ich hab’s Ihnen bereits gesagt.«
    »Sagen Sie’s mir erneut«, sagte Fallon, der unermüdlich auf und ab ging und mit dem Gummiband spielte.
    »Er hat mir gesagt, ich soll den Rest des Tages freinehmen«, erwiderte ich.
    »Aber das haben Sie nicht getan«, sagte Fallon, dessen raue Stimme bereits heiser wurde.
    »Ich bin gegangen und zurückgekehrt.«
    »Warum sind Sie zurückgekehrt?«
    »Mrs Carteret sollte nicht allein sein«, entgegnete ich.
    »Aber das war Aufgabe ihres Gatten, nicht wahr?«
    »Ich wollte nachsehen, ob alles in Ordnung mit ihr war.«
    »Aber Sie haben sie tot aufgefunden.«
    »Sterbend«, sagte ich.
    »Und Sie haben sie nicht getötet.«
    Als er keine Antwort erhielt, fuhr Fallon fort: »Okay. Sie haben bereits gesagt, Sie hätten es nicht getan.«
    Das Gummiband, mit dem er spielte, war ausgeleiert, also holte er ein neues aus seiner Tasche.
    »Was für eine Waffe tragen Sie bei sich?«, fragte er.
    »Solche, wie Owen Security an jeden ausgibt«, erwiderte ich. »Eine A .38 Smith&Wesson Airweight.«
    »Wo ist sie? Sie war nicht am Tatort.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Was glauben Sie, wo sie ist?«, fragte Fallon.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Warum tragen Sie sie nicht bei sich?
    »Ich habe sie im Haus gelassen«, erwiderte ich.
    »Wo im Haus?«, fragte Fallon. Er blieb stehen. »Sayler – okay, was war zwischen Ihnen und Mrs Carteret?«
    Ich gab keine Antwort, und Fallon redete weiter.
    »Sie war, was – siebenunddreißig, achtunddreißig, absolut gut aussehend, jedoch etwas seltsam, wie ich gehört habe.«
    »Wo haben Sie das gehört?« Ich war wütend über diese Unverschämtheit.
    »Wie wär’s damit, nur so als Idee«, sagte Fallon. »Sie haben Mrs Carteret gebumst. Sie hat Schluss gemacht. Sie haben sie getötet.«
    »Ich habe sie nicht getötet.«
    »Wer dann?«, fragte Fallon.
    »Was meinen Sie, Sie altes Arschloch …«
    Er trat rasch einen Schritt zur Seite, als ich mich auf ihn warf. Ich verlor das Gleichgewicht, krachte in die Wand und rutschte zu Boden. Wenn ich jemandem eine verpassen will, dann verpasse ich ihm eine. Nicht jedoch an diesem Tag. Ich fühlte mich schwach und langsam, und mir war übel. Fallon zog mich hoch, stieß mich zurück in einen Stuhl.
    »Das lasse ich durchgehen«, sagte er. »Aber Sie müssen

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